Essen. Essener Regionalligist ist nach den überzeugenden Auftritten in Offenbach und Iserlohn auf gutem Weg. Abläufe funktionieren immer besser.

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat seinen nächsten Testspiel-Block abgearbeitet. Es gibt zwar immer etwas zu verbessern, doch Grund zu meckern haben die Verantwortlichen derzeit nicht. Cheftrainer Christian Neidhart zieht jedenfalls ein weiteres positives Zwischenfazit. „Die Abläufe funktionieren immer besser. Und wir haben gesehen, dass wir eine gute Mischung in der Mannschaft haben.“

Auch im Ergebnis überzeugend mit 4:1 gewann RWE beim ambitionierten Südwest-Viertligisten Kickers Offenbach. Und das 5:0 nur einen Tag später im Benefizspiel beim Westfalenligisten FC Iserlohn war ein ebenfalls professioneller Auftritt, auch wenn dieses Duell gegen den unterklassigen Gegner vielleicht nicht die allermeisten Erkenntnisse geliefert hat.

„In der ersten Halbzeit war dort eine Mannschaft auf dem Platz, die wir in dieser Konstellation noch nie hatten“, so Neidhart. Hinzu kamen müde Beine, auch bedingt durch die lange Busfahrt von Offenbach ins Sauerland. Aber funktioniert hat es ja trotzdem, was gut ist zu wissen.

Simon Engelmann, Torjäger von Rot-Weiss Essen, hat schon einen Torriecher.
Simon Engelmann, Torjäger von Rot-Weiss Essen, hat schon einen Torriecher. © Thorsten Tillmann

Rot-Weiss Essen zeigt sich taktisch flexibel

In Offenbach durften die Rot-Weissen auch gleich einmal zeigen, dass sie taktisch flexibel sind. Zunächst hatte Neidhart in der Defensive gegen den Ball eine Fünferkette angeordnet, doch als der Gegner dann doch anders agierte als erwartet, stellten die Essener auf eine Vierer-Kette um. Das klappte tadellos, ein Bruch war nicht zu erkennen. „Das, was wir sehen wollten, haben wir umgesetzt“, erkannte Neidhart.

Jedenfalls behielt seine Mannschaft auch unter dem anfänglichen Druck der Offenbacher Überblick und Ruhe. „Obwohl der Gegner gut presste, haben wir immer wieder Lösungen in der Spieleröffnung gefunden“, so Neidhart. „Das hat ordentlich funktioniert und ist ein weiterer Schritt nach vorn.“

Der frühe Treffer zum 1:0 (2.) durch Isaiah Young mag zur Sicherheit betragen haben. Die Konter, die RWE setzte, waren sehenswert, wobei Torjäger Simon Engelmann in der Spitze ebenfalls ein gute Figur abgab. Er war sehr beweglich, Anspielstation vor dem Strafraum und im Sechszehner dann wie gewohnt gnadenlos. Zweimal traf der Torjäger in Offenbach und zweimal in Iserlohn, obwohl er dort erst in der zweiten Hälfte eingewechselt wurde.

Beim Traditionsduell mit Janjic und Engelmann

Wie abgesprochen, stand beim Benefizspiel in Iserlohn Zlatko Janjic in der Startelf, der sich natürlich als Neuzugang trotz seiner Erfahrung auch erst einmal hineinfinden muss ins System. Gleichwohl erzielte er aber „sein“ Tor zum 1:0. Ob und wie es funktioniert, wenn Janjic und Engelmann gleichzeitig auf dem Rasen stehen, werden die RWE-Fans dann am kommenden Mittwoch beim Traditionsduell gegen den ETB Schwarz-Weiß erleben (19 Uhr, Uhlenkrug).

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Dann wird vermutlich durch das veränderte System ein Mann auf der Außenposition seinen Platz räumen müssen. Infrage kämen wohl Kevin Holzweiler, Isaiah Young oder Cedric Harenbrock, der in Offenbach mit einige „Zuckerpässen“ glänzte.

Junge Spieler machen ebenfalls Fortschritte

Die Jungspunde im Kader machen ebenfalls Fortschritte. Sascha Voelcke (19), der wegen muskulärer Probleme etwas später ins Training eingestiegen war, kommt immer besser zurecht, auch Eigengewächs Nils Kaiser (19) tritt ausgesprochen engagiert auf.

Rios Alonso (20) allerdings scheint von den jungen Spielern am weitesten zu sein. Neidhart hat ihn schon auf verschiedenen Positionen getestet, in der Abwehrkette und auf der Sechser-Position. Allerdings überrascht diese Entwicklung nicht, denn schon bei der Verpflichtung hatte RWE-Sportdirektor Jörn Nowak den Neuzugang gewertschätzt, indem er ihn mit dem abgewanderten Kapitän Marco Kehl-Gomez verglich - nur er sei eben einige Jahre jünger.

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