Essen. Rot-Weiss Essen rutschte in der Regionalliga auf einen Abstiegsplatz. Wir haben uns mit RWE-Chef Michael Welling über die Krise unterhalten.
- Rot-Weiss Essen rutschte in der Regionalliga auf einen Abstiegsplatz.
- Wir haben uns mit RWE-Chef Michael Welling über die Krise unterhalten.
- "Ich brauche nach schlechten Spielen immer einen Tag, um wieder in die Spur zu kommen", sagte Welling zu RS.
Seit zehn Ligaspielen ist Rot-Weiss Essen in der Fußball-Regionalliga ohne Sieg. Nach der 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf II am Samstag rutschte RWE zum ersten Mal in der Saison auf einen Abstiegsplatz.
Wir sprachen am Tag nach dem nächsten Rückschlag mit Essens geschäftsführenden Vorsitzenden Michael Welling.
Michael Welling, wie geht es Ihnen am Tag nach der Niederlage in Düsseldorf?
Michael Welling: Nach so einer Partie geht es mir nicht gut. Ich brauche nach schlechten Spielen immer einen Tag, um wieder in die Spur zu kommen. Da bin ich dann unausstehlich.
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Wie bewerten Sie die Lage nach diesem Spieltag?
Welling: Wir befinden uns in einer besorgniserregenden sportlichen Situation, keine Frage. Die Leistung in Düsseldorf war nicht gut, wir brauchen zwingend Punkte.
Die Fans waren nach der Niederlage aufgebracht und forderten den Rausschmiss von Trainer Jan Siewert. Wie haben Sie das aufgefasst?
Welling: Zunächst einmal muss ich die Fans loben. Denn trotz der Gesamtentwicklung haben sie sich bisher sehr positiv verhalten. Gegen Kray standen sie 90 Minuten hinter uns - das alles trotz der schlechten Lage in der Regionalliga. Dass sie nach so einer Begegnung richtig sauer sind, kann ich verstehen. Das war eine Folge unserer Leistung in Düsseldorf.
In einer RevierSport-Umfrage sprechen sich von fast 3000 Leuten 81 Prozent für eine Trennung von Siewert aus. Ist eine Entlassung ein Thema?
Welling: Wir tauschen uns im Aufsichtsrat ständig aus und analysieren die Situation. Wir fragen uns immer, was ist am besten für den Verein. Unabhängig von der Begegnung bei der Fortuna.
Gibt es schon Gedanken, was passiert, wenn es tatsächlich in die Oberliga gehen sollte?
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Welling: Nein, die gibt es nicht. Wir gehen davon aus, dass wir die Klasse halten. Darauf verwenden wir all unsere Energie. Wir stehen auf einem Abstiegsplatz und nehmen die Situation an.
Gibt es in diesem Rahmen auch einmal eine Ansprache von Ihnen an die Mannschaft?
Welling: Ich halte mich da in der Regel zurück. Aber natürlich unterhalte ich mich mit den Spielern, zuletzt etwas häufiger. Wir wollen zeigen, dass wir aus der Lage nur gemeinsam herauskommen. Zudem wollen wir aus diesen Gesprächen erfahren, ob es etwas gibt, was wir als Verein an irgendeiner Stelle vielleicht tun können, um wieder erfolgreich zu sein.
Jetzt stehen die Spiele gegen Verl, Viktoria Köln und Lotte an...
Welling: ... In unserer Lage ist es egal, gegen wen wir spielen. Wir haben Remis gegen den Spitzenreiter aus Mönchengladbach gespielt, aber auch gegen den Letzten Wegberg-Beeck nach einer ganz schlechten Leistung. Wir stecken im Abstiegskampf und haben nur noch Finalspiele.
Die Kritik der Fans wird immer lauter. Wie gehen Sie persönlich damit um?
Welling: Ich muss das abkönnen, auch wenn man natürlich lieber abgefeiert wird. Aber wir als Verein müssen versuchen, abseits der Emotionen Entscheidungen zu treffen, die für den Verein am besten sind. Auch wenn die Fans manchmal anderer Meinung sind, das muss ich aber aushalten.