Essen/Oberhausen. Derbyfieber in der Fußball-Regionalliga West: Am Samstag treffen die ewigen Rivalen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen aufeinander. Mehr als 12.000 Fans sollen an die Hafenstraße pilgern. RWO-Präsident Hajo Sommers hat sich dagegen selbst ein “Stadionverbot“ auferlegt - aus Aberglaube.

Wenn am Samstag (14 Uhr, Stadion Essen) in der Fußball-Regionalliga West die Traditionsvereine Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen beim Derby aufeinandertreffen, sollen mindestens 12.000 Fans die Hafenstraße in einen Hexenkessel verwandeln.

Ausgerechnet RWO-Präsident Hajo Sommers bleibt dem Duell der ehemaligen Erstligisten aber fern. Sommers hat sich selbst „Stadionverbot“ erteilt — aus Aberglaube. „Die vergangenen drei Siege gegen Essen habe ich nicht im Stadion gesehen“, sagt Sommers. „Am Samstag schleppe ich lieber Tische bei einer Geburtstagsfeier.“ Nervöse Blicke auf das Handy wird es trotzdem geben. „Ich schaue alle drei Sekunden drauf. So schnell kann im Internet keiner tickern.“

RWE ist noch ungeschlagen

Sportlich ist es kein Geheimnis, dass die Nachbarn mit ambitionierten Zielen die vierte Liga schnell verlassen möchten. In Essen beschreibt sich Trainer Marc Fascher als „knallharten Kumpeltyp“ und sieht den Verein auf dem richtigen Weg: Der 3:2-Sieg in letzter Sekunde bei der U23 des VfL Bochum habe viel Rückenwind gegeben. Die Mannschaft um Torjäger Marcel Platzek wurde klug verstärkt. RWE ist nach vier Spielen ungeschlagen, rangiert auf Platz fünf.

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In Oberhausen verlief der Saisonstart nach einer 0:3-Pleite in Verl holprig, letztlich liegt RWO aber nur einen Punkt hinter Essen. Von einer richtungsweisenden Partie möchte RWO-Präsident Sommers aber nichts wissen. „Es ist ein Mechanismus: Ein Derbysieg lässt alle frohlocken, eine Niederlage alles in Frage stellen.“ Trainer Andreas Zimmermann ist vor der Saison neu aus Jena gekommen, die Leistungsträger um Techniker Patrick Bauder konnte der klamme Verein halten, musste sich finanziell aber kräftig strecken.

Zwischenfall am Ultra-Treff

Dass es vor dem rot-weißen Duell nicht nur Fußball-Romantik gibt, zeigte ein Zwischenfall am Mittwoch: Gewaltbereite Oberhausener sollen einen Essener Ultra-Treff besucht haben. Verletzte gab es nicht. Das Kopfschütteln ist über das unerfreuliche Geschehen abseits des Platzes groß. Sommers: „Einige lernen es nie!“