Essen. Daniel Heber will höherklassig spielen – und bleibt genau deshalb bei Rot-Weiss Essen. Die Hintergründe zu der für RWE ganz wichtigen Personalie.
Als Rot-Weiss Essen am Mittwochmittag ankündigte, dass man zum Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte eine wichtige Nachricht für die Zukunft verkünden werde, da war die Hoffnung natürlich groß. Geht es um Daniel Heber? Natürlich geht es um Daniel Heber.
Den begehrten Innenverteidiger zu halten war eine Personalie, die ganz oben auf der Prioritätenliste für RWE stand, das zeigt schon die Art und Weise der Präsentation: Am Mittwochabend, beim letzten Heimspiel der Saison, dem ersten seit Monaten vor Zuschauern, meldete der Klub Vollzug: Heber bleibt, unterschreibt bis 2025. Vier Jahre. Unabhängig, in welcher Liga.
„Ich glaube ich habe die richtige Entscheidung getroffen“, sagt der Verteidiger nach dem Spiel. Eine Entscheidung für Rot-Weiss Essen. Eine Entscheidung für, auch wenn es noch „Resthoffnung“ (Heber) gibt, die vierte Liga. Sportlich hat Heber sicher mindestens eine Liga mehr drauf. Vom Interesse von Zweitliga-Aufsteiger Hansa Rostock war die Rede. Steigt RWE nicht auf, dann wäre Heber kaum zu halten – so schrieb diese Redaktion noch vor knapp zwei Monaten.
Daniel Heber will höherklassig spielen – aber bleibt trotzdem bei RWE. Warum?
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Rot-Weiss Essen: Heber hat früh gesagt: „Ich liebe diesen Verein“
Dass Heber sich bei RWE sehr wohlfühlt, hatte er schon vor Wochen gesagt, ja sogar: „Ich liebe diesen Verein.“ Er weiß, was er an Essen hat. Am Mittwochabend sagte er: „Ich bin jetzt seit ein paar Jahren hier, das ist einfach mein Verein. Und ich wünsche mir, dass wir bald im Profibereich spielen.“
Das Vertrauensverhältnis zu den Verantwortlichen scheint auch zu stimmen, Sportdirektor Jörn Nowak kennt er schon aus gemeinsamen Oberhausener Zeiten. Seit Wochen warben Uhlig, Nowak und Neidhart um ihn. „Der Verein hat alles dafür getan, dass ich bleibe. Der Trainer hat mich immer wieder gefragt: Was ist los, unterschreib doch mal!“, berichtet Heber. Laut Marcus Uhlig war der Deal dann tatsächlich am Mittwoch fix. Eine gute Nachricht am Ende einer sportlich nicht zufriedenstellenden Saison, ein Signal nach innen und außen.
Dem Trainer Christian Neidhart war die Freude darüber am Mittwoch deutlich anzumerken – er wirkte mehr als zufrieden: „Sachen geheim zu halten, das ist bei RWE ja nicht immer so einfach. Vor dem Spiel hat er es der Mannschaft gesagt und die Reaktion in der Kabine darauf zeigt, welchen Stellenwert er hat: Die haben geklatscht, die haben gejubelt, die haben gar nicht aufgehört.“ Heber sei „brutal wichtig“ und ein „Baustein“. Und: „Auch, dass Daniel alles andere ausgeschlagen hat, das spricht für unseren Weg.“
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Heber ist überzeugt, dass die Verantwortlichen bei Rot-Weiss Essen gute Arbeit leisten
Zu den Angeboten anderer Vereine mochte Heber am Abend naturgemäß nichts mehr sagen, da ist er Profi durch und durch. Natürlich hat RWE als außergewöhnlicher Regionalligist einem außergewöhnlichen Regionalliga-Verteidiger ein außergewöhnliches Regionalliga-Angebot gemacht. Nicht nur in der Fangunst, sondern auch mit Blick auf die Vertragsinhalte ist Heber im Essener Kader jetzt ganz weit vorne mit dabei.
Vor allem aber die Reaktionen der Fans im Stadion und in sozialen Netzwerken am Mittwochabend sollten Heber in seiner Entscheidung bestätigen. „Ich habe gemerkt, die Leute freuen sich, das habe ich mir auch gewünscht. Als Essener Junge, der jetzt insgesamt sieben Jahre hier spielt, freue ich mich einfach, dass so eine Resonanz kommt“, meinte der Verteidiger, der immer wieder Szenenapplaus von den 797 auf den Rängen bekam. Wie es voll in einem vollen Stadion gewesen wäre? „Das wäre krass gewesen.“
Heber bringt RWE mit seiner Unterschrift ein Stück voran auf dem Weg zum Ziel
Das soll dann nächste Saison kommen. Hebers Perspektive auf die Zukunft: „Ich bin überzeugt davon, dass es erst der Anfang ist, wenn wir mit Essen im Profibereich sind, dass dann noch mehr geht. Ich bin auch mit meiner Position noch am Anfang, spiele die ja erst seit zwei Jahren. Auch Essen ist am Anfang der Entwicklung. Wir sind dabei, eine gute Mannschaft zu formen. Wenn wir nicht hochgehen, dann in der nächsten Saison.“ Er vertraue auf Jörn Nowak und den Vorstand, die richtigen Entscheidungen zu treffen. „Ich weiß, dass die gute Arbeit machen.“
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Also: Daniel Heber will höherklassig spielen – aber bleibt trotzdem bei RWE. Warum? Vermutlich ist die Frage falsch gestellt. Oder die Antwort ist schon inbegriffen: Daniel Heber will höherklassig spielen – und bleibt genau deshalb bei RWE. Im Vereins-TV sagte er nach dem Lotte-Spiel noch: „RWE ist eine Macht in der Regionalliga“, und: „Der Aufstieg ist eine Frage der Zeit.“ Die Ansprüche kennt er als „Essener Junge“ natürlich und hat sie längst verinnerlicht.
Mit seiner Unterschrift hat er einen wichtigen ersten Schritt gemacht, seinen Teil dazu beizutragen, diese Ansprüche auch zu erfüllen. (helm/haro/phz)