Essen. Mit Geldstrafen wird die Randale beim Topspiel der Regionalliga West mit Rot-Weiss Essen im September bestraft. Uhlig wird deutlich.

Das Sportgericht hat geurteilt: Sowohl Rot-Weiss Essen als auch Preußen Münster werden für die Vorfälle rund um das Topspiel der Regionalliga West am 14. September 2021 im Preußenstadion verurteilt. Die Vereine kommen aber einigermaßen glimpflich davon.

Strafmildernd hätten ausdrücklich „die Bemühungen der Vereine sowie das vorhandene Problembewusstsein“ gewirkt, heißt es vom WDFV-Sportgericht: So muss Rot-Weiss Essen 5000 Euro für den Einsatz von Pyrotechnik und den Sturmangriff zahlen. Preußen Münster wurde zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt.

Rot-Weiss Essen: „Ausschreitungen nicht tolerierbar“

Der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig sagt in einer Vereinsmitteilung: „Die Ausschreitungen in Münster waren und sind nicht tolerierbar und sind auch nicht mit den Werten von RWE vereinbar. Dort wurde eine Grenze deutlich überschritten. Es war davon auszugehen, dass wir mit einer empfindlichen Strafe zu rechnen haben - die Geldstrafe in Höhe von 5000 Euro haben wir dementsprechend auch akzeptiert.“ Auch Preußen Münster hat dem Urteil zugestimmt.

Auch Preußen Münster wird für den Einsatz von Pyrotechnik bestraft.
Auch Preußen Münster wird für den Einsatz von Pyrotechnik bestraft. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Die Vorfälle rund um das Topspiel hatten den spektakulären sportlichen Verlauf überschattet. Nach 0:2-Rückstand gewann Rot-Weiss Essen im Preußenstadion durch eine späte Aufholjagd 3:2. Das WDFV-Sportgericht in seiner Urteilsbegründung über das, was am Rande des Platzes geschah: „Während des Spiels wurde von den Anhängern beider Vereine mehrfach Pyrotechnik gezündet. Nach Beendigung des Spiels haben eine nicht unerhebliche Gruppe von Personen, die allesamt dem Gastverein zuzuordnen sind, einen Sturm auf die Tribüne in Richtung Essener Zuschauer angezettelt und dabei Tore aufgebrochen. Erst durch einen massiven Polizeieinsatz konnte das Vorgehen beendet werden. Da einzelne Personen nicht erkannt wurden, müssen sich die Vereine dieses Verhalten zurechnen lassen.“ Unter anderem wurde auch eine RWE-Mitarbeiterin angegriffen

Auch in Mönchengladbach gab es Pyrotechnik

Die RWE-Fans hatten auch am vergangenen Freitag beim Auswärtsspiel im Borussia-Park in Mönchengladbach (2:1 gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach) Pyrotechnik gezündet. Marcus Uhlig geht davon aus, dass RWE dafür mehr zahlen muss – Stichwort Wiederholungstäter.

Uhlig dazu: „Jeder Euro, den wir für Fanvergehen zahlen müssen, ist komplett überflüssig. Daher habe ich auch kein Verständnis für den erneuten Einsatz von Pyrotechnik während unseres Auswärtsspiels in Mönchengladbach. Hier haben die dafür Verantwortlichen dem Verein erneut einen Bärendienst erwiesen.“ Eine Strafe dafür steht noch aus.

Uhlig kündigt an, dass man neue Strukturen aufbauen will, um Vorkommnisse wie in Münster zu verhindern. In der RWE-Mitteilung heißt es: „Unabhängig davon wird Rot-Weiss Essen zusätzlich zu den ausgesprochenen Stadionverboten aus dem Münsterspiel – sofern möglich – weitere vereinsrechtliche Sanktionen verhängen. Für Gewalt darf es bei RWE einfach keinen Platz geben.“ (phz/waz)