Essen. RWE wird wahrscheinlich eine weitere Saison in der Regionalliga verbleiben. Ob diesen Weg auch einige Stammspieler mitgehen, bleibt abzuwarten.
Die Fußball-Regionalliga biegt auf die Zielgerade - und Rot-Weiss Essen hat das große Ziel noch nicht aus den Augen verloren, auch wenn die Aufstiegschancen von Spieltag zu Spieltag schwinden. Ungeachtet dessen wird hinter den Kulissen am Kader gebastelt - und auch die Spieler, deren Verträge zum Saisonende auslaufen, werden sich ihre Gedanken machen. Diese Redaktion hat sich zu einzelnen Kandidaten auch ihre Gedanken gemacht.
Spieler, die auch woanders Interesse geweckt haben dürften:
Daniel Heber: Spätestens nach den Pokalauftritten weiß auch eine größere Fußballgemeinde, was der 26-jährige sprunggewaltige Innenverteidiger zu leisten imstande ist. Die Profi-Angreifer von Bielefeld, Düsseldorf oder Leverkusen können ein Lied davon singen. Heber hat sicherlich das Zeug dazu, mindestens in der 2. Liga zurecht zu kommen. Wenn da nicht die typische „Heber-Beule“ wäre, die in einigen Partien schon wichtige Punkte gekostet hat. Sei es drum: Wenn Heber sich zur Vertragsverlängerung entschließen sollte, dann sicherlich zu erheblichen erhöhten Bezügen.
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Cedric Harenbrock: Der Verein weiß schon, warum er dem größten Unglücksvogel der letzten Jahre nach seinen zwei Kreuzbandrissen trotzdem einen neuen Vertrag angeboten hat - und der Spieler weiß offensichtlich auch, was er an diesem Verein hat. Denn der immer noch 23 Jahre junge Filigrantechniker mit dem feinen Abschluss-Füßchen hatte durchaus schon die Möglichkeit, ins Ausland zu wechseln. Ex-RWE-Trainer Karsten Neitzel köderte ihn mit einem lukrativen Vertrag, für das fürstliche Gehalt wäre der Prinz von Malaysia aufgekommen. Harenbrock sagte höflich, aber bestimmt ab, zog als Familienmensch die Nestwärme in der Heimat vor. Gut für RWE - auch, dass der Vertrag noch bis 2022 läuft.
Sandro Plechaty: Was man an den Spielern hat, merkt man so richtig erst, wenn diese über einen längeren Zeitraum ausfallen. So auch beim 23-jährigen Flügelflitzer, der nun schon seit Wochen seinen Knorpelschaden konservativ behandeln lässt. Müßig darüber zu urteilen, aber sollte Rot-Weiss am Ende den Aufstieg verpassen, so lag es sicherlich auch mit daran, dass es auf Plechatys Seite in den letzten Spielen ziemlich ruhig geworden ist, so sehr sich Kapitän Marco Kehl-Gomez auch müht, diese Lücke mit seiner Physis zu schließen. Aber an die Gewitztheit des Schalkers ins Eins zu Eins-Situationen reicht er nicht heran. Plechatys Vertrag, der Schalke im Sommer verließ, „um den nächsten Schritt seiner Karriere“ zu tun, läuft im Sommer aus, und er plant hoffentlich nicht den nächsten bei einem anderen Klub. Besser heute als morgen verlängern!
Condés Flirt mit dem SC Paderborn im letzten Sommer
Amara Condé: Eigentlich hatte man sich vom Mittelfeld-Antreiber im vergangenen Sommer schon innerlich verabschiedet. Zweitligist SC Paderborn buhlte heftig um die Gunst des 24-Jährigen, der seinerzeit beim VfL Wolfsburg schon vor einer Bundesligakarriere stand, ehe ihn ein Mittelfußbruch stoppte. Zum Trainingsstart stand er dann doch wieder bei RWE auf der Wiese, Condé ist sicherlich ein Verlierer der Coronazeit. In den ersten Spielen merkte ihm auch an, dass er noch mit anderen Gedanken beschäftigt war, fand sich öfter auf der Ersatzbank wieder. Inzwischen hat er wieder die Kurve gekriegt und man kann gespannt sein (Vertragsende Juni 2021), ob die Gerüchte nun wieder aufflammen. Insgesamt würde sein Verlust nicht mehr so gravierend wirken wie in der Anfangszeit.
Marco Kehl-Gomez: Es heißt ja immer, der Kapitän ginge immer als Letzter von Bord, aber beim Schweiz-Spanier sollte man sich nicht so sicher sein. Der mittlerweile 28-Jährige hat in den zwei Jahren seiner RWE-Zeit einige Positionen mit Leben gefüllt. Angefangen auf der Innenverteidiger-Position, danach wurde er im defensiven Mittelfeld mit Torgefahr gebraucht, mittlerweile bemüht er sich, auf der rechten Außenbahn einen Plechaty zu ersetzen. Kehl-Gomez liefert immer Wucht und Physis ab, scheint darüber hinaus eine „Pferdelunge“ zu besitzen. Der Vertrag läuft aus - und man könnte sich vorstellen, dass er im Herbst seiner Karriere noch mal einen Auslands-Wechsel vornehmen möchte.
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