Ahlen. Rot-Weiss Essen kassiert einen Rückschlag im Aufstiegskampf der Regionalliga West. In Ahlen verliert RWE nach enttäuschender Leistung mit 0:2.

Wiederholt sich die Geschichte? In der Vorsaison bedeutete die 1:2-Niederlage in Ahlen der Anfang vom Ende der Essener Aufstiegshoffnung. Am Mittwochabend setzte es erneut eine 0:2 (0:1)-Niederlage im Wersestadion. Ob diese Niederlage Nachwirkungen hat, werden die nächsten Partien zeigen, Samstag schon muss Rot-Weiss Essen zum westfälischen Nachbarn SC Wiedenbrück, auch nicht gerade ein Lieblingsgegner der Rot-Weissen.

Rot-Weiss Essen mit Eisfeld in der Startelf

Zum Uerdingen-Spiel wählte RWE-Trainer Christian Neidhart nur die sanfte Rotation: Marius Kleinsorge (muskuläre Probleme) war gar nicht dabei, für ihn kam Rios Alonso zurück in die Startelf, und Cedric Harenbrock erhielt eine Verschnaufpause zugunsten von Thomas Eisfeld. Von Beginn an entwickelte sich ein zähes Ringen auf dem Rasen, auf dem unter der Woche wohl wieder Bullenreiten stattgefunden haben muss. Und wie im Vorjahr hatten die Gastgeber das viel einfachere Rezept: Mit zwei, drei hohen Bällen tauchte man vor dem Essener Strafraum auf, während es die Essener mit Technik und flachen Pässen versuchten.

Isaiah Young (l.) von Rot-Weiss Essen kann nur per Foul von Ahlens Oktay Dal gestoppt werden.
Isaiah Young (l.) von Rot-Weiss Essen kann nur per Foul von Ahlens Oktay Dal gestoppt werden. © ffs | Thorsten Tillmann

Es fing auch ganz gut an: Eine Flanke von Sandro Plechaty verpasste Felix Bastians in der Mitte nur haarscharf, ein Solo von Isi Young wurde direkt vor dem Tor noch gestoppt (9.). Und als Eisfeld den Freistoß schlug, ließ Torhüter Kevin Harr die Kugel nach vorne prallen, warf sich aber anschließend in den Nachschuss von Rios Alonso (18.).

Kurz danach eine Schrecksekunde im Essener Strafraum: Daniel Davari hatte unnötigerweise seinen Kasten bis zur Eckfahne verlassen, bei seinem Klärungsversuch blieb er wohl im Rasen hängen, sank zu Boden und machte gleich das Auswechselzeichen. Nach kurzer Behandlungspause konnte es für die Nummer eins doch weitergehen.

Aber mit dieser Aktion kam die Unsicherheit ins defensive RWE-Spiel. Nach 32 Minuten trat Davari bei einer Dribblingsaktion in seinem Strafraum auf den Ball, konnte aber im letzten Moment das Spielgerät wegschlagen. Vier Minuten später ging Sebastian Mai frei durch, diesmal parierte Davari allerdings glänzend. Auf der Gegenseite gab es nur noch eine wirklich gefährliche Aktion: Wieder hatte sich Young durchgedribbelt (38.), scheiterte aber mit seinem Schuss am stark parierenden Keeper Harr.

Das war’s in Halbzeit eins: „Ihr macht das Spiel – wir haben die Chancen“, meinte der Ahlener Vordermann, da konnte man nicht widersprechen.

Da musste mehr kommen – aber erst einmal kam der offensive Oguzhan Kefkir für Rios Alonso. Der Druck der Gäste wurde nun auch wirklich stärker, die Schussversuche blieben allerdings bescheiden, die Kugel machte oft, was sie wollte. Die Ahlener kamen in der Anfangsviertelstunde kaum noch zu Entlastungsangriffen, waren völlig mit Abwehrarbeit beschäftigt. Fast hätte ein Standard die Essener erlöst: Ecke Eisfeld – starker Kopfball von Herzenbruch, aber Harr war wieder zur Stelle (63.).

Und dann die kalte Dusche: Eckball für Ahlen, Davari kommt im Pulk nicht an den Ball, Patrick Twardzik bedankt sich mit einem Kopfball mitten ins Tor: 1:0 (65.). Nun wurde es bockschwer.

RWE-Trainer Christian Neidhart
RWE-Trainer Christian Neidhart © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

Unpopuläre Maßnahme nach 70 Minuten: Torjäger Engelmann musste runter und war darüber not amused, auch Eisfeld hatte Feierabend, für sie kamen Zlatko Janjic und Nachwuchsmann Timur Kesim.

Rot-Weiss Essen: Niklas Tarnat verpasst die Latte

Aber es war Niklas Tarnat, der mit seinem Freistoß ans Lattenkreuz ein Zeichen setzte (73.). Zwei Minuten später hatte Bastians nur noch Harr vor sich, wieder parierte der Ahlener Keeper spektakulär und kratzte den Ball noch von der Linie. Essen drückte, Ahlen konterte und war gefährlicher, es brannte im RWE-Strafraum. Eckball für die Platzherren, wieder war Davari eingekesselt, diesmal köpfte Kevin Kahlert ein: 2:0 (78.). Am Ende waren die Gastgeber dem 3:0 näher als Essener dem Anschlusstreffer.

Es bleibt dabei: Ahlen ist für RWE keine Reise wert.

Rot Weiss Ahlen – Rot-Weiss Essen 2:0 (0:0)

RWE: Davari, Alonso (46. Kefkir), Heber, Herzenbruch, Bastians, Plechaty, Tarnat, Dürholtz, Eisfeld (70. Kesim), Young, Engelmann (70. Janjic).

Tore: 1:0 Twardzik (65.), 2:0 Kahlert (78.).

Zuschauer: 1908