Essen. Am Samstag um 14 Uhr tritt Regionalligist Rot-Weiss Essen bei Mönchengladbachs U23 an. Die konnte sich ausgeruht auf die Heimaufgabe vorbereiten.

Als das Freitag-Abschlusstraining bei Rot-Weiss Essen vorbei war, bekam Kapitän Moritz Fritz noch einen Fanbrief der besonderen Art zugesteckt. Ein ständiger Trainingsgast war der Überbringer für eine Gruppe, die in einem offenen Brief die Mannschaft aufforderte, ihre Emotionslosigkeit abzulegen und sich A.... aufzureißen, am besten schon am Samstag im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbachs U23 (14 Uhr, Grenzlandstadion, live in unserem Ticker).

Dass die Mannschaft ein anderes Bild von sich zeigen wird als beim jüngsten Un-Ereignis in Köln, darüber ist Trainer Jan Siewert guten Mutes. „Wir haben den Spielern noch einmal vor Augen geführt, wie sie manche Offensiv-Szenen einfach verloren haben, ich glaube, die Spieler sind darüber richtig erschrocken.“

Bei RWE ist keine Zeit mehr für Angsthasen-Fußball

Was er forderte, darüber ließ Siewert auch am Freitag keinen Zweifel. Als im Trainingsspiel wieder einmal der Eins-zu-Eins-Situation ausgewichen wurde und der Ball hinten herum seinen Weg suchte, grätschte der Coach dazwischen und wurde laut. Sehr laut.

Keine Zeit mehr für Angsthasen-Fußball, „Mut wird belohnt“, so soll das neue RWE-Motto lauten. Dass sie es können, davon ist Jan Siewert nach wie vor überzeugt: „Ich weiß, was in der Truppe hier steckt, und ich glaube immer noch dran, und ich lass ich mich keinen Deut davon abbringen.“

Und der Schlüssel zum Erfolg sei denkbar einfach: Mutiger agieren, mehr Tempo, mehr Abschlüsse, so die Zielsetzung. Dabei dürfen sich Spieler wie etwa Vojno Jesic besonders angesprochen fühlen: „Wenn ich sehe, was Vojno hier für Tore macht im Training. Dass er das einfach im Spiel nicht umsetzen kann, vielleicht ist das diesmal der Schlüssel. Vielleicht hat er sich einfach gegen Köln zu viel vorgenommen.“

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Personell wird es für das mutigere Vorgehen allenfalls „minimale Veränderungen“ in der Startelf geben. Leon Binder, einer aus der Fraktion, dem man Mut in seinen Aktionen sicherlich nicht absprechen kann, ist nach eigener Aussage erst wieder bei 70 Prozent seiner Leistungsfähigkeit angelangt. Kevin Grund steht wieder im Kader, geht beim Thema Mut aber auch nicht gerade vorweg.

Und dann wäre da noch ein Gegner, der anders als die Rot-Weissen die ganze Trainingswoche Zeit hatte, sich ausgeruht auf die Heimaufgabe vorzubereiten, was ein kleiner Vorteil sein kann. Auch das Team von Trainer Andre Schubert geht mit der Bürde eines 2:2 beim FC Kray in die Partie, was den Bundesliga-Nachwuchs sicherlich nicht zufrieden stellen kann.

Individuelle Qualität des Gegners beeindruckt RWE-Trainer Siewert

Was Siewert beim Gegner vor allem beeindruckt, ist die individuelle Qualität und die Art, „immer alles spielerisch lösen zu wollen, das ist wohl der Weg, dem sich dieser Verein verschrieben hat.“

Und der in der Regel keine Probleme im Abschluss hat: Mit Giuseppe Pisano steht ein altgedienter, aber immer noch brandgefährlicher Stürmer zur Verfügung. Und Marlon Ritter, der Ex-Rot-Weisse, führt die Torschützenliste an.