Essen. Leroy Kwadwo war als Kind an der Hafenstraße zu Hause – als Spieler kam er für RWE aber nicht zum Zug. Inzwischen gilt er als Aufstiegsexperte.

Auch wenn er sich selbst nicht so nennen will: Den Titel als „Aufstiegsexperte“ hat sich Leroy Kwadwo (24) redlich verdient. Der ehemalige Spieler von Rot-Weiss Essen hat gerade mit Dynamo Dresden den vierten Aufstieg seiner Karriere geschafft, feierte Drittliga-Meisterschaft und Zweitliga-Aufstieg. Bei seinem Heimatverein RWE dagegen wurde er einst sportlich allerdings nicht glücklich.

2016 wechselte Kwadwo als 19-Jähriger zu RWE, nachdem er einer der Leistungsträger bei Regionalliga-Aufsteiger TSG Sprockhövel gewesen war. An der Hafenstraße konnte er sich aber nicht durchsetzen, spielte nur eine einzige Minute in der Regionalliga für Rot-Weiss und wechselte nach einem halben Jahr zur Schalker U23, wo er auch kaum zum Einsatz kam.

Rot-Weiss Essen: „Es war egal, wie ich trainiert hatte: Ich saß auf der Bank“

Fünf Jahre später sagt Kwadwo im Interview mit dieser Redaktion: „In der Zeit war ich schon enttäuscht, weil ich mir gewünscht hatte, bei den Vereinen auf mehr Minuten zu kommen.“ Und: „Ich saß ein Jahr lang auf der Tribüne beziehungsweise der Bank. Es war egal, wie ich trainiert hatte. Aber gerade dieses eine Jahr, in dem ich wenig bis gar nicht gespielt habe, ein halbes bei RWE und ein halbes auf Schalke, haben meinen Charakter gestärkt.“

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Für Kwadwo, als Kind Balljunge bei RWE, ging mit dem Wechsel ein Jugendtraum in Erfüllung, wie er im November 2016 im Interview sagte: „Dieser Club ist etwas Einmaliges und Besonderes. Hier kam ich aus der Jugend her und ich bin froh wieder hier zu sein.“ Auch wenn die Zeit für sportlich enttäuschend war, ist RWE immer noch einer der Vereine, deren Ergebnisse der Hertener auch fünf Jahre später immer noch regelmäßig verfolgt.

Erinnerungen an Profifußball an der Hafenstraße

Kwadwo sagt jetzt: „Rot-Weiss Essen ist für mich speziell, weil ich dort in der Jugend und im Seniorenbereich gespielt habe.“

Er drückt auch der Mannschaft von Christian Neidhart die Daumen: „Ich habe mir gewünscht, dass RWE aufsteigt, weil es einfach ein großer, geiler Verein ist. Als sie in der 2. Liga gespielt haben, war ich als kleiner Junge im Stadion. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es ist, wenn an der Hafenstraße Profifußball gespielt wird.“

Vier Aufstiege innerhalb von acht Spielzeiten

Leroy Kwadwo im Trikot von Dynamo Dresden – als Meister ging es hoch in die zweite Liga. Kwadwo geht diesen Weg allerdings nicht mit.
Leroy Kwadwo im Trikot von Dynamo Dresden – als Meister ging es hoch in die zweite Liga. Kwadwo geht diesen Weg allerdings nicht mit. © Getty Images | Jörg Halisch

RWE hat noch eine kleine Chance auf Meistertitel und Aufstieg, Leroy Kwadwo hat genau diesen Doppelpack gerade gefeiert – allerdings eine Klasse höher, in der 3. Liga. Nachdem er vor einem Jahr schon mit den Würzburger Kickers den Aufstieg in die 2. Liga schaffte, gelang ihm das jetzt auch mit Dynamo Dresden. Nach seinem Wechsel nach Dresden im Winter machte er zwölf Spiele. Wo er in der kommenden Saison spielt, ist allerdings offen.

Das komplette Interview mit Leroy Kwadwo über seine Erfahrungen im Ruhrgebietsfußball, seine Zeit in Würzburg und Dresden sowie seine persönliche Zukunft lesen Sie hier.

Leroy Kwadwo spielte in der Jugend für RWE, Wattenscheid 09, Westfalia Herne und schließlich die TSG Sprockhövel – mit der schaffte er erst den Aufstieg in die U19-Bundesliga und ein Jahr später in seinem ersten Seniorenjahr den Aufstieg in die Regionalliga West. Es folgten ein Wechsel nach Essen – und später zwei Aufstiege in der 2. Fußball-Bundesliga. (pr/phz)

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