Essen. Uralt-Ultra-Präsident findet neuen Stadion-Namen gut, wundert sich aber über allzu euphorische Reaktionen. Kampf und Leidenschaft immer gefragt.

Von wegen, Namen sind Schall und Rauch. Werdende Eltern wissen ein Lied davon zu singen. Wie wird das Kind denn heißen? An Vorschlägen mangelt es wahrlich nicht. Irgendwann muss das Geheimnis gelüftet werden. Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß, ist halt nur ein Märchen der Gebrüder Grimm.

Jetzt ist es raus. Das Stadion Essen bekommt einen neuen Namen. „Ich taufe Dich auf den Namen Stadion an der Hafenstraße“. Wer will da grimmig dreinschauen?! Ganz im Gegenteil, die erdrückende Mehrheit der Fans nahm und nimmt diese Nachricht geradezu euphorisch auf. Muss zugeben, mit einem derartig gewaltigen Echo hätte ich nie gerechnet. Mir war nicht bewusst, wie wichtig dieses Thema den allermeisten Anhängern doch ist, wie emotional darüber diskutiert wird.

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Rot-Weiss Essen hat „feindliche Übernahme“ verhindert

Selbstredend bin auch ich erleichtert, demnächst nicht zur „Domestos-Schüssel“ oder „Granu-Fink-Arena“ fahren zu müssen. Es gibt halt No-Gos. Marcus Uhlig ist es gelungen, eine „feindliche Übernahme“ zu verhindern. Was soll z.B. der kürzlich vom Amt zurückgetretene DOSB-Ex-Vizepräsident, Andreas Silbersack sagen, er muss mit dem Namen leben. Andreas ist wirklich eine Bürde.

Stadion an der Hafenstraße riecht nach purer Tradition, das steht fest. Persönlich trage ich die Tradition von Rot-Weiss Essen in meinem Herzen, unabhängig vom Namen des Spielortes. Wohin gehse? - Nach Rot-Weiss! Ich kenn es nicht anders.

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Stadion-Name lässt sich super vermarkten

Ohne Frage, den Namen kann man super vermarkten. Was ja auch notwendig ist, denn Stadt wie GVE können und dürfen Steuergelder nicht verschwenden, gerade aufgrund der angespannten Haushaltslage. Machen sie auch nicht, haben sie auch nicht gemacht. Das erledigen andere zur Genüge. Wetten, dass?

Finanziert werden soll der Erwerb der Namensrechte durch eine Fundraising-Aktion. Der Begriff war mir bis gestern unbekannt, weiß ebenso nicht, was eine solche Finanzierungsmethode kostet. Fest steht, Rot-Weiss Essen trägt das alleinige Risiko, ist somit auf Unterstützung von Sponsoren, Gönnern und auf die Fangemeinde angewiesen, damit die Aktion ein Erfolg wird.

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Schon mal Rasenpate beim „Willi-Lippens-Platz“

Man kann eine sogenannte Patenschaft eingehen. Patenschaft? Da war doch mal was. Genau, vor Jahren konnten sich RWE-Fans ein Stück Rasen vom „Ente-Lippens-Trainingsplatz“ sichern. Auch ich war stolzer Rasenpate. Wurde allerdings nach einiger Zeit wieder enteignet. Na ja, rasend machte es mich nicht wirklich.

Ähnliches kann bei der auf fünf Jahre befristeten Patenschaft nicht passieren, das Stadion dürfte schon noch so lange an der Hafenstraße stehen bleiben. Im Gegensatz zum Verein, der will und muss sich weiterentwickeln, um im Profifußball auf Dauer bestehen zu können. Der Weg wird kein leichter sein. Abba der Rubel muss rollen. Ohne Kommerzialisierung wird das Ziel, Zweite Liga für immer Wunschtraum bleiben.

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Aufstiegsdruck bei RWE ist nicht geringer geworden

Als alter Sack mache ich jetzt nicht einen auf Opposition, ich will so lange wie möglich auf der „West“ mit Kumpels und anderen Bekloppten Siege der Mannschaft feiern. Ob mein Name auf der LED-Tafel aufleuchtet, ist reine Nebensache. Leuchtende Fan-Augen sind mir wichtiger. Wer weiß, was in fünf Jahren ist. Leb’ ich dann überhaupt noch? Sitzt Christian Neidhart dann immer noch auf der Trainerbank oder spielt aus dem jetzigen Kader noch ein Akteur bei RWE? Und in welcher Liga?

Die Zukunft wird es zeigen. Der Druck, so schnell wie möglich aufzusteigen, ist sicherlich nicht geringer geworden. Wenn am Freitag der Ball in Wegberg-Beeck rollt, dann fiebere ich mit meinem Verein, dann will ich Kampf und Leidenschaft sehen. Daran wird sich nix ändern. In diesem Sinne,auf eine erfolgreiche Zeit,

der Happo

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