Essen. Da ist es nun, das ersehnte Erfolgerlebnis für die Rot-Weissen. Nach dreimal 0:1 in Folge haben sie den Abstiegskandidaten FC Schalke 04 II mit einem 1:0 in die Knie gezwungen. Souverän und überzeugend war es nicht, gut gespielt haben sie auch nicht.

Da ist es nun, das ersehnte Erfolgerlebnis für die Rot-Weissen. Nach dreimal 0:1 in Folge haben sie den Abstiegskandidaten FC Schalke 04 II mit einem 1:0 in die Knie gezwungen. Souverän war es nicht, gut gespielt haben sie auch nicht. Und ob sich die Essener daran hochhangeln können und neues Selbstbewusstsein getankt haben, wird man am kommenden Sonntag sehen, wenn es zum Top-Duell mit Viktoria Köln kommt (14 Uhr). Das Publikum an der Hafenstraße hatte nach dem Abpfiff eine klare Meinung zur Leistung. Es pfiff und forderte einmal mehr: „Fascher aus.“

Auch interessant

Dass die RWE-Spieler vor allem wieder mehr Mut, mehr Vertrauen in die eigene Stärke benötigen, das war gegen Schalke offensichtlich. Selbst die frühe Führung durch Benjamin Baier konnte das Nervenflattern nicht stoppen. Im Gegenteil, man hatte das Gefühl, als würde der Gastgeber durch diese glückliche Führung erst recht weiche Knie bekommen. Bloß kein Gegentor kassieren, bloß nicht wieder verlieren. „Leider hat uns das Tor nicht das nötige Selbstvertrauen gegeben“, erkannte auch RWE-Trainer Fascher.

Kolasinac sammelt erste Praxis in Schalkes Zweiter

Der Trainer hatte wieder mal umgebaut. Mario Neunaber, der ins Aufgebot gerutscht war, beackerte die rechte Abwehrseite. Leon Binder durfte für den gelbgesperrten Philipp Zeiger in der Innenverteidigung aushelfen. RWE bekam dadurch eine weitere Portion Erfahrung mit auf den Weg. Geholfen hat’s nicht. Kapitän Neunaber, im vergangenen Sonntag als Führungsspieler angekündigt, hatte in diesem Jahr noch keinen Einsatz, ja er fehlte sogar einige Male gänzlich auf dem Spielberichtsbogen.

Auch interessant

Aber dessen Einsatz lohnte sich durchaus. Neunaber machte die rechte Seite dicht und gewann seine Zweikämpfe. Was wichtig war, denn die meisten Aktionen der Schalke in Hälfte eins liefen über diese Seite, wo der Profi und WM-Spieler Sead Kolasinac erste Praxis sammelte nach monatelanger Verletzungspause. Er leitete viele Angriffe ein, an der Harmlosigkeit seiner Offensive konnte aber auch er nicht viel ändern. „Wir wollten uns nicht verstecken“, sagte S04-Trainer Jürgen Luginger. „Und haben guten Fußball gespielt.“ Fußball gespielt ..., das kann man vom Gastgeber nicht behaupten. Und es wurde immer übler, je länger die Partie dauerte.

Dabei hatte RWE den Vorteil auf seiner Seite. Nach knapp einer Viertelstunde wollte Mario Neunaber einen Ball im gegnerischen Strafraum erlaufen, Axel Borgmann rauschte heran, ungestüm und ungeschickt zugleich, Neunaber fiel: Elfmeter. Baier verwandelte und Schalkes Keeper Gspuring ärgerte sich, weil er beinahe noch die Finger am Ball hatte.

RWE-Keeper Heimann hält die Null fest

Doch komisch: ausgerechnet Schalke fand nun besser ins Spiel, während auf der Gegenseite von strukturiertem Angriffsfußball nichts zu sehen war. Dabei hatten die Essener in Freiberger, Studtrucker, Platzek und Kreyer eine hochkarätige Offensive aufgeboten, die aber auch kaum Unterstützung bekam und sich in Einzelaktionen oder Zweikämpfen aufreiben musste. Die Schalker kombinierten dagegen recht gefällig, waren aber erschreckend harmlos.

Auch interessant

Kurz vor der Pause tauchte Thomas Ratgeber völlig frei vor RWE-Keeper Niclas Heimann auf. Und er hatte sogar Zeit, scheiterte aber kläglich oder anders herum: Heimann parierte prächtig. „Überragend“, fand Fascher. Ein etwas abgezockterer Gegner hätte es wohl besser zu nutzen gewusst.

Der Rest blieb dürftig, die wenigen Konterchancen blieben ungenutzt. Aber immerhin hatte RWE das nötige Glück. Die letzte Chance zum Ausgleich vergab Dario Schumacher (87.). Aufatmen bei Rot-Weiss. „Ich muss meinem Team ein Kompliment machen, die Jungs haben gefightet ohne Ende“, sagt Trainer Fascher. Mehr aber auch nicht.

Rot-Weiss Essen -
FC Schalke 04 II 1:0 (1:0)

RWE: Heimann - Neunaber, Binder, Weber, Huckle - Freiberger (66.Hermes), Treude (55.Grebe), Baier, Studtrucker (83.Steffen) - Platzek, Kreyer.

Schiedsrichter: Schäfer.
Zuschauer: 6785.

Tor: 1:0 Baier (14., Foulelfmeter).