Essen. Drittligisten und Regionalligisten ermitteln Pokalsieger unter sich – an die Amateure fließt Geld. Rot-Weiss Essen will zurück in den DFB-Pokal.

Nachdem der Fußballverband Niederrhein (FVN) die Saison 2020721 annulliert hatte, war noch ein großes Fragezeichen geblieben: Was passiert mit dem Niederrheinpokal? Die Frage ist mittlerweile beantwortet worden.

Nach einer Videokonferenz mit Verbands- und Vereinsvertretern wurde eine sportliche Lösung gefunden: Nur die sieben Profivereine – die Drittligisten KFC Uerdingen und MSV Duisburg sowie die Regionalligisten Rot-Weiss Essen,Rot-Weiß Oberhausen, Wuppertaler SV, SV Straelen und VfB Homberg – werden den Niederrheinpokalsieger unter sich ausmachen.

Und es wundert nicht angesichts der Erwartungen, dass der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig das Ziel klar vor Augen hat: „Es ist zwar ein hochklassiges Teilnehmerfeld, trotzdem wollen wir den Pokal verteidigen und wieder in die Hauptrunde des DFB-Pokals einziehen.“

Vereine müssen noch bis Freitag Verzicht bestätigen

Für die neue Regelung müssen die Amateurvereine lediglich bis zum Freitag, 23. April, noch ihren Verzicht erklären. Im Gegenzug sollen sie eine Wildcard für die Teilnahme am Verbandspokal der Saison 2021/22 erhalten. Da die Amateure aufgrund des Lockdown überhaupt noch nicht im Training sind und man auch nicht weiß, wann sie wieder beginnen dürfen, wäre es unmöglich gewesen, den Pokal-Wettbewerb wie vorgesehen durchzuführen.

„Das war angesichts der Umstände nicht anders zu regeln. Es ist eine pragmatische und faire Lösung“, findet auch der Rot-Weiss-Chef Marcus Uhlig, der zuvor den FVN für den langen Schwebezustand auch kritisiert hatte.

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Gespielt werden soll ab dem 5. Mai, das Finale ist wie geplant für den 29. Mai vorgesehen, am bundesweiten „Tag der Amateure“, der wie in jedem Jahr von der ARD live übertragen wird. Bis zum 30. Juni muss jeder Landesverband seinen Teilnehmer an der Hauptrunde des DFB-Pokals gemeldet haben.

Auslosung schon am kommenden Montag

Schon am kommenden Montag soll die Pokalrunde ausgelost werden. Es wird drei Paarungen geben, eine der sieben Mannschaften wird in Durchgang eins ein Freilos bekommen. Ein finanzieller Nachteil ist es nicht, denn Zuschauer werden zu diesem Zeitpunkt wohl kaum zugelassen sein. Als weitere Termine sind der 12. und 19. Mai in der Diskussion, das hängt natürlich von etwaigen Nachholterminen in den Ligen ab.

Die Amateure bekommen durch ihren Verzicht nicht nur die Teilnahme am Niederrheinpokal für die kommende Saison zugesichert, sondern sollen auch finanziell entschädigt werden. Alle Vereine aus der ersten Runde, auch die die schon ausgeschieden sind, sollen rund 1000 Euro erhalten. Diesem Vorschlag haben bei der Videokonferenz alle Klubs zugestimmt.

Verzicht auf einen Teil der Prämien

Titelverteidiger Rot-Weiss Essen machte schließlich noch ein außergewöhnliches Angebot. Im Falle des Pokalgewinns bot Marcus Uhlig aus Solidarität zu den übrigen Klubs an, dass man einen Teil der Siegprämie spenden werde, damit wirklich alle betroffenen Vereine 1000 Euro bekommen. Dem hat auch der MSV Duisburg zugestimmt.

Offen ist noch, wie es in der kommenden Saison mit dem Kreispokal-Wettbewerb weiter geht. „Wir wissen ja gar nicht, ob und wie viele Mannschaften wir aufgrund der Wildcards melden dürften“, sagt der Essener Kreisvorsitzende Torsten Schwerdtfeger.

Acht Mannschaften aus Essen verzichten

Aus dem Kreis Essen verzichten folgende Mannschaften auf die Teilnahme am Verbandspokal: SG Schönebeck, FC Kray, RuWa Dellwig, ETB Schwarz-Weiß, ESC Rellinghausen, Spvg Schonnebeck, SV Burgaltendorf.