Essen/Wiedenbrück. Gegen Wiedenbrück tat sich Essen zuletzt schwer, in der Vorsaison wurden es zwei Remis. Wie SCW-Trainer Brinkmann über Gegner und Spiel denkt.

Über die Frage, ob der SC Wiedenbrück ein Angstgegner von Rot-Weiss Essen ist, muss Trainer Daniel Brinkmann kurz lachen. Darauf folgt ein Schweigen, dann seine Antwort. „Das müssen Sie die Essener fragen“, sagt er, „ich glaube, dass die Fans es nicht so gerne hören, wenn der SC Wiedenbrück der Angstgegner von RWE ist.“ Aber warum eigentlich?

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Im direkten Vergleich waren beide Teams zuletzt auf Augenhöhe, in der vergangenen Saison reichte es zu zwei Unentschieden. Wiedenbrück ist damit der einzige Verein – neben der Reserve vom BVB – gegen den die Essener nicht gewinnen konnten. Das zeigt die Qualität von RWE im Vorjahr, unterstreicht aber auch die Leistung der Wiedenbrücker.

SCW-Trainer Brinkmann über RWE: „Das ist der absolute Krösus der Liga“

„Uns lagen die Spiele einfach“, sagt SCW-Trainer Brinkmann: „Aber man muss ehrlich sein: Wir haben auch etwas Glück gehabt. Ohne ein bisschen Glück schaffst du es nicht als SC Wiedenbrück gegen Essen zu punkten.“ Jede Mannschaft sei noch einmal motivierter, wenn sie gegen RWE antreten darf. „Das ist der absolute Krösus der Liga“, so der 35-Jährige.

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Aktuell steht Wiedenbrück auf dem neunten Tabellenplatz. Fünf Siege, drei Unentschieden, zwei Niederlagen. Der Trainer ist mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden, die Leistungen seiner Mannschaft nennt er „hervorragend“. Gegen RWE sei es nun wichtig, vor allem kompakt zu stehen und die Räume eng zu machen. „Wenn man das Spiel als elfmal Eins-gegen-Eins sehen würde, dann würde Essen mit einem ordentlichen Vorsprung gewinnen“, sagt Brinkmann. Daher müsse sich sein Team gegenseitig unterstützen und im Spiel absichern.

SC Wiedenbrück: Zwei Strategien brachten zuletzt Punkte

Mit welcher Taktik sie in Essen punkten können, wissen die Wiedenbrücker, das haben sie in der Vorsaison bewiesen. „In der Vergangenheit hatten wir zwei Strategien gegen RWE. Einmal haben wir versucht, sie ein bisschen zu überrumpeln. Damals sind wir in Essen relativ frech mit dem Pressing aufgetreten. Im Heimspiel danach, war uns klar, dass das so nicht gelingen wird. Da sind wir dann etwas defensiver aufgetreten“, erklärt Brinkmann. Für welche Strategie sich der Trainer in der kommenden Partie entscheidet, wird der Samstag (14 Uhr) zeigen.

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So ausgeglichen die sportlichen Resultate waren, so unterschiedlich sind die Ansprüche der Vereine. Rot-Weiss will aufsteigen, der SCW hofft auf den Klassenerhalt. „Alles andere wäre unsererseits arrogant“, so Brinkmann. Für sein Team sei es sogar reizvoll, dass sie in Essen nichts zu verlieren haben. „Das wir verlieren, erwartet jeder von uns,“ sagt er.

Essen drücke er allerdings die Daumen im Aufstiegskampf. Brinkmann sagt: „Es wäre ein Verlust für die Regionalliga, aber auch ein Gewinn für die dritte Liga.“