Leroy Kwadwo war einer der Shootingstars der Sprockhöveler Aufstiegssaison. 27 Einsätze absolvierte er, alle von Beginn an, erzielte zwei Tore, bereitete sechs vor. Schnell, zweikampfstark und ballsicher empfahl er sich für höhere Aufgaben und wechselte im Sommer zurück zu RW Essen – einem neuen Ligarivalen der TSG Sprockhövel, der aber trotzdem ein viele Male größerer Club mit ganz anderen Ansprüchen ist.
Als Kind war Kwadwo Balljunge an der Hafenstraße, spielte später auch für die RWE-Jugend und schaffte schließlich über Westfalia Herne und Sprockhövel den Sprung in den Essener Regionalliga-Kader. Vor dem Spiel gegen seine alten Teamkollegen am Freitag (19.30 Uhr) beantwortete Leroy Kwadwo die Fragen von WAZ-Redakteur Philipp Ziser.
Freitagabend geht es gegen den alten Club, mit dem Sie in die Regionalliga aufgestiegen sind. Haben Sie nach dem Wechsel noch Kontakt zum Sprockhöveler Team?
Ich habe nicht mit allen, aber einigen noch regelmäßig Kontakt. Vor allem mit Nazzareno Ciccarelli, Christian März, Tim Oberdorf und natürlich Christopher Antwi-Adjej.
Die TSG steckt tief im Tabellenkeller. Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft, was trauen Sie ihr zu?
Ich habe mich damit eher wenig beschäftigt. Aber es hat sich in der Mannschaft nicht viel verändert. Sie können offensiv immer noch sehr gefährlich sein, das ist ihre große Stärke.
Sind Sie der TSG-Experte bei RWE? Haben Sie im Vorfeld extra mit dem Trainierteam über ihre alte Mannschaft gesprochen?
Der Trainer hat mich nicht extra beiseite genommen und mit mir gesprochen. Das wissen die Trainer selber und am besten, wie sie uns auf das Spiel vorbereiten.
In der Liga reichte es für Sie bislang nur zu einem Kurzeinsatz. Wie sehen Sie die ersten Monate bei RWE?
Ich bin sehr zufrieden. Teilweise war die Umstellung natürlich schwierig: Aus einem gemütlichen Ambiente zu RWE, wo alles viel größer ist und ganz andere Erwartungen herrschen. Aber ich habe mich gut eingelebt.
In Sprockhövel waren Sie Leistungsträger. Wie schwierig ist es jetzt, in der zweiten Reihe zu stehen?
Es ist manchmal anstrengend, aber ich muss als junger Spieler viel Geduld haben. Mein Umfeld hilft mir dabei, besonders meine Familie und mein Berater.
Haben Sie den Wechsel schon einmal kurz bereut? Die TSG hatte ja oft große Personalprobleme in der Verteidigung.
Nein, das bereue ich überhaupt nicht. Dieser Club ist etwas Einmaliges und Besonderes. Hier kam ich aus der Jugend her und ich bin froh wieder hier zu sein.
Was haben Sie sich persönlich für die Saison noch vorgenommen?
Ich will die nächsten Schritte machen und nach und nach meine Einsätze bekommen. Ich glaube schon, dass eine Entwicklung vonstatten geht, aber dafür muss ich auch hart trainieren.
Die Essener Verteidigung steht manchmal im Ruf, etwas behäbig zu sein – während Sie auf der Bank sitzen. Bekommen Sie es mit, dass viele im Essener Umfeld Sie gerne auf dem Feld sehen würden?
Damit beschäftige ich mich nicht so. Im Kontakt mit den Fans werde ich aber schon mal gefragt, warum ich nicht spiele.
Was erwarten Sie vom Spiel am Freitagabend und von der Rückrunde?
Wir müssen einfach weiter punkten und schauen von Spiel zu Spiel.