Essen. MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen haben am ersten Drittliga-Spieltag verloren. Nun steigt das Derby – auf welche Duelle es auf dem Platz ankommt.
Wenn Rot-Weiss Essen an diesem Freitag um 19 Uhr auf den MSV Duisburg trifft, dann steigt auch das Duell zweier Drittligisten, die am ersten Spieltag verloren haben. RWE kassiert an der Hafenstraße ein 1:5 gegen Mitaufsteiger SV Elversberg, die Zebras ein 0:1 beim VfL Osnabrück.
Dem Verlierer des Derbys droht ein denkbar schlechter Start in die Saison – hinzu kommt die Brisanz, die das Revierduell ohnehin schon mit sich bringt. Die Fans fiebern dem Anstoß entgegen, nur der Sieg zählt. Für beide Klubs steht somit einiges auf dem Spiel.
MSV Duisburg gegen Rot-Weiss Essen: Beide Teams spielten in einem 4-2-3-1-System
Taktisch liefen Rot-Weiss Essen und der MSV Duisburg am ersten Spieltag in einem 4-2-3-1-System auf. Die Zebras zeigten vor allem in der Defensive eine leidenschaftliche Vorstellung, sie scheuten keinen Zweikampf, machten es dem ambitionierten VfL Osnabrück schwer. Trainer Torsten Ziegner aber bemängelte, dass das Spiel seiner Mannschaft nach vorne nicht zielstrebig genug gewesen sei. Oft waren es Einzelleistungen, die für Gefahr sorgten.
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In Essen sahen die Zuschauer einen wilden Auftakt in die Drittliga-Saison. Mitaufsteiger Elversberg nutzte die Schwächen und Abstimmungsprobleme in der RWE-Defensive mit vielen Positionswechseln aus. Die SVE presste mal weit vorne, mal weiter hinten und kam oft über die Flügel.
Im Angriff der Essener sorgte Ron Berlinski für Wirbel, er traf zum zwischenzeitlichen 1:2, musste aber verletzt ausgewechselt werden. Ob er bis Freitag fit wird, ist unklar. Spielt er, trifft er auf MSV-Abwehrboss Sebastian Mai. Auf welche Duelle es noch ankommt? Wir listen die fünf Schlüsselduelle des Derbys auf.
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MSV – Rot-Weiss Essen: Daniel Heber gegen Aziz Bouhaddouz
Der 35-jährige Bouhaddouz lief schon 185 Mal in der 2. Bundesliga auf, ist mit allen Wassern gewaschen und mit seiner emotionalen Art wie gemacht für Spiele wie am Freitagabend. Bouhaddouz kann mit seinen 1,88 Metern mit Flanken gefüttert werden, er ist ein Stürmer, der die Bälle festmacht – schon die Elversberger kamen über außen und trafen zweimal nach einer Flanke. Für Heber und seinen Mitspieler in der Innenverteidigung, gegen die SVE spielte dort Felix Bastians, dürfte es ein anstrengender Abend werden.
MSV – Rot-Weiss Essen: Björn Rother gegen Moritz Stoppelkamp
Auch der Zehner der Duisburger ist ein 35 Jahre alter Routinier: Moritz Stoppelkamp. Der Kapitän ist nicht mehr der Schnellste, dafür aber ballsicher. Stoppelkamp kann kluge Pässe spielen, wenn man ihn lässt. Rother, ein galliger Zweikämpfer, dessen Stärken im Stellungsspiel liegen, dürfte versuchen, Stoppelkamps Kreativität zu unterbinden.
MSV – Rot-Weiss Essen: Cedric Harenbrock gegen Marvin Bakalorz
Bei den Essenern startete Cedric Harenbrock zentral im offensiven Mittelfeld, ein kreativer Spielgestalter. Harenbrock war einer der Pechvögel, er vergab den Elfmeter, der zum 1:1 hätte führen können, und wurde zur zweiten Halbzeit ausgewechselt. Beginnt er auch gegen Duisburg, wird Marvin Bakalorz sein Gegenspieler sein. Er steht für Kampfgeist und Zweikampfstärke. 20 Gelbe und zwei Rote Karten in 57 Drittliga-Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Bakalorz’ möglicher Plan: Harenbrock die Spielfreude verderben und aus dem Spiel nehmen. Es könnte aber sein, dass RWE-Trainer Christoph Dabrowski statt Harenbrock den erfahreneren Thomas Eisfeld auf der Zehn starten lässt.
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MSV – Rot-Weiss Essen: Isaiah Young gegen Joshua Bitter
Was für eine Klasse in „Isi“ Young steckt, war gegen Elversberg zu beobachten. Der Linksaußen dribbelte auf der linken Seite mehrere Gegenspieler aus und legte das 1:2 für Ron Berlinski auf. Am Freitag wird sein Gegenspieler Rechtsverteidiger Joshua Bitter sein, der im Sommer von Energie Cottbus zurück zum MSV wechselte, bei dem er bereits zwischen 2019 und 2021 gespielt hatte. Bitter fehlte in Osnabrück verletzt, lief aber beim 4:1-Testspielsieg am Samstag gegen Lippstadt auf. Auch er ist ein leidenschaftlicher Zweikämpfer, der Young „nerven“ wird. Der Essener darf sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen.
MSV – Rot-Weiss Essen: Ron Berlinski gegen Sebastian Mai
Spielt er oder spielt er nicht? Berlinski, der sich selbst als „Malocher“ bezeichnet, zog sich gegen Elversberg eine Verletzung zu. Er wurde beim Test gegen Schonnebeck am Samstag geschont. Duisburgs Abwehrchef ist Sebastian Mai. Der 1,95 Meter große Mai verteidigt kompromisslos, ist kopfballstark, aber nicht sonderlich schnell und technisch versiert – das könnte der wendigere und flinkere Berlinski ausnutzen, wenn er denn fit wird. Fällt er aus, wird Simon Engelmann bei RWE starten, ein klassischer Neuner.