Düsseldorf. Rot-Weiss Essen verliert mit 0:1 bei der Zweitbesetzung von Fortuna Düsseldorf. Sollte die Konkurrenz punkten, wird es brenzlig an der Hafenstraße.
- Rot-Weiss Essen verliert bei der Zweitbesetzung von Fortuna Düsseldorf mit 0:1.
- Die Gastgeber trafen fünf Minuten vor Abpfiff.
- RWE rutscht durch die Pleite auf Rang 15 und damit auf einen Abstiegsplatz.
29. Spieltag in der Fußball-Regionalliga - und die Serie ist gerissen, aber in die falsche Richtung. Als sich Rot-Weiss Essen in der 85. Minute schon auf das neunte Unentschieden in Folge am Flinger Broich einstellte, schlug die U23 von Fortuna Düsseldorf doch noch zu. “Wir haben die Schnauze voll”, kam es dann auch aus der Essener Kurve, nach diesem Spiel durchaus verständlich.
Fort. Düsseldorf U23 - RW Essen 1:0 (0:0)
RWE: Heller, Weber, Zeiger, Becker, Huckle, Baier, Binder, Ivan, Grund (85. Studtrucker), Jesic (64. Rabihic), Löning (72. Platzek).
Tore: 1:0 Garcia (85.).
Zuschauer: 497
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RWE-Coach Jan Siewert hatte ja im Vorfeld schon die eine oder andere Schonung angekündigt, aber das Ausmaß hat zum Anpfiff dann doch überrascht; Neben den bereits angekündigten Kasim Rabihic und Marcel Platzek gesellten sich auch Kapitän Moritz Fritz und Marwin Studtrucker auf die Ersatzbank. Dafür rückten Leon Binder und Vojno Jesic in die Startelf. Das roch nicht nur nach “Safety first”, das wurde es dann auch. Kompakt im Abwehrzentrum stehen, so lautete die Siewertsche Devise, so leicht wie im Pokal beim Krayer Gegentor wollte man es den Düsseldorfern diesmal nicht machen.
Bei Bedarf sahen sich die Gastgeber einer geschlossenen schwarzen Fünfer-Wand in der Abwehr gegenüber, auch ein Respektsbeweis an die Fortunen, die in den letzten Monaten eine beeindruckende Erfolgsserie an den Tag gelegt hatten.
Gegen die Essener Übermacht im eigenen Strafraum fiel dem Team von Taskin Aksoy in der ersten Hälfte herzlich wenig ein, selten wurde einmal der Weg über die Außenpositionen gesucht. Und wenn Nazim Sangare einmal Patrick Huckle den Ball durch die Beine spielte, stand schon der nächste RWE-Aushilfskollege bereit. Der hochgelobte Kemal Rüzgar jedenfalls war zwischen Richard Weber und Philipp Zeiger gut aufgehoben.
Löning auf verlorenem Posten
Wenn hier die Abwehrleistung der Essener im Vordergrund steht, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass es auf der Gegenseite wenig zu bewundern gab.
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Frank Löning als einzige Sturmspitze stand auf ziemlich verlorenem Posten, Andreas Ivan kam auf der rechten Seite überhaupt nicht zum Zug. Und als Löning einmal blitzschnell auf Ivan durchsteckte, gab es eine haarscharfe, aber richtige Abseitsentscheidung. Der Rest war in Halbzeit eins sehr überschaubar: Ein Pass von Löning bei einem Konter ging ins weite Nichts, ein Schussversuch von Baier küsste fast den rechten Flutlichtmast -- dafür gab es doch tatsächlich Szenenapplaus…
Nach dem Wechsel ging es im ähnlichen Stil weiter. “Ein Tor würde dem Spiel guttun”, sagte einst der legendäre Reporter Kurt Brumme - der Spruch hat an Aktualität nichts eingebüßt. Aber irgendwie hatte man den Eindruck, dafür müsse schon ein Standard herhalten. Die Chance dazu hatten die Fortunen: Nach Eckball fiel Abwehrspieler Robin Bormuth die Kugel praktisch vor die Füße, doch er war zu überrascht und ließ sie aus drei Metern übers Tor prallen.
Garcia schießt RWE weiter in die Krise
Auf der Gegenseite ebenfalls der Hauch einer Chance: Nach Ecke von Grund und Verlängerung von Zeiger setzte Timo Becker zum Kopfball (60.) an, doch dem jungen Mann war das Visier verrutscht. Als sich dann auch noch Kasim Rabihic zur Einwechselung bereit machte, hatten die mitgereisten RWE-Fans auf der Haupttribüne endgültig genug und forderten von Siewert mit drastischen Worten einen Stürmer. “Willst du die Null halten?”, war noch eine der höflicheren Fragen von den Rängen.
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Nach 70 Minuten brandete fast schon frenetischer Jubel auf, nur weil Stürmer Marcel Platzek sich der Trainingsjacke entledigte. Zwei Minuten später kam er für Frank Löning, der damit einen höchst unauffälligen Arbeitstag beendete. Doch die Wende kam mit Platzek auch nicht, ebensowenig wie mit Marwin Studtrucker, der nach 85 Minuten für Grund ins Spiel kam.
Dafür ging der Schuss nach hinten los. Studtrucker war gerade im Spiel, da konnte Düsseldorfs Christian Weber unbedrängt flanken, und in der Mitte hatte die Innenverteidigung einmal Rafael Garcia aus den Augen verloren: 1:0 - aus und vorbei. Die Lage wird immer prekärer.