Essen. Rot-Weiss Essen geht als Tabellenführer in das neue Jahr. In 2021 präsentierte sich RWE stark, das Highlight gab es im Pokal. Ein Rückblick.

Als Winter-Meister hat sich Rot-Weiss Essen in Weihnachtspause verabschiedet. Wie schon in der vergangenen Saison hat der Traditionsverein von der Hafenstraße gute Chancen, den Aufstieg in die 3. Liga im kommenden Sommer endlich zu realisieren. Wir schauen auf das RWE-Jahr 2021 und beurteilen nicht nur die Lage der Profis.

Die RWE-Überraschung im Jahr 2021:

Dass RWE auch in der neuen Saison ganz oben mitmischen würde, war zu erwarten. Die Essener U19 hatte im Sommer aber wohl niemand auf dem Zettel, als es darum ging, die besten Teams in der U19-Bundesliga-West zu benennen. Doch RWE spielte überraschend stark auf. Nach acht absolvierten Spielen steht die Essener A-Jugend in der höchsten Spielklasse auf einem hervorragenden fünften Tabellenplatz. Klangvolle Namen, die hinter RWE stehen: Schalke 04, 1. FC Köln, MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf.

Der ehemalige RWE-Publikumsliebling Vincent Wagner hat die U19 von Rot-Weiss Essen auf Kurs gebracht.
Der ehemalige RWE-Publikumsliebling Vincent Wagner hat die U19 von Rot-Weiss Essen auf Kurs gebracht. © ffs | Thorsten Tillmann

Der neue Trainer und langjährige RWE-Spieler Vincent Wagner hat in wenigen Monaten ein Team geformt, das viele Beobachter begeistert hat. Möglicherweise gelingt es bald auch dank Wagners Arbeit wieder, einen Spieler aus den eigenen Reihen im Kader der Profis zu etablieren.

Der RWE-Aufreger im Jahr 2021:

Vor dem letzten Meisterschaftsspiel der Essener in diesem Jahr beim SV Straelen machte eine unerfreuliche Nachricht die Runde. Ausgerechnet Dennis Grote, der Kapitän und Anführer des RWE-Teams, hatte den Verein darüber informiert, dass er mit dem Gedanken spiele, in der Winterpause zum Aufstiegskonkurrenten Preußen Münster zu wechseln. Der Mittelfeldspieler hatte von seinem Ex-Klub ein lukratives Angebot erhalten.

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Dass sich Grote intensiv mit diesem beschäftigte, verärgerte seinen Verein und vor allem die Fans. Als Folge wurde der ehemalige Bundesligaprofi für die letzten beiden Spiele des Jahres von RWE suspendiert. Das Problem ist noch längst nicht gelöst. Grote beteuerte, dass er in der Rückrunde weiter für RWE spielen würde. Ob dies nach einem derart großen Vertrauensbruch möglich ist, müssen beide Seiten in den kommenden Tagen entscheiden.

Das RWE-Spiel des Jahres:

Die Experten waren sich vor der Saison einig: Rot-Weiss Essen und Preußen Münster gehen als große Aufstiegsfavoriten ins Rennen. Beide Teams starteten auch gut und trafen am 7. Spieltag erstmals aufeinander. 7500 Zuschauer sahen am 14. September ein denkwürdiges Spiel im Preußenstadion. Die Gastgeber dominierten die erste Halbzeit und gingen nach einem Doppelpack von Thorben Deters mit einer hochverdienten 2:0-Führung in die Pause.

Preußen Münster - RWE

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    Im zweiten Durchgang wendete sich jedoch das Blatt. RWE-Trainer Christian Neidhart fand offensichtlich die richtigen Worte, denn in der Folge übernahm seine Mannschaft das Kommando. Durch Tore von Kevin Holzweiler (50.), Isaiah Young (64) und Simon Engelmann (87.) gelang RWE die Wende und ein emotionaler 3:2-Sieg im Spitzenspiel. Einziger Wermutstropfen waren die Ausschreitungen, die sich unmittelbar nach dem Spiel auf den Rängen abspielten und bei denen ein Rentner verletzt wurde.

    Das RWE-Tor des Jahres:

    Am 2. Februar 2021 stand Essen Kopf. Im Achtelfinale des DFB-Pokals warf Rot-Weiss Essen den Bundesligisten Bayer Leverkusen sensationell aus dem Wettbewerb. Der Favorit dominierte, der Viertligist hielt mit viel Einsatz dagegen, hatte auch viel Glück, da die Werkself viermal Aluminium traf. In der Verlängerung war es RWE-Torjäger Simon Engelmann, der den denkwürdigsten Treffer dieses Jahres erzielte. Von Cedric Harenbrock in der 116. Minute freigespielt, zog der Essener Stürmer aus spitzem Winkel ab und setzte den Ball unter die Latte. RWE überstand auch die letzten Minuten gewann mit 2:1 n.V..

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