Essen. . Dass eine Fangruppierung zum Stimmungsboykott beim Spiel gegen den SC Verl aufgerufen hat, nimmt Jan Siewert, Trainer von Rot-Weiss Essen, gelassen.
- Eine RWE-Fangruppierung hat zum Stimmungsboykott beim Spiel gegen des SC Verl aufgerufen.
- Trainer Jan Siewert glaubt, dass die Anhänger sein Team auch weiterhin unterstützen werden.
- Der Fußballlehrer bezeichnet die Partie am Donnerstagabend als "lebensnotwendige Spiel".
Vor dem Duell gegen den SC Verl am Donnerstagabend ist Rot-Weiss Essens Cheftrainer Jan Siewert hinsichtlich eines möglichen Fanboykotts nicht mulmig zumute. Am Dienstag hatte die Fangruppierung "Rude Boys" dazu aufgerufen, in der Regionalliga-Partie gegen die Verler zu schweigen und die 90 Minuten am Bierstand hinter der "West" zu verbringen.
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Nach der 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf II und dem damit verbundenen Absturz auf den 16. Tabellenplatz ist der Druck auf den 33-Jährigen deutlich größer geworden. Einen Spießrutenlauf seitens der Zuschauer erwartet Siewert gegen Verl allerdings nicht. Auch nicht, sollte der Sportclub früh in Führung gehen: "Die Fans haben uns die gesamte Saison permanent unterstützt und haben ein gutes Gespür, wann die Mannschaft die Unterstützung braucht. Das war auch nach dem 2:1 gegen Kray im Pokal so. Ich kann unsere Fans nur loben. Sie leben für den Verein und der Unmut ist sicher berechtigt, denn der ist auch bei mir da", meinte der Essener Cheftrainer auf der Pressekonferenz am Mittwoch, der sich zuletzt auch durch die vorübergehende Suspendierung von Marwin Studtrucker und Kasim Rabihic Kritik ausgesetzt sah. Auch auf Nachfrage wollte er sich nicht weiter dazu äußern, was genau vorgefallen sei.
Extralob für Timo Becker
Zugleich machte Siewert allerdings auch deutlich, dass er die Reaktionen der Zuschauer nicht steuern kann: "Ich kann nur die Leistung der Mannschaft beeinflussen und vertraue den Jungs", ist er sich sicher, dass die Mannschaft die Zeichen der Zeit verstanden hat und das "lebensnotwendige Spiel" annehmen wird. "Immer wenn wir eine Reaktion zeigen mussten, haben wir das auch getan", hofft der Coach auch diesmal auf eine Wende zum Positiven, um im gleichen Atemzug in die Offensive zu gehen: "Wir sind Rot-Weiss Essen, wir können niemals mit einem Punkt zufrieden sein."
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Doch der Sportclub aus Verl zeigte sich zuletzt in guter Form und gewann die beiden vergangenen Spiele zu Null. Die Mannschaft von Andreas Golombek steht auf einem sicheren achten Tabellenplatz und scheint sich frühzeitig sämtlicher Abstiegssorgen entledigt zu haben. Eine Situation, auf die man in Essen nur neidisch blicken kann. "Verl ist für mich eine klassische Regionalliga-Mannschaft. Ich erwarte ein Kampfspiel", geht Siewert davon aus, dass sein Team alles in die Waagschale werfen muss. Mit allem, was je nach Ausgang nach dem Spiel passieren könnte, befasst sich der RWE-Trainer nach eigener Aussage in jedem Fall nicht: "Ich beschäftige mich Nullkommanull damit. Es geht nur um Verl und ich will die drei Punkte unbedingt für den Verein holen. Wir müssen unser Herz auf dem Platz lassen", meint Siewert, der im Vergleich zur Partie in Düsseldorf keine großen Veränderungen in der Startelf ankündigte.
Ein Extralob verdiente sich U19-Spieler Timo Becker, der zuletzt gegen Kray und bei der Fortuna in die Startelf geschmissen wurde und seine Sache gut machte: "Ich bin absolut zufrieden mit ihm." Ob er gegen Verl erneut von Beginn an aufläuft, vermochte Siewert aufgrund der Anstrengungen noch nicht zu sagen. Im Kader wird er aber auf jeden Fall stehen.