Essen. Rot-Weiss-Fanzine „Jawattdenn“ belohnt jeden Klub im Endspurt, der dem BVB II Punkte abluchst mit Bier und Würstchen. Erste Lieferung angekommen.

Sagen wir es mal so, 300 Liter Bier ins Stadion am Wuppertaler Zoo zu karren, das hätte für Rot-Weiss Essen schon ein Geschmäckle. Und 300 Grillwürstchen noch dazu? Ja, da würde sich der RWE-Fan im Normalfall wohl weigern. Der Konkurrenz die Fete finanzieren, soweit kommt das noch.

Aber es gibt nun mal an diesem letzten Spieltag diese eine Chance für die Essener, doch noch Meister zu werden und in die 3. Liga aufzusteigen. Nur dazu müsste der Wuppertaler SV, an sich wie gesagt kein Buddy von Rot-Weiss, den Essenern einen riesigen Gefallen tun und am Samstag gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund II gewinnen.

Wuppertal hätte sich beim Heimsieg Belohnung verdient

Zweifelsohne hätte sich der WSV die partygerechte Gabe dann redlich verdient. Und sollten die Rot-Weissen selbst mit einem Sieg beim FC Wegberg-Beeck auch noch eine überragend starke Regionalliga-Saison krönen, so what? Die Übergabe ginge wohl locker von der Hand.

300 Liter Bier und 300 Würstchen - nicht schlecht. Das Rot-Weiss-Fanzine „Jawattdenn“, seit 17 Jahren auf dem Markt, hat sich diese Motivationsspritze ausgedacht für die fünf Mannschaften, die im Liga-Endspurt dem hartnäckigen Konkurrenten BVB II noch Punkte hätten abluchsen können.

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„Wir haben einfach mal so in die Whatsapp-Gruppe geschrieben“, versucht sich Oliver Perry (53), ein Mitglied aus der Gründerzeit des Fanzines, an die Geburt der Idee zu erinnern. Erst waren es 100 Liter bei Sieg und 50 bei Punktgewinn. Doch dann folgte diese unsägliche 1:2-Pleite in Köln. Hoffnung danach? Gleich Null.

Am Freitag bereits den VfB Homberg beliefert

„Ja watt denn?“ Die Jungs erhöhten einfach ihren Einsatz: 300 bei Sieg, 150 bei Punkt. Und dazu noch die gleiche Menge Grillwürstchen oben drauf. Jawoll! Durchaus lecker und verlockend, aber auch nicht günstig. „Och, wir sind ja ein paar Mann, das geht das schon“, sagt Perrey wohl entspannter, als er zuletzt daheim den Livestream der RWE-Spiele verfolgte. Rödinghausen (0:0) und Homberg (2:2) können also schon mal Grillkohle bunkern.

„Mit Homberg haben wir sofort Kontakt aufgenommen, wann wir das vorbeibringen können“, sagt Perry und prompt wurde am Freitag auch ins PCC-Stadion geliefert. Nach Rödinghausen könnte es aber auch eine Spedition regeln. Liegt schließlich 200 km von Essen entfernt - und das alles nur für eine Minute Symbolik.

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Richtig hart wird es nur bei einem Unentschieden

Wer aus der Gruppe glaubt denn noch an den Aufstieg? „Halbe, halbe“, druckst Perrey etwas herum, träumen ist ja schön, doch die Zeit hat den Realismus geprägt. „Mal sehen, wie es die Wuppertaler angehen.“

Aber sollte der WSV gewinnen und RWE gewinnen, ja dann würden die Jungs von „Jawattdenn“ vermutlich sogar gemeinsam mit dem Nachbarn einen heben. Richtig hart wird’s jedoch, wenn der WSV nur remis spielen sollte...