Straelen. Beim 2:0 beim SV Straelen machen es Rot-Weiss Essen unnötig spannend – auch durch Engelmanns Fehlschuss. Aus dem zieht der Trainer Konsequenzen.
Es geht also doch noch: Erleichterung, wohin man schaute, nach dem 2:0-Auswärtssieg von Rot-Weiss Essen beim Neuling SV Straelen in der Fußball-Regionalliga. der Ausflug aufs platte Land brachte also dann doch das erste Erfolgserlebnis in der Fremde in diesem Jahr.
Nein, der Erfolg beim erstaunlich starken Aufsteiger war eigentlich nie gefährdet, dennoch machten es die Essener bis wenige Sekunden vor Schlusspfiff unnötig spannend. Eine wunderschöne Kombination über Isaiah Young, Simon Engelmann und Vollender Cedric Harenbrock brachte schon nach 21 Minuten die verdiente Führung nach dominanter und spielerisch ansehnlicher Anfangsphase.
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Aber mit der Führung im Rücken sah es in der Folgezeit auf Seiten der Gäste schon ein bisschen nach Verwaltung aus. Zum Glück konnten die erstaunlich harmlosen Straelener, bei denen der Ex-Krayer Yassine Bouchama die Hauptarbeit im Sturm leistete, daraus kein Kapital schlagen. Nur einmal musste Torhüter Daniel Davari bei einem Flachschuss von Kaito Mizuta (38.) höllisch aufpassen, dass es nicht mit Unentschieden in die Kabine ging. „Wir wollten nach der Pause schon auf das zweite gehen, aber wenn man den Deckel da nicht drauf macht, dann läuft es im Fußball halt so, dass man bis zum Ende zittert“, warb Kapitän Marco Kehl-Gomez anschließend um Verständnis für eher ereignisarme zweite 45 Minuten.
Rot-Weiss Essens Trainer Neidhart sieht den Kräfteverschleiß
Auch RWE-Trainer Christian Neidhart, der seinem Team zur Belohnung anschließend zwei freie Tage verpasste, war nach dem so ersehnten Auswärts-Dreier milde gestimmt: „Es war nicht leicht in den letzten Tagen, wir waren auf eine Englische Woche eingestellt, Montag hatten wir eine lockere Einheit, Dienstag eigentlich Abschlusstraining. Dann fällt das Spiel am Mittwoch aus – und deine Woche ist im Arsch.“
Außerdem, so der RWE-Coach, lasse sich der Spannungsabfall nach der Führung auch mit dem Kräfteverschleiß der letzten Wochen erklären, die Mannschaft sei inzwischen bei „irgendwo über 40 Spielen“ angekommen.
Die hat mittlerweile Torjäger Simon Engelmann in den Knochen, dem offensichtlich auch die geistige Frische fehlt. Nach schönem Dribbling von Young tat ihm Straelens Kino Delorge den Gefallen, ihn im Strafraum von den Beinen zu holen.
Engelmann, der schon zuletzt gegen Bergisch Gladbach einen Elfmeter gegen den Pfosten gesetzt hatte, legte sich unverdrossen die Kugel wieder auf den Punkt. Der anschließende Strafstoß war so schwach in die linke untere Ecke geschossen, dass Torhüter Robin Udegbe bei seinem Hechtsprung mit dem Schützen über vergangene Oberhausener Zeiten hätte plaudern können.
Malek Fakhro hatte die große Ausgleichschance
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Der Fehlschütze dürfte bei den nächsten Möglichkeiten von dieser Aufgabe erst einmal entbunden werden. „Das kann man so stehen lassen, das weiß Simon auch selbst. Wir werden uns beim nächsten Mal einen anderen Schützen aussuchen müssen“, so sein Trainer.
Engelmanns Fehlschuss hätte noch in Straelen teuer werden können, hätte Straelens eingewechselter Malek Fakhro, einst „der Bulle vom Uhlenkrug“, in der 90. Minute seine Chance im Strafraum genutzt. Sein Schuss wurde im letzten Moment noch von einem Essener Abwehrbein auf dem Weg ins Tor abgeblockt. „Ein Ex-Schwarz-Weißer bereitet Rot-Weiss den Garaus“ - die Überschrift geisterte einem schon durch den Kopf.
Steven Lewerenz machte in der Nachspielzeit alles klar
Stattdessen machte Steven Lewerenz, der kurz zuvor noch satt die Latte zum Klingen brachte, in der Nachspielzeit den Deckel drauf, als sein abgefälschter Schuss als Bogenlampe hinter Udegbe in die Maschen fiel.
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So blieb Neidhart eine undankbare Aufgabe erspart: „Wenn es am Ende 1:1 ausgeht, dann stehe ich hier und muss es erklären“, meinte er - und dachte an Engelmann.
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