Essen. Nachdem mehr als zehn Spieler bei Rot-Weiss Essen in Quarantäne sind, fällt Nachholspiel in Ahlen aus. Der Spitzenreiter reagiert pragmatisch.

Irgendwie finden Rot-Weiss Essen und RW Ahlen in dieser Saison nicht zueinander. Zweimal schon wurde die Partie im Wersestadion abgesagt wegen widriger Platzverhältnisse. Nun hat es RWE erwischt: Es gibt einen massiven Corona-Ausbruch innerhalb der Mannschaft. Das Nachholspiel am Mittwoch, noch eine Partie aus der Hinrunde, fällt aus.

„Mehr als zehn Spieler befinden sich in Quarantäne, ein Großteil davon ist infiziert, und drei weitere Spieler haben Symptome, da warten wir noch auf die Testergebnisse“, teilte RWE-Sportdirektor Jörn Nowak am Dienstagmittag auf der Pressekonferenz mit, die eigentlich einen Ausblick auf das Ahlen-Spiel geben sollte. Bis dato gebe es nur milde Verläufe, informierte Nowak.

Rot-Weiss Essen hat weniger als 16 einsatzfähige Spieler

Weil aber weniger als 16 einsatzfähige Spieler zur Verfügung stehen, beantragte RWE umgehend die Absetzung der Partien in Ahlen und am Samstag zu Hause gegen Lippstadt. Noch während der PK kam der Anruf von Staffelleiter Wolfgang Jades, der schon mal mündlich die Absetzung für Mittwoch bestätigte. Über das Heimspiel wird später entschieden.

„Irgendwann wird es wohl jeden treffen“, hatte RWE-Trainer Christian Neidhart bereits vor geraumer Zeit geunkt. Wie wahr. Vor zwei Wochen hatte es Neidhart selbst erwischt, so dass er beim Spitzenspiel gegen Preußen Münster nicht dabei sein konnte. Am Sonntag, einen Tag nach dem 2:1-Derbysieg auf Schalke, hatte sich die Mannschaft noch zur Regeneration getroffen. Am Montag hatte sie trainingsfrei, aber da kam dann eine Hiobsbotschaft nach der anderen.

In den vergangenen zwei Jahren war Rot-Weiss mit ein paar positiven Fällen „überaus glimpflich“ durch die Corona-Pandemie gekommen. „Unser Hygienekonzept hat gegriffen, wir haben auch nichts daran verändert“, erklärte Nowak. „Ein Ausbruch diesen Ausmaßes überrascht uns schon.“ Innerhalb von 24 Stunden änderte sich die Infektionslage schlagartig.

Trainingsbetrieb an der Hafenstraße vorerst ausgesetzt

Der Trainingsbetrieb für den verbliebenen Rest an Spielern wird vorerst ausgesetzt, um die Infektionskette zu unterbrechen - immer vorausgesetzt, dass auch das Lippstadt-Spiel abgesagt wird. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt könnte dann vielleicht Ende der Woche mit den nicht betroffenen Spielern eine Einheit stattfinden. „Dann müssen wir sehen, wann wir Möglichkeiten haben zur Freitestung für die Spieler, die in Quarantäne und infiziert sind.“ so Nowak. Das wäre aber frühestens Anfang nächster Woche der Fall.

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Die Lage an der Tabellenspitze der Regionalliga wird nun wieder ordentlich verzerrt, denn Münster (in Lotte) und Fortuna Köln (gegen Bonn) werden schon Mittwoch wieder auflaufen. RWE wäre demnach erst am 12. März bei RW Oberhausen wieder am Ball. „Das lässt sich nun mal nicht ändern. Wichtig ist, dass es bei milden Verläufen bleibt und die Spieler möglichst schnell gesund werden. Und im Prinzip ändert sich an unserer Situation ja nicht nichts. Wir müssen nach wie vor unsere Spiele gewinnen“, nimmt es Nowak ganz pragmatisch. Und für solche Fälle haben die Rot-Weissen ja gewissermaßen vorgesorgt und sich einen breiten, hochkarätigen Kader zugelegt

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Spitzenreiter stehen weitere Englische Wochen bevor

Rot-Weiss stehen also weitere Englische Woche bevor. Zwei Partien müssen die Essener Stand Dienstag nachholen: gegen Ahlen und Fortuna Köln. Lippstadt dürfte hinzukommen, die Wertung nach dem Spielabbruch gegen Münster folgt am Freitag. 24 von 38 Liga-Spiele hat RWE absolviert. Dazu kommen im Niederrheinpokal drei weitere Auftritte, sofern RWE das Finale erreichen sollte.

Der offizielle letzte Regionalliga-Spieltag ist am 14. Mai, das Pokalfinale eine Woche später terminiert.

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