Ahlen. Rot-Weiss Essen verliert bei Schlusslicht Ahlen 1:2. Der geknickte Trainer Neidhart stört sich an vielen Kleinigkeiten. Die Ursachenforschung.

Woran hat es gelegen, dass Rot-Weiss Essen am Mittwochabend 1:2 bei Schlusslicht Rot-Weiß Ahlen verlor, damit einen herben Rückschlag im Rennen um Aufstieg und Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga hinnehmen musste? RWE-Trainer Christian Neidhart ärgerte sich über mehrere Szenen. Aber egal woran es lag, war es ein „sehr enttäuschender“ Abend. „Gerade in dieser Phase tut es auch weh“.

Angefangen von hinten, als die Essener gerne einen Handspielpfiff von Schiedsrichterin Vanessa Arlt gehört hätten: „Klar kriegt er den Ball an die Hand, aber wenn sie nicht pfeift, dann können wir nicht aufhören zu spielen. Und dann verteidigen wir es schlecht“, meinte Neidhart, womit er direkt bei seiner Spielzusammenfassung war.

Rot-Weiss Essen macht die Tore nicht und verteidigt zweimal schlecht

„Schlecht verteidigt beim ersten Gegentor, schlecht verteidigt beim zweiten Gegentor und selber nicht den Deckel draufgemacht“, fasste der geknickte Trainer zusammen, der alleine von Torjäger Simon „Engel“ schon drei gute Chancen in der ersten Halbzeit gezählt hatte – während die Gastgeber (wie schon Düsseldorf und Münster gegen RWE) sehr effizient waren.

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Es war für RWE ein Spiel unter großem Druck (Konkurrent BVB hatte kurz zuvor vorgelegt), in aufgeheizter Atmosphäre, auf schwer bespielbarem Untergrund, gegen einen kratzbürstigen und lautstark reklamierenden Gegner. Das alles wollte Neidhart aber nicht als Ausrede gelten lassen.

Neidhart: „Wenn dich das aus der Ruhe bringt, dann musst du zu Hause bleiben“

„Fußball spielen war schwierig, aber das wussten wir vorher, das soll keine Ausrede sein“, kommentierte er die Platzverhältnisse. Und zu dem Lärm, den die Ahlener Bank veranstaltete, meinte er nur: „Wenn von draußen Theater ist, das darf dich nicht aus der Ruhe bringen. Wenn dich das aus der Ruhe bringt, musst du zu Hause bleiben.“

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Vielmehr suchte der Essener Coach die Fehler bei der eigenen Mannschaft. Dass Isaiah Young in der Anfangsphase bei einem Foul einmal unbedingt auf den Bein bleiben wollte oder dass Alexander Hahn kurz vor Schluss noch die fünfte Gelbe Karte sah – das kam zu den defensiven Unzulänglichkeiten und der schwachen Chancenverwertung dazu.

So hatte die dritte Auswärtsniederlage in Folge für RWE viele verschiedene Gründe. „Wenn du Spiele verlierst, such dir vier Phrasen aus, wahrscheinlich hast du bei allen ein bisschen Recht“, meinte Neidhart. Und blickte nach vorne: „Nicht aufgeben, obwohl es sehr enttäuschend ist. Köpfe hochkriegen, weitermachen.“ Am Samstag wartet Rot-Weiß Oberhausen.