Beeck. Auf dem Rasen legte Rot-Weiss Essen in Beeck los, vor der Anlage gaben die Fans alles. Der Traum platzte – Standing Ovations gab es trotzdem.

Der Aufstiegs-Showdown beim FC Wegberg-Beeck begann mit einem Feuerwerk für Rot-Weiss Essen – und zwar im doppelten Sinne: Bereits in der ersten Minute traf Essens Daniel Heber zur 1:0-Führung für RWE. Gleichzeitig ließen einige Fans vorm Stadion rot-weissen Rauch aufsteigen. Knappe zwei Stunden später war allerdings klar: zumindest heute kann RWE keinen Aufstieg feiern.

Die Mannschaft kletterte trotzdem auf den kleinen Hang hinter der Anzeigetafel am Beecker Sportplatz, um sich den Dank der Fans abzuholen: „RWE! RWE! RWE!“ schallte es ihnen dort auch einige Zeit nach Abpfiff lautstark entgegen, trotz des insgesamt enttäuschenden Ausgang des Tages.

Auch RWE-Trainer Christian Neidhart ergriff im Namen der Mannschaft das Mikrofon, um einige bewegende Worte an die mitgereisten Fans zu richten. "Es war hart, eine Saison ohne euch zu spielen, aber wir haben euch gespürt", dankte Neidhart der Anhängerschaft, die aufgrund der Corona-Pandemie die meisten Spiele nicht in den Stadien verfolgen durfte. Neidhart machte den Fans anschließend Mut für die kommende Spielzeit: "Wir haben ein geiles Fundament im Verein. Wir haben eine gute Saison gespielt, eine sehr gute. Auf diesem Fundament werden wir aufbauen und gemeinsam unseren Weg gehen." Es folgte lautstarker Beifall für den Essener Cheftrainer, der zu Wochenbeginn ein Angebot aus der 3. Liga von Eintracht Braunschweig ausgeschlagen hatte.

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Schon am morgen waren mehr als tausend Essener Fans an der Hafenstraße gewesen, um die Mannschaft mit Fangesängen, Fahnen und Pyrotechnik bei der Busabfahrt anzufeuern. Einige Anhänger folgten dem Team dann (entgegen dem Appell des Vereins) zum Auswärtsspiel.

Rot-Weiss Essen geht in Beeck früh 2:0 in Führung

Etwa 300 Fans zogen direkt nach dem Führungstor zum Beecker Sportplatz mit rot-weissem Rauch ein. Die Polizei führte die Fans in eine Ecke hinter der Anlage, wo sie unter den Augen der Polizei das Spiel verfolgten. Sie sahen wohl nicht allzu viel, aber sangen: Die lautstarke Unterstützung war danach weiter bis auf den Platz zu hören – und ihre Fahnen zu sehen.

Auf dem Rasen machte RWE aber mit Vollgas weiter, legte das 2:0 durch Engelmann nach. Das Wunschergebnis, um die kleine Aufstiegschance zu bewahren – die Essener machten ihre Hausaufgaben, um nach Abpfiff richtig zu feiern.

Essen beendet denkwürdige Saison mit 90 Punkten auf Rang zwei

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Aber nach den 90 Minuten in Wegberg-Beeck und Wuppertal war klar: RWE bleibt auf Rang zwei. Es blieb zwar beim 2:0 zwar und zwischenzeitlich lag auch der WSV vorne – da war Essen ganz kurz vorm Aufstieg. Nach dem 1:1 brandete kurz Jubel in der Fanecke auf, als ein vermeintliches 2:1 für Wuppertal die Runde machte, aber am Ende aberkannt wurde.

Viel Aufregung um nichts, die aber auf dem Platz ankam, wie der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig nach Abpfiff – der fand die Unterstützung „überragend“ und hatte „Gänsehaut“. In einem ersten Fazit meinte er, die Fans hätten sich „vorbildlich“ verhalten, es sei nichts Negatives vorgefallen. So auch das erste inoffizielle Feedback der örtlichen Polizeikräfte – so wie man es sich wünscht.

Nur die Konkurrenz spielte nicht mit: Dortmund gewann am Ende in Wuppertal und sicherte sich die Meisterschaft. Vorbehaltlich des laufenden Sportgerichtsverfahrens, da RWE Einspruch gegen einzelne Spielwertungen eingelegt hat. Die Fans der Rot-Weissen feierten ihr Team nach Abpfiff trotzdem für eine Saison mit 90 Punkten aus 40 Spielen – und, nicht zu vergessen, dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals.

(phz/helm)