Essen. Der 20-jährige Kai Nakowitsch sucht eine neue Herausforderung beim Liga-Rivalen Oberhausen. Wegen der U23-Regel schmerzt das die Essener doppelt.

Die 1:3-Blamage gegen Hennef ist ganz sicher nicht abgehakt. Zu mies, zu enttäuschend war die Vorstellung der Rot-Weissen gegen den Absteiger. Da fällt es schwer, zur Tagesordnung überzugehen. Müssen Trainer Markus Reiter und seine Mannschaft aber, denn am kommenden Freitag steht bereits KFC Uerdingen an der Hafenstraße auf Matte (Anstoß: 19.30 Uhr).

Fring am Sprunggelenk verletzt

Konstantin Fring bleibt ein Pechvogel. Nach fast einem Jahr Verletzungspause ist er im Training umgeknickt und muss erneut pausieren. Allerdings scheint die Verletzung nicht so gravierend zu sein.

Für das Spiel gegen Uerdingen ist Patrick Huckle wieder fit und wird wohl auch spielen.

„Uerdingen und wir haben beide mit 1:3 gegen Hennef verloren. Wir wollen nun zeigen, dass wir die besser Mannschaft sind“, sagt Reiter. Wobei die Gäste durchaus noch unter Druck stehen, weil sie für den Klassenerhalt punkten müssen. Für RWE indes geht es vornehmlich darum, einen guten Eindruck zu machen, sich durch eine engagierte und ansehnliche Leistung mit den Fans halbwegs wieder zu versöhnen. „Wir wollen es diesmal deutlich besser machen, ehrgeizig auf das 1:0 gehen und zugleich die Vorfreude schüren“, verspricht der Trainer. Vorfreude auf das Verbandspokalfinale in einer Woche gegen RW Oberhausen, worauf sich bereits alles fokussiert. Als Alibi für eine schwache Leistung darf man das aber nicht missbrauchen.

RWE gegen Hennef ohne Nachwuchsmann Nakowitsch

Veränderungen könnte es bei RWE geben, nicht nur in der Spielweise. Patrick Huckle wird seine Einsatzzeit bekommen. Routine wird gebraucht. Nicht immer. Dass Kapitän Mario Neunaber gegen Hennef in die Startelf rückte, war vielen Fans ein Dorn im Auge. Markus Reiter indes betonte: „Er hat es sich im Training verdient.“

Auch interessant

Allerdings hätten nicht wenige vielleicht lieber einen Nachwuchsmann in der Mannschaft gesehen. Marco Beier oder Kai Nakowitsch (20), dessen Wechsel zu RWO gestern bestätigt wurde. Dass er gegen Hennef nicht gespielt hat, war sicher nicht ausschlaggebend, aber es deckt den Beweggrund auf.

RWE bei Vertragsverlängerung wohl zu zögerlich

Als Nakowitsch vor drei Spielzeiten aus der eigenen U17 direkt in den Regionalliga-Kader beordert wurde, galt der Youngster als Riesentalent, für das sich Bundesligisten interessierten. Nakowitsch unterschrieb in Essen für drei Jahre. Seither hat er 40 Viertliga-Einsätze bekommen. Ganz ordentlich für einen, der gerade sein erstes Seniorenjahr absolviert. Aber auch nicht überragend. Nakowitsch konnte sich nicht dauerhaft behaupten. Dennoch, da RWE ohnehin Probleme hat mit der U23-Reglung (vier Spieler unter 23 Jahren müssen im Kader sein), schmerzt der Wechsel doppelt und war offenbar auch so nicht geplant.

Auch interessant

Nach Information dieser Zeitung hatte RWE Nakowitsch kürzlich noch um etwas Geduld gebeten, aber signalisiert, dass man sich vorstellen könne, mit ihm weiterzuarbeiten. Auch aufgrund der ungeklärten Trainerfrage wollten sich die Verantwortlichen aber nicht gleich entscheiden. Nakowitsch war das offenbar zu unsicher: „Ich hatte eine lehrreiche Zeit bei RWE, konnte bereits als 17-Jähriger im Seniorenbereich mittrainieren und eine Menge Erfahrungen sammeln. Jetzt freue ich mich aber riesig auf die neue Herausforderung.“