Oberhausen. Nächster schwerer Rückschlag für Rot-Weiss Essen: Im Derby bei Rot-Weiß Oberhausen reicht es nur zu einem 1:1. RWO trifft in der 93. Minute.
Es wurde nichts mit dem Derbysieg als Seelenbalsam: Mit dem 1:1 bei Rot-Weiß Oberhausen fällt Rot-Weiss Essen im Titelrennen weiter zurück: In der Nachspielzeit traf Daniel Heber bei einem Klärungsversuch einen Oberhausener am Fuß, den fälligen Elfmeter verwandelte Sven Kreyer unter dem Körper von RWE-Keeper Daniel Davari hindurch zum Ausgleich. Mehr Pech geht nicht.
Bevor es im Niederrheinstadion los ging, hatte RWE-Trainer Christian Neidhart noch einige Renovierungsarbeiten im “Untergeschoss” zu erledigen: Am Spieltag selbst hatte sich Kevin Grund mit Kniebeschwerden abgemeldet, sodass die Gäste gleich zwei aus der Viererkette zu ersetzen hatten, da auch Alexander Hahn (Gelbsperre) passen musste. Jan Neuwirt, der ein starker Ersatz war, kam auf links zum Zug, in die MItte rückte der Ex-Oberhausener Felix Herzenbruch.
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RWO-Torwart Robin Benz patzt, RWE-Torjäger Engelmann trifft
Die Essener begannen dominant und hatten wieder eine souveränere Körpersprache als zuletzt in Ahlen. Und der Erfolg stellte sich schnell ein, unter freundlicher Mithilfe von Robin Benz. Der RWO-Keeper segelte bei einem Lewerenz-Freistoß von der Strafraumkante wunderschön an der Kugel vorbei. Simon Engelmann war von dem Zuspiel ziemlich überrascht, aber brachte den Ball irgendwie mit dem Körper Richtung Tor. Der kullerte an den Innenpofsten und von da über die Linie: 0:1.
Die Oberhausener zeigten sich nur kurz beeindruckt und hätten schon drei Minuten später fast ausgeglichen: Sven Kreyer, der Ex-Essener, löste sich von seinem Gegenspieler, traf aus spitzem Winkel aber nur den Außenpfosten, den Nachschuss setzte der heranstürmende Turgul Erat Richtung Centro.
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Aber die klareren Chancen und die Eckenhoheit hatten in der Folgezeit die Essener. Eine schöne Kombination über Oguzhan Kefkir und Hereingabe von Dennis Grote fand Engelmann am Elfmeterpunkt, dessen Schuss wurde aber von zwei Oberhausenern gerade noch zur Ecke abgeblockt (25.). Fünf Minuten später traf Cedric Harenbrock aus 18 Metern nur die Unterkante die Latte, beim Nachsetzen stand Daniel Heber wohl im Abseits.
Aufregung auf der Gegenseite gab es nur einmal: Offensichtlich war Heber im Zweikampf der Ball an den Arm gesprungen (34.), Schiedsrichter Robin Braun zeigte aber “angelegt” an und zur Ecke. Große Proteste natürlich bei RWO.
RWE zur Halbzeit klarer Punktsieger
Die anschließend noch froh sein konnten, nicht mit 0:2 in die Pause gehen zu müssen: Kehl-Gomez hatte mit langem Bein auf der Auslinie die Flanke soeben noch zustande gebracht, in der Mitte wollte Engelmann aus kurzer Distanz einnicken, wieder war noch ein Abwehrspieler dazwischen und lenkte die todsichere Chance zur Ecke. Zur Halbzeit waren die Rot-Weissen klare Punktsieger.
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Die zweite Hälfte begann eher mau. Rot-Weiss empfing die Gastgeber einen Tick tiefer, die jedoch konnten mit ihrer nun optischen Überlegenheit wenig anfangen, der finale Pass geriet oft zu ungenau. Auf der anderen Seite erreichte eine weite Flanke von Kefkir auf der rechten Seite im Strafraum Lewerenz (54.), doch statt selbst abzuziehn suchte er verzweifelt eine Gelegenheit um abzulegen - ein wenig mehr Mut wäre das wünschenswert gewesen.
Nach 63 Minuten setzte Neidhart neue Impulse von außen: Für Kefkir, der viel gearbeitet hatte, kam der schnelle Isaiah Young und im Zentrum ersetzte Felix Backszat Harenbrock.
RWE: Young vergibt Großchance zum 2:0
Aber besser wurden die Konter der Rot-Weissen nicht, zu unpräzise gerieten die Versuche. Ärgernis nach 76 Minuten: Kapitän Kehl-Gomez sah für ein Ball-Wegkicken Gelb - der Nächste, der im Spiel gegen Schalkes U23 pausieren muss.
Der Sieg der Gäste blieb bis zum Schluss auf des Messers Schneide, weil die Oberhausener in der Schlussphase noch einige Male gefährlich vor das Tor von Davari kamen, doch bei einem Schuss von Kreyer im Strafraum (78.) bekam er noch die Finger an die Kugel.
Auf der Gegenseite hätte Young (90.) das Zittern beenden können, doch sein Schuss von der Strafraumgrenze ging knapp über die Latte.
Dann traf Heber seinen Gegenspieler - und das Unheil nahm seinen Lauf.