Köln. Zuletzt gab es für Rot-Weiss-Essen zwei Siege - und aber einen erneuten Rückschlag: beim 1. FC Köln II unterlag man nach schwachem Auftritt mit 0:2.

Nach zuletzt zwei im Allgemeinen als „dreckig“ bezeichneten 1:0-Erfolgen von Rot-Weiss Essen gegen den FC Wegberg-Beeck und die SSVg Velbert wäre RWE-Trainer Jan Siewert auch beim 1. FC Köln II mit diesem Ergebnis zufrieden gewesen. Doch diesmal kam es anders, Köln gewann sein Heimspiel mit 2:0.

Siewert gefiel durchaus, wie seine Elf die letzten beiden Siege eingefahren hatte. Schön muss der Fußball aktuell nicht sein, aber möglichst erfolgreich. Veränderungen an der Startelf gab es deshalb nur gezwungenermaßen. Richard Weber, der mit einem Schlüsselbeinbruch etwa sechs Wochen ausfällt, wurde wie vom Coach angekündigt von Philipp Zeiger ersetzt. Überraschender kam schon daher, dass für den gesperrten Kapitän Moritz Fritz der junge Amar Cekic beginnen durfte. Benjamin Baier musste sich erneut mit einem Platz auf der Bank begnügen. Auch die Kapitänsentscheidung war so nicht unbedingt zu erwarten: Gino Windmüller trug die Binde.

Windmüller trägt Kapitänsbinde

Wie schon in Velbert entschied sich Siewert auch vor 1000 Zuschauern in Köln dafür, den Gegner das Spiel machen zu lassen und sich in erster Linie auf Konter zu beschränken. Frühes Anlaufen der Kölner Abwehrspieler blieb aus. Die Taktik funktionierte vor der Pause weitestgehend, denn obwohl der FC viel für das Spiel tat, hatte Essen zunächst die dickeren Chancen. Patrick Huckles Knaller aus 20 Metern ging knapp über den Kasten. Cebio Soukou prüfte Sven Müller (19.) aus kurzer Distanz, Kölns Keeper Müller war aber zur Stelle. Erst kurz vor dem Pausenpfiff kam Christian Kühlwetter nach Flanke von Maurice Exslager der Führung nahe, verpasste den Ball aber knapp (44.).

Zur Pause durfte dann Baier doch noch aufs Feld. Nachdem Siewert den Mittelfeldspieler ausführlich instruiert hatte, kam der 27-Jährige zum Wiederanpfiff für Rabihic in die Partie. Der Plan: Mit Baier sollte das Spiel nicht nur offensiver werden, auch die Qualität des Ex-Darmstädters bei Standards war gefragt. Das Bild blieb aber das gleiche. Torszenen waren in der ersten Viertelstunde nach der Pause überhaupt nicht zu sehen. Siewert reagierte mit einem weiteren Wechsel und brachte den nach abgesessener Rot-Sperre zurückgekehrten Kevin Behrens für Soukou. Das Tor fiel allerdings auf der Gegenseite.

Plan von RWE war nicht aufgegangen

Scepanik war nach einem Pass in die Schnittstelle auf links durchgebrochen, legte quer auf Exslager und der musste nur noch einschieben (63.). Der Plan von RWE war nicht aufgegangen. Gezwungenermaßen wurden die Gäste nun offensiver, konnten Müller im Kölner Tor aber nicht mehr in Bedrängnis bringen. Stattdessen entschied Arnold Budimbu die Partie endgültig nach einem Konter mit dem späten 2:0 (89.).

„Wir haben probiert, relativ stabil zu stehen, hatten aber in der ersten Hälfte Probleme, Zugriff im Zentrum zu bekommen“, analysierte Trainer Siewert. „Wir haben dann einmal gepennt und wurden bitterböse bestraft. In dieser Liga gewinnt die Mannschaft, die das erste Tor macht. Wir waren einen Tick zu ungefährlich dafür und müssen unbedingt zwingender werden. Anscheinend müssen wir den harten Weg gehen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

1.FC Köln II - Rot-Weiss Essen 2:0 (0:0)

RWE: Heimann - Obst, Zeiger, Windmüller, Huckle - Rabihic (46.Baier), Grebe - Soukou (60.Behrens), Cekic, Jesic (78. Olwa-Luta) - Platzek.

Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen).

Zuschauer: 1000.

Tor: 1:0 Exslager (63.) , 2:0 Budimbu (89.).