Essen. Rot-Weiss Essen zog sich für drei Tage nach Schweden zurück. Trainer Dabrowski spricht von „super Erfahrung“. Was er sich davon erhofft.
Willkommen und zurück in dieser Welt. Drei Tage lang war Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen von der Bildfläche verschwunden, abgetaucht im hohen Norden. Die Mannschaft war am Dienstag ins Trainingslager nach Schweden geflogen, um dort in sich zu gehen. Alles unter dem Begriff „teambildende Maßnahme“.
Was es nicht war: Es war keine Flucht nach dem 1:5-Auftaktdebakel gegen SV Elversberg und schon schon gar keine panische Reaktion nach dem erschreckend schwachen Saisonauftakt. Da Rot-Weiss in der ersten Runde des DFB-Pokals an diesem Wochenende nicht vertreten ist, hatte RWE dieses Projekt von langer Hand so terminiert - völlig unabhängig vom Ausgang des ersten Spieltages.
Themen zu Rot-Weiss Essen:
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Rot-Weiss Essen arbeitete unter extremen Bedingungen
„Das war eine super Erfahrung“, sagt Trainer Christoph Dabrowski, der nicht allzu sehr ins Detail gehen möchte, wie sich der Tagesablauf dort im hohen Norden abgespielt hat. Nur so viel: Man habe auf engstem Raum aufeinandergehockt, körperlich viel gearbeitet. Zu den extremen Bedingungen gehörte auch, dass die Handys vorher eingesammelt wurden. „Das war für einige schon ungewohnt. Aber wir haben das alles gemacht, um als Mannschaft zu wachsen. Wir haben viele Dinge herausgearbeitet, die noch wichtig werden für unseren Weg.“ Mal sehen ob’s hilft, am Freitag in einer Woche steigt das Revierderby beim MSV Duisburg (19 Uhr), dann muss sich RWE zwingend in einer besseren Verfassung präsentieren.
Immer wieder fällt der Begriff „Mannschaft“ in Dabrowskis Ausführungen. Auch nach Analyse der Elversberg-Pleite. Die Mannschaft habe es nicht gut gemacht. „Wir haben schnell diese Nackenschläge kassiert“, sagt der Trainer. Das frühe 0:1, der verschossene Elfmeter, im Gegenzug das 0:2. „Das macht die Beine nicht leichter, und der Gegner hat das Gefühl, das an diesem Tag alles geht.“
Im Test gegen Spvg Schonnebeck Sicherheit und Stabilität holen
Unabhängig von der aus Essener Sicht unglücklichen Dramaturgie kamen allerdings auch individuell Fehler hinzu. „Und wir hätten gerade nach dem Abschlusstreffer zum 1:2 mehr mit dem Kopf spielen müssen. Da waren wir nicht sortiert genug und haben vielleicht auch etwas überpaced, weil wir zu viel auf einmal wollten.“
Am Donnerstag haben die Rot-Weissen erstmals wieder trainiert, am Samstag bestreiten sie ein Testspiel gegen den Oberligisten Spvg. Schonnebeck (14 Uhr, Bäuminghausstraße). „Wir brauchen Klarheit im Spiel, wollen uns über Ballbesitz Sicherheit und Stabilität holen“, gibt Christoph Dabrowski vor.