Köln. Das dürfte es gewesen sein. Rot-Weiss Essen verliert das Auswärtsspiel bei der U21 des 1. FC Köln mit 1:2 (0:2). Der BVB zieht davon.
Das war eine teure Woche für Rot-Weiss Essen: Nach dem bitteren Aus im Niederrheinpokal gegen Straelen sind die Hoffnungen auf den Aufstieg nach der 1:2-Niederlage am Sonntag bei der U21 des 1. FC Köln auf ein Minimum geschrumpft, da Konkurrent BVB U23 gleichzeitig in Straelen gewann und wieder die Tabellenführung eroberte. Und das bei zwei Spielen weniger: Die RWE-Fans brauchen sich noch nicht die Fahrtrouten der Dritten Liga heraussuchen.
Wie RWE-Trainer Christian Neidhart erwartet hatte, waren alle angeschlagenen Spieler aus dem Pokalfight rechtzeitig fit geworden, so dass die Gäste mit bester Aufstellung auflaufen konnten. Das war auch von vonnöten, wie sich gleich nach dem Anpfiff herausstellen sollte. Die Kölner zogen hinten ein feinmaschiges Abwehrnetz auf und schalteten vorne mit Junioren-Nationalspieler Tim Lemperle blitzschnell um.
RWE mit katastrophaler Anfangsphase
Bei den Essenern merkte man doch eine gewisse geistige Müdigkeit in den Aktionen, die in der eigenen Hälfte zu ungewohnten Ballverlusten fürhrten. Schon nach fünf Minuten hatte sich Justin Petermann den Ball erobert und zog auch 18 Metern einfach mal ab: Von der Unterkante der Latte prallte die Kugel an Torhüter Davari vorbei zurück ins Feld - durchatmen.
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Aber nicht lange: Isaiah Young leistete sich in der eigenen Hälfte einen kapitalen Ballverlust, Lemperle war auf links nicht zu stoppen und traf flach ins rechte Eck: 1:0. Wenn es gefährlich wurde, dann nur vor dem RWE-Tor: Vincent Geimer traf mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze (14.) nur die Oberkante der Latte.
Besser machte es dann erneut der wieselflinke Lemperle nach 27 Minuten: Aus stark abseitsverdächtiger Position zog er er davon, umkurvte lässig Davari und schob zum 2:0 ein. Das roch hier stark nach Endstation Aufstieg.
Eine Minute später kehrte kurzfristig die Hoffnung zurück: Simon Engelmann war endlich mal in den Strafraum eingedrungen und durch Geimer zu Fall gebracht worden: Elfmeter für Rot-Weiss und Rote Karte für den Kölner. Doch wer sollte bei den Essenern schießen? Routinier Dennis Grote fühlte sich stark genug - und schob ganz schwach ins linke Eck, kein Problem für FC-Keeper Julian Roloff. Die Elfmeterschwäche kommt den Rot-Weissen in dieser Saison teuer zu stehen.
RWE: Grote verkürzt 30 Minuten vor dem Ende
Immerhin ging es in Überzahl weiter, auch wenn die Essener daraus bis zur Pause kein Kapital schlagen konnten. Es gab nur noch eine gefährliche Szene, als sich Grund auf links schön durchsetzte und der Schuss von Max Pronichev in der Mitte von einem Kölner abgeblockt wurde. Auf der Gegenseite mussten die Gäste höllisch aufpassen bei den blitzschnellen Kontern des Bundesliga-Nachwuchses.
Nach der Pause musste Neidhart ein offensives Zeichen setzen und brachte Cedric Harenbrock für Amara Condé in die Partie. Zwar gewannen die Essener nun eine optische Überlegenheit, aber die Köln ließen sich in Unterzahl noch tiefer zurückfallen. So war am FC-Strafraum meist Ende.
Da musste mal wieder ein Standard her: Freistoß von Kevin Grund und in der Mitte war Grote (61.) schneller mit dem Kopf zur Stelle als Torhüter Roloff. Nur noch 2:1 - die Hoffnung war zurück! Engelmann steckte durch zu Harenbrock (65.), doch der zögerte mit dem Abschluss zu lange und wurde noch abgeblockt.
Das Neidhart-Team kämpfe und mobilisierte in der Schlussviertelstunde die letzten Reserven, aber die Wege im Strafraum waren zugestellt. Die Kölner hingegen kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen.
Als Young von rechts scharf flankte (75.), drosch Engelmann den Ball weit drüber, die Hoffnung schwand. In den letzten Minuten wurden die Bemühungen immer verzweifelter. Kehl-Gomez versuchte es noch mit einem Fallrückzieher. Am Ende fehlte auch der Glaube an den Teilerfolg.