Dresden. Der Aufstieg von Dynamo Dresden in die 2. Liga rückte am Sonntag in die Hintergrund. Rund um das Spiel kam es zu schweren Ausschreitungen.

Das Ausmaß der schweren Ausschreitungen am Rande des Drittliga-Spiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München (4:0) wird erst allmählich richtig deutlich. Wie die Feuerwehr am Montag mitteilte, musste während des Einsatzes von Rettungskräften die Alarmierungsstufe MANV1 ausgerufen werden. Das Kürzel steht für „Massenanfall von Verletzten“. Insgesamt habe man 44 Menschen medizinisch versorgt und den Großteil von ihnen in umliegende Krankenhäuser bringen müssen.

Beim Heimspiel von Dynamo Dresden attackierten Fans die Polizei.
Beim Heimspiel von Dynamo Dresden attackierten Fans die Polizei. © DPA | Unbekannt

„Während des Einsatzgeschehens wurden die Einsatzkräfte insbesondere im Bereich des Straßburger Platzes von Randalierenden beleidigt und verbal bedroht“, hieß es. Neben zahlreichen Einsatzkräften mehrerer Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr seien unter anderem auch das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst und eine Leitende Notärztin im Einsatz gewesen.

Dynamo Dresden: Polizei setzt Wasserwerfer und Reizgas ein

Während des Spiels hatten etwa 500 gewaltbereite Anhänger von Dynamo Dresden urplötzlich die Polizei mit Pyrotechnik sowie Flaschen- und Steinwürfen attackiert. Da wegen der Corona-Pandemie keine Zuschauer zum letzten Heimspiel der Dresdner ins Stadion durften, hatten sich etwa 4000 Fans im gegenüberliegenden Großen Garten eingefunden. Die Polizei reagierte erst nach den Angriffen auf ihre Beamten und setzte Wasserwerfer und Reizgas ein. Laut Polizei wurden elf Beamte mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht.

Die Fans waren teilweise vermummt.
Die Fans waren teilweise vermummt. © DPA | Unbekannt

Dynamo hatte mit dem 4:0 gegen Türkgücü vorzeitig die direkte Wiederkehr in die 2. Bundesliga perfekt gemacht. Ein Großaufgebot der Polizei hatte das letzte Heimspiel der Saison zuvor massiv abgesichert, damit es zu keinem Massenandrang von Fans vor dem Stadion kommt. Die Beamten waren unter anderem mit einem Hubschrauber im Einsatz, um befürchtete Ansammlungen früh erkennen zu können.

Obwohl der Verein im Vorfeld genau wie Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) an die Anhänger appellierten, nicht zum Stadion zu kommen und zu Hause zu bleiben, versammelten sich noch vor dem Anpfiff hunderte von Fans um die Spielstätte.(dpa)