Nur der Ehrentreffer fehlt dem VfB Bottrop gegen Rot-Weiss Essen – ansonsten waren die Bottroper und die mehr als tausend Zuschauer zufrieden.

Das schönste Tor hatten sich die Essener für (fast) bis ganz zum Schluss aufgespart. Nach 86 Minuten zirkelte Oghuzhan Kefkir einen Freistoß mit dem linken Fuß wunderbar über die Mauer in den linken Winkel. Zum zwölften Mal dröhnte die Tormusik durchs Jahnstadion, Applaus von den Rängen, es war das 12:0 für Regionalligist Rot-Weiss Essen gegen den VfB Bottrop, der drei Klassen tiefer in der Bezirksliga spielt. Kefkirs Freistoßtor wäre ein schöner Schlusspunkt gewesen, doch sein Teamkollege Marcel Platzek hatte etwas dagegen, erzielte quasi mit dem Schlusspfiff in Torjägermanier noch den 13:0-Endstand. Auf ein paar der Tore hätte der VfB wohl gerne verzichtet, trotzdem war es ein guter Tag für die Bottroper, die mit Trainer Patrick Wojwod in eine neue Zeitrechnung starten.

„Um das Ergebnis geht es doch nicht, das ist auch in Ordnung“, meinte Wojwod, nachdem er sich von Essen berühmtesten Neuzugang, Trainer Christian Titz verabschiedet hatte.

1200 Fans kommen ins Jahnstadion

„Es geht um die ganzen Menschen, die hier waren und die einen schönen Nachmittag beim VfB hatten.“ Bei mehr als 30 Grad waren es zwar nicht die erhofften 2000 Gäste, aber immerhin 1200, die ins Jahnstadion kamen und für eine volle Tribüne sorgten – größtenteils in Rot und Weiß natürlich.

Der sportliche Wert der Partie hielt sich dagegen für beide Seiten in Grenzen. Titz ließ insgesamt 24 Feldspieler und zwei Torhüter spielen, die sich größtenteils mühelos durchkombinierten, vor allem immer wieder über die Flügel in den Strafraum spielten und dort zu Chancen kamen.

Nach einer Viertelstunde fällt das 1:0 für RW Essen

Das sieht schon ganz gut aus: Essen Trainer Christian Titz sah gleich im ersten Spiel dreizehn Tor für seine Mannschaft gegen den VfB Bottrop.
Das sieht schon ganz gut aus: Essen Trainer Christian Titz sah gleich im ersten Spiel dreizehn Tor für seine Mannschaft gegen den VfB Bottrop. © Thorsten Tillmann

Bei seinen ersten drei Versuchen hatte Essens Enzo Wirtz noch Pech beziehungsweise scheiterte an VfB-Torwart Felix Schürmann, beim vierten Mall war er erfolgreich. Zur Pause stand es 5:0, nach dem Wechsel fielen dann noch acht weitere Tore. Christian Titz hatte aber noch nicht genug.

„Ich hätte gerne ein paar Tore mehr gesehen. Die erste Halbzeit fand ich nicht so gut, in der zweiten haben wir dann eher so gespielt, wie ich mir das vorstelle“, meinte der Essener Trainer.

Fast alle Spieler trugen zum ersten Mal das VfB-Trikot

„Jeweils eine Viertelstunde zu Beginn der Halbzeiten konnten wir ganz gut mithalten“, meinte Patrick Wojwod. „Aber da Rot-Weiss schon im Training ist und natürlich schon mehr Substanz hat als wir, war ja gar nichts anderes zu erwarten. Wenn du siehst, wie schnell einige von deren Jungs sind … poah!.“

Wojwod ließ zwei seiner Meinung nach etwa gleichstarke Mannschaften auflaufen, nur Torwart Felix Schürmann blieb 90 Minuten auf dem Feld, war natürlich Bottrops auffälligster. „Ich kenne die Hälfte der Namen noch gar nicht, da ist es schwer zu dirigieren“, meinte Schürmann nachher – kein Wunder, fast alle Spieler trugen zum ersten Mal das VfB-Trikot, Freitagabend hatte sich die Mannschaft zum ersten Mal getroffen. Dass da wenig zusammenlief, zumal gegen einen Regionalligisten, kein Wunder.

Nur ein Bottroper Tor fehlt

Das Ehrentor gab es so nicht – jeweils eine gute Freistoßposition pro Halbzeit hatte der VfB. Bozhidar Dimitrov und Marvin Görlich vergaben. „Beim ersten habe ich sogar einen Elfmeter gesehen“, meinte Wojwod nachher – ein VfB-Tor war aber das einzige, was dem Testspielnachmittag fehlte.

So haben sie gespielt:

Gruppenbild mit Vorstand: Die beiden Startmannschaften von VfB Bottrop und Rot-Weiss Essen mit dem VfB-Vorsitzenden „Jupp“ Tubay (ganz rechts).
Gruppenbild mit Vorstand: Die beiden Startmannschaften von VfB Bottrop und Rot-Weiss Essen mit dem VfB-Vorsitzenden „Jupp“ Tubay (ganz rechts). © Thorsten Tillmann

Für den VfB Bottrop spielten in der ersten Halbzeit: Felix Schürmann - Okan Demircan, Ilhan Oruc, Serhan Karaouzum, Julian Mali, Murat Berbero, Bozhidar Dimitrov, Dennis Harm,Gino Pöschl, Danny Steinmetz, Delowan Nawzad.

In der zweiten Halbzeit spielten: Marius Dyballa - Serkan Güney, Edis Kadiric, Jan Kania, Alexandros Matrakos, Marvin Görlich, Ali Al-Hakim, Justin Wunder, Karl Kukucuka, Marcel Brenne.

Der Kader von RW Essen: Jakob Golz, Marcel Lenz - Marco Kehl-Gomez, Enzo Wirtz, Jan-Lucas Dorow, Amara Condé, Kevin Freiberger, Alexander Hahn, Adetula Ayodele, Jan-Lucas Neuwirt, Izzet Isler, Armel Gohoua, Dennis Grote, Kevin Grund, Mrcel Platzek, Niko Lucas, Daniel Heber, Issaka Mouhaman, Florian Bichler, Joshua Endres, Jonas Erwig-Drüppel, Oguzhan Kefkir, Felix Herzenbruch, Ioannis Korkas.

Die Tore für RWE schossen: Wirtz, Adetula (2), Dorow (2), Platzek (4), Endres (2), Erwig-Drüppel und Kefkir.