Straelen. Rot-Weiss Essen tut sich lange schwer, aber siegt mit 2:0 beim SV Straelen. Der Druck auf Spitzenreiter BVB II wächst.

Das wurde aber auch Zeit: Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat den ersten Auswärtssieg in diesem Jahr eingefahren. Mit dem 2:0-Erfolg  fuhr der Tabellenzweite beim Aufsteiger SV Straelen den Dreier ein und kann nun in aller Ruhe abwarten, wie sich Spitzenreiter Borussia Dortmund U23 am Sonntag in Oberhausen schlägt. Vielleicht kommt ja doch noch einmal Spannung im Aufstiegskampf auf.

RWE-Trainer Christian Neidhart sah keine Veranlassung, die siegreiche Formation vom Vorsamstag (4:0 gegen Bergisch Gladbach) zu verändern. Die wieder einsatzbereiten Stammspieler Kevin Grund (Kniebeschwerden) und Alexander Hahn (Quarantäne) mussten erst einmal mit dem Bankplatz Vorlieb nehmen. “Einen Dreier, egal wie”, hatte der RWE-Coach vor der Partie gefordert. Und die erste Halbzeit bot zumindest Dominanz und spielerische Überlegenheit gegen den Neuling, der sich bislang in dieser Saison so prächtig verkauft hat.

Cedrick Harenbrock bringt RWE in Führung

Der etwas zu lang gelassene Rasen nahm dem Angriffsspiel zwar ein bisschen die Schnelligkeit, aber die Gäste zogen ihr Spiel bedächtig auf. Schon nach drei Minuten versuchte es Dennis Grote mit einem Volleyschuss aus 16 Meter, da waren aber noch zwei Meter Luft zum Pfosten. Schon knapper wurde es nach elf Minuten: Amara Condé brachte die Ecke vors Tor, Grotes Kopfball landete aber nur auf dem Straelener Netz.

Daniel Heber (links) von Rot-Weiss Essen während des Spiels in Straelen.
Daniel Heber (links) von Rot-Weiss Essen während des Spiels in Straelen. © Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services | Unbekannt

Zehn Minuten später gab es aber nichts mehr zu meckern: Der wieder sehr agile Young auf den Flügeln passte mittig auf Torjäger Simon Engelmann, dessen Lupfer aufs lange Eck brauchte Cedrick Harenbrock (21.) nur noch reinzudrücken: 0:1 - eine schöne Kombination.

Auch in der Folgezeit ließen sich die Gastgeber, die Mittwoch noch eine 0:3-Klatsche gegen die Kölner bekommen hatten, nicht aus der verstärkten Defensive locken. Vorne versuchte zumindest der Ex-Krayer Yassine Bouchama immer wieder für Nadelstiche zu sorgen.

RWE-Goalgetter Simon Engelmann scheitert vom Elfmeterpunkt

Zum Ende der ersten Halbzeit wurde Straelen dann doch gefährlicher: Nach 36 Minuten musste Felix Herzenbruch in höchster Gefahr vor Torjäger Kader klären, aber die Mühe war gar nicht vonnöten: Abseits.

Zwei Minuten später hätte es aber gegolten: Wieder klaffte in der RWE-Abwehr auf der rechten Seite ein Riesenloch, das der Japaner Kaito Mizuta nutzte und aufs Tor zustrebte. Seinen Flachschuss lenkte RWE-Keeper Daniel Davari mit den Fingerspitzen zur Ecke. Dennoch: Die Führung der Essener zur Halbzeitpause war aufgrund der spielerischen Überlegenheit hochverdient.

Die verdiente Führung baute der Favorit nach dem Wechsel aber sukzessive ab. RWE tat einfach zu wenig fürs Offensivspiel, ruhte sich auf dem knappen 1:0 aus. Straelen wurde nun mutiger, ohne sich im Strafraum entscheidend durchsetzen zu können, Kader war bei Daniel Heber weiter gut aufgehoben. Nach 66 Minuten hätte der Tabellenzweite den Deckel auf die Partie machen können: “Isi” Young umkurvte elegant Kino Delorge und kam zu Fall. Wie schon im Spiel zuvor hatte Simon Engelmann wieder die Chance vom Elfmeterpunkt. Ein Duell zwischen zwei Ex-Oberhausenern, aber der schwach geschossene Elfmeter in die linke untere Ecke stellte Robin Udegbe vor keine große Probleme. Engelmann strotzt in diesen Situationen momentan nicht gerade vor Selbstvertrauen.

RWE-Joker Steven Lewerenz trifft in der Nachspielzeit

Nach 77 Minuten gab es einen “Essener Wechsel” - auf Straelener Seite! Für Bouchama kam Malek  Fakhro (früher ETB) in die Angriffsspitze. Doch auch er fand nicht mehr die Lücke in der RWE-Abwehr.

Dafür setzte der eingewechselte Steven Lewerenz in der Nachspielzeit noch einen drauf: Sein Schuss zum 2:0 wurde unhaltbar abgefälscht. Es passte zum Spiel in der zweiten Halbzeit.