Essen. Das RWE-Testspiel in Bottrop ist nur für 300 geladene Gäste, das Pokalhalbfinale beim TVD Velbert wird nun gänzlich ohne Zuschauer stattfinden.

Nachdem die ersten Trainingseinheiten absolviert sind, treten Essens höherklassige Fußballteams nun ins erste intensive Testspielwochenende. Dabei ist auch der erste Auftritt von Regionalligist Rot-Weiss Essen unter Neutrainer Christian Neidhart, fast schon traditionell beim Bezirksligisten VfB Bottrop (Samstag, 16 Uhr). Und dennoch ist diesmal alles anders.

Vor einem Jahr verfolgten bei tropischen Temperaturen immerhin 1200 Zuschauer das einseitige Geschehen im Jahnstadion, was mit 13:0 standesgemäß für das Team des damaligen neuen Coaches, Christian Titz, endete. Am Samstag sind Zuschauer offiziell nicht zugelassen, es handelt sich um eine „private Veranstaltung“, so VfB Vorsitzender Gündüz Tubay. So werden dem ansonsten immer von großem öffentlichen Interesse begleiteten ersten RWE-Auftritt in die neue Saison nur 300 geladene Gäste beiwohnen können. Beide Mannschaften haben sich auf eine Spielzeit von viermal 30 Minuten verständigt.

Pokalhalbfinale wird als Risikospiel eingestuft

Gastgeber VfB erwartet laut Trainer Patrick Wojwod zwar „ein Brett“, dennoch will sich der ambitionierte Bezirksligist, der in diesem Jahr einen Anlauf auf die Landesliga unternehmen will, teuer verkaufen und das Ergebnis möglichst einstellig halten. Gespannt sind die Essener vor allem darauf, ob Neuzugang Simon Engelmann, in der vergangenen Saison Torschützenkönig der Regionalliga West, gleich wieder Torhunger zeigt. Eine erste Duftmarke ihres Leistungsvermögens setzten die Schwarz-Weißen am Donnerstag beim Landesligisten SpVgg Steele, wo man ein 3:3 erreichtet, dabei wurden zwei Tore der Gäste nicht anerkannt.

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Die RWE-Fans sind ohnehin leidgeprüft: Eine Ortsbegehung mit Ordnungs- und Sicherheitskräften in Velbert hat zum Ergebnis geführt, dass auch das Niederrhein-Pokalhalbfinale am 18. August beim Oberligisten TVD Velbert in der Grimmert-Arena ohne Zuschauer stattfinden wird. Die Partie wurde als Risikospiel eingestuft, und die entsprechend hohen Auflagen kann der Verein für die avisierten 300 Zuschauer nicht erbringen.

Der ETB empfängt am Samstag Holzwickede mit Philipp Gödde

Von dem öffentlichen Ausschluss der Essener Fans an diesem Samstag profitiert vielleicht der Nachbar ETB Schwarz Weiß, der um 15 Uhr nach knapp fünf Monaten Pause erstmals wieder am Uhlenkrug antritt, zu Gast ist der Westfalen-Oberligist Holzwickeder SC, der in der abgelaufenen Spielzeit den sechsten Platz belegte. Ein echter Leistungstest also für das Team von ETB-Trainer Ralf vom Dorp. Einige altgediente ETB-Spieler werden dabei ein Wiedersehen feiern mit Stürmer Philipp Gödde (zuletzt RWO), der in der Saison 2013/14 das schwarz-weiße Trikot trug. Der Verein weist die 300 möglichen Zuschauer darauf hin, dass sie die verstärkten Hygienevorschriften (Desinfektion und Eintragung in die Listen am Eingang, Tragen einer Schutzmaske bis zum Sitzplatz etc.) zu beachten haben.

Auftritt in Burgaltendorf im ungewohnten Trikot: Kreshnik Vladi, der langjährige Kapitän des SVA, kommt mit Schonnebeck zu Besuch.
Auftritt in Burgaltendorf im ungewohnten Trikot: Kreshnik Vladi, der langjährige Kapitän des SVA, kommt mit Schonnebeck zu Besuch. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Zu einem reizvollen Duell kommt es am Sonntag (15 Uhr) am Sportplatz an der Windmühle, wenn Landesligist SV Burgaltendorf zum Testspielauftakt den dreimaligen Winter Cup Sieger Spvg. Schonnebeck empfängt. Es ist gleichzeitig der ungewohnte Auftritt des langjährigen SVA-Kapitäns und Rekord-Torschützen Kreshnik Vladi im Trikot der Schwalbenträger. Für das Team von Trainer Dirk Tönnies ist es nach den Partien gegen SW Alstaden (10:0) und SC 20 Oberhausen (5:2) der erste anspruchsvolle Test. Die Gastgeber erheben – für ein Freundschaftsspiel eher ungewöhnlich – einen Eintrittspreis von fünf Euro, bitten aber wegen der Einnahmeverluste in der langen Coronazeit um Verständnis für die notwendige Maßnahme.

Zeitgleich empfängt der FC Kray in seiner KrayArena bis zu 300 Zuschauer bei der Partie gegen den Bezirksligisten Viktoria Rietberg, der extra eine weite Anreise in Kauf nimmt. Es ist das „Duell der Trainer“, denn der neue Coach der Krayer, Dennis Brinkmann, trifft dabei auf seinen Bruder Tim bei den Gästen, was die ungewöhnliche Paarung somit erklärt. Die Partie in Kray kann nur über die Buderusstraße betreten werden, eine begrenzte Zahl von Personen können das Spiel auch vom Vereinslokal „Abseits“ verfolgen, müssen aber vorab reservieren.