Essen. Jörn Nowak, Sportdirektor von Rot-Weiss Essen war froh über den Sieg in Wiedenbrück. Aber er äußerte scharfe Kritik am Verhalten einiger Fans.
- Rot-Weiss Essen hat wenige Tage nach der Niederlage in Ahlen einen Auswärtssieg eingefahren. Simon Engelmann machte das Tor für RWE beim 1:0 in Wiedenbrück.
- Sportdirektor Jörn Nowak war froh, aber immer noch sauer über die Kommentare nach dem 0:2 in Ahlen
- Er schimpft auf einen "Werteverfall" und fordert Zusammenhalt von den RWE-Fans - den müsse es auch nach Niederlagen geben
Rot-Weiss Essens Sportdirektor Jörn Nowak spricht nicht oft nach den Regionalliga-Spielen der Essener – dafür sind meist Trainer Christian Neidhart oder die Spieler zuständig. Nach dem 1:0-Auswärtssieg beim SC Wiedenbrück hatte Nowak aber etwas zu sagen: „Mir geht dieser Selbstzerstörungsmechanismus Rot-Weiss Essen tierisch auf den Sack“, so Nowak, der zum Rundumschlag ausholte – gegen den einen „Werteverfall“ in der Gesellschaft insgesamt, aber im Speziellen auch gegen das, was nach der Auswärtsniederlage bei Kellerkind Rot Weiss Ahlen am Mittwoch auf die Essener einprasselte.
Rot-Weiss Essen: Nowak schimpft auf die Kommentare in Sozialen Medien
„Was in der Woche los war, ist einfach nicht zu akzeptieren. Die Mannschaft spielt ein herausragendes Jahr, gibt Vollgas, steckt alle Rückschläge weg und manche Menschen sind nicht in der Lage, mal eine Niederlage zu akzeptieren“, so Nowak, der sich besonders über Kommentare und Kritik in den Sozialen Medien aufregte. „Wie dort mit Menschen umgegangen wird, das macht mich krank.“ Später fügte er hinzu: „Ich finde diese Respektlosigkeiten in den Sozialen Medien, diese Empörungskultur, zum Kotzen.“
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Nowak lobte zwar sowohl den Zuspruch der mitgereisten Fans in Ahlen als auch die Unterstützung in Wiedenbrück, äußerte aber auch Unverständnis gegenüber Teilen der Anhängerschaft: „Drei Tage vorher hängt bei uns im Stadion ein Banner, auf dem Zusammen unschlagbar steht. Zusammen gilt aber offensichtlich immer nur in eine Richtung. Wenn wir Zusammenstehen einfordern, dann sind wir nicht kritikfähig, dann wird uns ein dünnes Fell vorgeworfen.“
Und weiter sagte er: „Das was hier in dieser Woche passiert ist, ist ein Grund, warum Rot-Weiss Essen seit so vielen Jahren nicht mehr drittklassig ist. Und diejenigen, die das provozieren, die nur darauf warten, die sollten sich vielleicht auch mal hinterfragen. Das hat nichts damit zu tun, dass wir zusammenstehen.“ Im Fokus besonders der Umgang mit Torwart und Kapitän Daniel Davari, der an der Niederlage in Ahlen seinen Anteil hatte.
Nowaks Appell: Nur mit Zusammenhalt zum Ziel
Zum Sportlichen: Ahlen sei „Scheiße“ gewesen, fand Nowak, Wiedenbrück allerdings war auch kein Glanzlicht. „Es sind eigentlich zwei Unentschieden-Spiele“, so der Sportdirektor – da habe man mit 0:2 und 1:0 (Tor: Engelmann) sogar noch einen Punkt mehr herausgeholt als wenn man zweimal 0:0 gespielt hätte. Sportlich ist die Ahlen-Niederlage damit wettgemacht – nach Nowaks Wutrede werden die Nebengeräusche aber offensichtlich noch nachwirken.
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Nowaks Appell: Die Menschen, über die gesprochen werde, seien die elf, die am Wochenende für RWE die Ziele erreichen sollte. „Es sind nur einige wenige im Kontext der ganzen Fans und Mitglieder, keine Frage. Aber es sind viel zu viele. Wir werden das ganz große Ziel nur erreichen, wenn wir alle zusammenhalten. Und das habe ich in dieser Woche nicht gespürt.“