Essen. Regionalligist Rot-Weiss Essen hat die Corona-Krise ebenfalls hart getroffen. Der Traditionsverein hatte jedoch schlimmere Folgen befürchtet.
Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen ist seit Jahren der Zuschauer-Krösus der vierten Liga. In der vergangenen Spielzeit besuchten im Schnitt knapp 11.000 Zuschauer die Heimspiele des früheren Bundesligisten. Demnach war abzusehen, dass RWE aufgrund des Saisonabbruchs in Folge der Corona-Pandemie finanzielle Verluste hinnehmen müsste.
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Die Krise hat bisher zumindest weniger schlimme Folgen als zunächst befürchtet. „Wir sind sicher besser durch die Krise gekommen als der ein oder andere Traditionsverein“, sagte Vorstandschef Marcus Uhlig im Interview der Deutschen Presse-Agentur: „Zwischenzeitlich standen bis zu 2,5 Millionen Euro bei uns im Feuer. Das ist ein gutes Drittel des Jahresumsatzes. Die Abrechnung ist noch nicht abgeschlossen, aber am Ende wird der coronabedingte Verlust wohl um die 700 000 Euro betragen.“
Fans unterstützen Rot-Weiss Essen in der Corona-Krise
Geschafft habe der deutsche Meister von 1955 das dank Kurzarbeit bis zum 15. Juli, vielen Einschränkungen und einer „wahnsinnigen Solidarität“ wie einer 94-prozentigen Verzichtsquote bei der Ticketrückerstattung. Wegen der unklaren Zuschauersituation - RWE arbeitet derzeit auch an einem Konzept zur Teilöffnung - ist laut Uhlig aber eines klar: „Wir werden auch in der kommenden Saison wieder die Solidarität aller unserer Fans und Partner brauchen.“
Sportlich strebt Essen nach 13 Jahren die Rückkehr in die 3. Liga an. Der Verein trennte sich vor einigen Wochen von seinem Trainer Christian Titz, mit dem die Mannschaft die abgebrochene Saison auf Platz drei abschloss. Neuer Trainer an der Hafenstraße ist Christian Neidhart, der zuletzt erfolgreiche für den Drittligisten SV Meppen arbeitete. In Essen hat er eine klare Vorgabe: „Das Ziel ist eindeutig formuliert: Wir wollen Meister werden“, sagte Uhlig. Von einer Alles-oder-Nichts-Situation will der 49-Jährige aber nicht sprechen. „Es ist keineswegs so, dass hier die Lichter ausgehen, wenn wir nicht aufsteigen sollten“, sagt er: „Wir setzen hier nicht alles auf eine Karte. Wir geben definitiv nur Geld aus, das wir haben.“ (mh mit dpa)