Essen. . Christian Hülsmann, Aufsichtsratchef von Rot-Weiss Essen, ist sauer über die Leistung in der Mannschaft und findet klare Worte an die Spieler.
Christian Hülsmann fehlte am Samstag beim Auswärtsspiel der Rot-Weissen in Düsseldorf. Nicht aus weiser Voraussicht, sondern weil den Aufsichtsratschef eine fette Bronchitis flachlegte. Das hinderte ihn am Montag allerdings nicht daran, das Wort zu ergreifen und der Mannschaft nach der 0:1-Pleite am Flinger Broich kräftig die Leviten zu lesen: „Wir nehmen die Lage sehr, sehr ernst, aber in Sachen Trainer wird heute oder morgen garantiert kein Schnellschuss erfolgen. Aber ganz klar, in dieser Phase schauen wir natürlich von Spiel zu Spiel.“
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Was dem Aufsichtsratschef dabei mächtig über die Leber läuft, sind die schwankenden Leistungen des Teams: „Es kann doch nicht sein, dass sie gegen Spitzenmannschaften gut bis sehr gut aussehen, und dann in Wegberg-Beeck oder Düsseldorf so versagen.“ Einmal in Rage, erinnert er die Spieler an die Vergangenheit, als sie bei Rot-Weiss unterschrieben: „In den Vertragsverhandlungen haben sie mir alle signalisiert, dass sie eigentlich Dritte Liga spielen wollen, jetzt sollen und müssen sie erst mal beweisen, dass sie die Regionalliga halten.“
„Wer sich für die Mannschaft den Arsch aufreißt, der hat gute Karten“
Dabei macht sich Hülsmann weniger Sorgen um die Qualität, er sieht eher einen gewissen Schlendrian im Team: „Getreu dem Motto, ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss, rufen einige scheinbar nicht alles ab.“ Dabei sei es an der Hafenstraße doch so einfach: „Wer sich für die Mannschaft den Arsch aufreißt, der hat gute Karten.“ Eindringlich appelliert er auch an die Verantwortung der Spieler: „Sie spielen nicht nur für sich, sondern für zigtausende Fans und auch für die Angestellten des Klubs. Über diese Verantwortung muss sich jeder Einzelne im Klaren sein.“
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Den klaren Worten ließ die sportliche Leitung am Nachmittag Taten folgen: Kasim Rabihic und der gerade wieder genesene Marwin Studtrucker werden eine Woche lang „individuell trainieren“ und nicht zum Kader am Donnerstag für das Verl-Spiel gehören. „Beide bekommen bis Donnerstag eine Denkpause und sind bis dahin aus dem Kader gestrichen. Sie werden ein Trainingsprogramm mit unserem Athletik- und Co-Trainer absolvieren, damit sie uns demnächst, wenn sie eingewechselt werden, besser helfen können“, begründet Sportdirektor Andreas Winkler die brisante Entscheidung.
Beide, so Winkler, sollen sich in den letzten beiden Spielen nicht an den Teamgedanken gehalten und alles gegeben haben. Trainer Jan Siewert missfiel bei Angreifer Studtrucker vor allem sein Defensivverhalten nach seiner späten Einwechselung in Düsseldorf. Eine Minute später wurde auf seiner Seite das Tor des Tages eingeleitet. „Die Spieler haben offenbar nicht verstanden, wie der Abstiegskampf funktioniert. Sie haben in den letzten beiden Spielen nicht alles reingeworfen und erhalten nun eine Denkpause“, begründet Siewert die harte Welle. Der Trainer pokert hoch: Sollte die Maßnahme gegen Verl nicht fruchten, scheint der Buhmann schon festzustehen.