Essen. Rot-Weiss Essen empfängt am Dienstag Fortuna Düsseldorfs U23. Gästecoach Taskin Aksoy: “Das Stadion Essen ist für meine Jungs nichts Besonderes mehr.“
Das beste Mittel, um Niederlagen schnell zu vergessen, ist das Spiel danach. So gesehen könnte Rot-Weiss Essen am Dienstag (19.30 Uhr/Live bei uns im Ticker) geholfen werden, wenn die U23 von Fortuna Düsseldorf an der Hafenstraße aufkreuzt. Und auch rein tabellarisch würde ein Dreier dem Team von Jan Siewert gut tun, bevor der Kopf der Spieler gänzlich die Befehlshoheit über deren Beine gewinnt. Oder: „Angst essen Seele auf“.
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So weit muss und darf es nicht kommen. Nach der Partie in Gladbach erweckten die RWE-Akteure den Eindruck, als würden sie das Düsseldorf-Spiel am liebsten ohne Zeitverzögerung anknüpfen lassen. Der neu geweckte Kampfgeist, bedingt durch die Einwechselung von Leon Binder, hatte schon beim einen oder anderen Blockaden gelöst. „Wir müssen jetzt einfach wieder aufstehen, das Positive sehen, wie wir zum Schluss gespielt haben und den Kopf oben behalten“, ist Kapitän Moritz Fritz bereit, voranzugehen. Das wird gegen Düsseldorfs ältesten Nachwuchs, der bislang nur eine Niederlage auf dem Konto hat, kein leichtes Unterfangen. Am vierten Spieltag gab es eine knappe 0:1-Niederlage beim Tabellenführer SV Rödinghausen, das Team von Trainer Taskin Aksoy stellt mit nur sechs Gegentreffern zusammen mit Verl die beste Abwehr der Regionalliga West.
RWE-Stürmer mit Torflaute
Bei den Rot-Weissen drückt der Schuh dagegen im Angriff. Bis auf das 9:1 gegen Erndtebrück, was eine Art Sonderkonjunktur darstellte, sind die Stürmer bei den übrigen vier Toren nicht in Erscheinung getreten: Drei erzielten Abwehrspieler (Windmüller, zweimal Fritz), eins ein offensiver Mittelfeldmann (Soukou).
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Hier wird Trainer Jan Siewert in Zukunft sicherlich den Hebel ansetzen müssen, vielleicht mutig mit einer Doppelspitze: Denn bei allem Hype, der um Binder in Gladbach entstanden war, darf nicht übersehen werden, dass das wesentlich gefährlichere Auftreten der Gäste auch unmittelbar mit der Einwechselung von Kevin Behrens zusammenhing, der die Gladbacher Abwehr im Verbund mit Marcel Platzek ordentlich bearbeitete.
Platzek im Sturm zuletzt der Alleinunterhalter
Eine Doppelspitze Behrens/Platzek war in der Vergangenheit im übrigen schon vom Trainerstab angedacht, ehe die Torheit des „Thor“ (Rote Karte in Mülheim) das Unterfangen auf Eis legte. Nun wäre wohl der richtige Zeitpunkt für ein mutiges Auftreten, zumal es auch Platzek als Alleinunterhalter im Sturm manch (zu) weiten Weg ersparen würde. Dass sie es beide zusammen können, hatten sie beim 7:0 im Testspiel gegen SW Essen eindrucksvoll angedeutet.
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Für zusätzliche Motivationshilfe sorgte Gästetrainer Aksoy, der beim Blick auf die kommende Auswärtsaufgabe im Reviersport zitiert wird mit: „Das Stadion Essen ist für meine Jungs nichts Besonderes mehr, weil fast alle das Ambiente kennen. Viele haben schon vor einigen tausend Zuschauern mehr gespielt .“ Nun ja, vielleicht nicht vor solchen. Also: Hafenstraße, erwache!