Essen. Gegen SC Wiedenbrück haben die Rot-Weissen eine eher bescheidene Heimbilanz. Doch RWE-Trainer Neidhart legt die Bilanz doch ein wenig anders aus.

18 Tore in zwei Spielen - die muss man erst einmal machen. Im Verbandspokal unter der Woche erfüllte Rot-Weiss Essen souverän die Pflicht mit dem 7:0 über den Gladbacher Bezirksligisten SF Neuwerk. Das 11:0 vor einer Woche in der Regionalliga gegen den KFC Uerdingen sorgte wesentlich mehr für Aufsehen. Ein solcher Triumph über einen Liga-Konkurrenten erlebt man in der Tat nicht alle Tage.

Und dabei hatten die Rot-Weissen davor mitunter schon Probleme bei der Chancenverwertung, so dass sich die Überlegenheit des Titelanwärters nicht immer in den relativ knappen Resultaten widerspiegelte. Ob die Offensivabteilung nun den Knoten durchschlagen hat und befreit wieder zuverlässiger trifft, muss sich zeigen. Gleich an diesem Samstag, wenn der SC Wiedenbrück anreist (14 Uhr, Hafenstraße).

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Im Vorjahr kassierte Rot-Weiss Essen Ausgleich in Nachspielzeit

Ach ja, die Wiedenbrücker. Manche sehen in den Ostwestfalen durchaus einen Angstgegner. Die Zahlen erklären warum: Von neun Duellen an der Hafenstraße, gewann RWE nur ein einziges. Drei Unentschieden stehen fünf Niederlagen gegenüber. Im vergangenen Jahr starteten die Rot-Weissen gegen den SCW mit einem 1:1 in die Spielzeit. Die Gäste hatten in der Nachspielzeit mit einem Sonntagsschuss zum Ausgleich für lange Gesichter bei den Gastgebern gesorgt.

Angstgegner? „Ich sehe das ein bisschen anders“, sagt RWE-Trainer Christian Neidhart und sucht die Verantwortlichkeit eher beim eigenen Team. „Damals im ersten Saisonspiel waren wir noch nicht soweit und kassieren dann auch noch ein Tor des Monats. Im Rückspiel beim 0:0 waren wir klar überlegen, hätten deutlich gewinnen müssen, haben sogar einen Elfmeter verschossen.“ Und Wiedenbrücks Torhüter Marcel Hölscher hatte zudem einen unfassbar guten Tag.

Gäste kommen mit einer starken Defensivbilanz

Auch in dieser Saison scheint der SC Wiedenbrück ein eher unangenehmer Kontrahent zu sein. Nur acht Gegentore, also eins weniger als RWE, haben die Gäste bislang in zehn Spielen kassiert, was durchaus von defensiver Kompaktheit zeugt. Sie haben allerdings auch nur 13 mal getroffen, aber immerhin zu Hause RWO geschlagen (1:0). Wie auch immer, Tabellenführer Rot-Weiss geht die Aufgabe zurecht selbstbewusst an. „Wir wollen wie immer unser eigenes Spiel durchdrücken und müssen vor den gegnerischen Kontern gewappnet sein.“

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„Uns lagen die Spiele einfach“, erinnert sich SCW-Trainer Daniel Brinkmann gerne an die Vorsaison: „Aber man muss ehrlich sein: Wir hatten auch etwas Glück. Ohne das schaffst du es nicht gegen Essen zu punkten.“ Jede Mannschaft sei noch einmal motivierter, wenn sie gegen RWE antreten darf. Wichtig sei, vor allem kompakt zu stehen und die Räume eng zu machen.

Individualität bringt da nicht viel. „Wenn man das Spiel als elfmal Eins-gegen-Eins sehen würde, dann würde Essen mit einem ordentlichen Vorsprung gewinnen“, so Brinkmann. Wie dem auch sei, dem Ligafavoriten ein Bein zu stellen, ist stets eine verlockende Perspektive und setzt oft zusätzlich Kräfte frei. Aber das weiß RWE ja alles.

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