Essen. Der Uralt-Ultra-Präsident verabscheut die raffgierigen Wirtschaftsunternehmen im Fußball und nimmt ein weiteres Jahr Regionalliga gelassen hin.

Wo Sport drauf steht, ist auch Sport drin. Klassischer Fall von „Denkste“. Gerade in den letzten Tagen habe ich Probleme, Sportnachrichten zu finden. Echte Sportnachrichten. Nicht so Berichte über Wirtschaftsunternehmen und dubiose Investoren, die goldene Nasen mit und durch den Fußballsport verdienen, sich als Saubermänner feiern lassen, nur weil sie Unsummen Geld waschen und sich damit ihren Kick verschaffen.

Steckt sie alle in einen Sack, die Verantwortlichen der vermeintlich zwölf größten Clubs Europas und die Funktionäre von Fifa, Uefa, DFB und was weiß ich gleich hinterher. Die tun sich nichts, auch wenn sie so tun. Schöne Ablenkung mit der Super-Liga. Reform für aufgeblähte Champions-League geräuschlos durchgebracht. Durchsichtiges wie abstoßendes Manöver.

Was hat das alles mit Rot-Weiss Essen zu tun? Ne Menge. Auch wenn es wohl wieder nichts mit dem Aufstieg wird, eine weitere Saison in der „Schweineliga“ bevorsteht, ich bin erleichtert, mein Fan-Dasein in einem überschaubaren Umfeld ausleben zu können. Als Spielball bin ich mir einfach zu schade; wohlwissend, dass sich die Verhältnisse ändern, je höher der Club spielt. Lassen wir´s darauf ankommen.

Wie weit RWE vom großen Fußball entfernt ist, wurde am letzten Wochenende deutlich. Das Stadion-Ambiente an der Römerstraße in Straelen strahlt eher familiäres Flair aus. Hinter einem Tor, da, wo man Zuschauerränge vermutet, stehen zahlreiche Gewächshäuser. Was dort heranwächst, ist mir nicht bekannt, Jungtalente sicherlich nicht. Von solchen Äußerlichkeiten darf man sich nicht täuschen lassen.

Die Investition von fünf Euronen hat sich gerechnet

Die Spieler des SV Straelen kicken nicht von ungefähr in Liga Vier, sind gefährlich für jeden Gegner, besonders, in ihrem gewohnten Umfeld. In Zeiten von Corona brauchen die vermeintlich kleinen Clubs auf keine fremden Spielstätten ausweichen, nur weil Essen zu Gast ist. Für RWE wird’s dadurch nochmals einen Tick schwieriger, auswärts dreifach zu punkten. Am Ende strahlten die Neidhart-Schützlinge dann doch. Als kurz vor dem Abpfiff Steven Lewerenz zum 2:0 einnetzte, war ich erleichtert, zufrieden mit dem Ergebnis, weniger mit dem Gezeigten in der zweiten Halbzeit.

Es lohnt sich allerdings nicht, groß darüber zu schwadronieren. Ziel erreicht. All das konnte ich dank einer Investition von fünf Euronen von der „Kautsch“ aus verfolgen. Mach ich freiwillig, auch auf dem Sofa sitzen. Bei mir hätte EU-Kommissarin Ursula von der Leyen jedenfalls Platz auf dem Küchenstuhl nehmen dürfen. Ganz ohne Nachfragen. Das nur fürs Protokoll.

Wer schießt bei RWE nun die Elfer?

Ja, so sind sie eben, die RWE-Kerle, Männer von Welt. Nicht so Schreihälse wie Enrico Maaßen samt seinem BVB-U23 Bad-Bank Chor. Sympathie-Punktabzug für solch ein Verhalten, was ihnen wohl am Allerwertesten vorbei gehen wird.

Samstag empfängt Rot-Weiss den VfB Homberg. Die Tribünen im Stadion Essen stehen zwar extrem weit voneinander entfernt, rein komm ich trotzdem nicht. Also Soccerwatch TV einschalten und gemeinsam mit den Moderatoren Christian „The Voice“ Ruthenbeck sowie Andreas „Google“ Crom viele Tore für die Heimmannschaft bejubeln. Und wer schießt den Elfer? Wir werden es sehen!

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