Essen. Die A-Junioren von RWE kehren in die Bundesliga zurück - in der Regionalliga führte hingegen ein krasser Außenseiter die Essener vor. Ein Kommentar.

Rot-Weiss Essen kehrt zurück in die Bundesliga.“ Das ist doch mal eine Schlagzeile. Und es ist der Traum, den sie an der Hafenstraße leben. Aber es sind „nur“ die A-Junioren, die souverän Niederrheinliga-Meister geworden sind und mit dem Aufstieg den Sahneklecks auf eine exzellente Saison gesetzt haben.

Viertligist RWE ist mit U19, U17 und U15 in der höchsten Spielklasse vertreten

Noch einmal hat RWE an diesem Wochenende gejubelt, denn die B-Junioren haben den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft. Auch das war enorm wichtig für das Gesamtkonstrukt Nachwuchsarbeit, die so erstklassig funktioniert. Denn selbstverständlich ist das nicht, dass ein Viertligist mit seiner U19, U17 und U15 in der jeweils höchsten Spielklasse vertreten ist. Und sich auch schon oft genug behauptet hat gegen die Bundesliga-Konkurrenz aus der Region, die finanziell und logistisch ungleich besser aufgestellt ist.

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In der Regionalliga zählen die Essener mittlerweile wiederum zu den Branchenführern, zu den Klubs, die professionelle Bedingungen bieten. Anders als der FC Hennef, dessen Trainer Marco Bäumer selbst sagt, dass die 4.Liga finanziell zwei Ligen zu hoch sei. Und doch hat der Außenseiter die Roten vorgeführt. Dazu brauchte es einen peinlichen, blutleeren und kopflosen Auftritt der Gastgeber, die es verpasst haben, sich Selbstvertrauen für das Pokalfinale gegen RWO zu holen. Natürlich denken sie alle schon an diesen ultimativen Saisonhöhepunkt. Das mag die unterirdische Darbietung erklären, rechtfertigen kann man sie damit allerdings nicht.

Und blöd nur, dass der Missmut der Fans womöglich auch Trainer Markus Reiter treffen könnte. Der aber hat erst vor vier Wochen seinen Job angetreten, um für mehr Spielkultur zu sorgen. Dass nun gleich schon alles läuft und funktioniert, kann man nicht erwarten. Bis zum Pokalfinale sollten die Spieler aber schon kapiert haben, was von ihnen verlangt wird.