Duisburg. Der Aufsichtsrat des MSV Duisburg wählte den 52-jährigen Udo Kirmse zum Vorstandsvorsitzenden und damit zum Nachfolger von Andreas Rüttgers. Markus J. Räuber ist neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates. Die Schaffung der neuen Satzung ist die Hauptaufgabe des Vorstandes.
Ist Udo Kirmse der Mann, der die Fusion des MSV Duisburg mit dem FCR 2001 Duisburg vorantreibt? Zur gestrigen Pressekonferenz eine Stunde vor dem Anpfiff des Spiels gegen den 1. FC Kaiserslautern erschien der 52-Jährige, den die E.-V.-Aufsichtsratsmitglieder am Samstag zum neuen Vorstandsvorsitzenden des MSV wählten, mit den Schals des MSV und des FCR. Damit befasste sich Kirmse am Sonntag nicht, es stehen auch so genügend wichtige Themen auf der Agenda. Kirmse rückt in einer schwierigen Phase an die Spitze des Vereins.
„Ich habe schon geschaut, ob der Stuhl angesägt ist. Ich weiß, dass das ein Schleudersitz ist“, eröffnete Kirmse die Pressekonferenz. Zwölf Monate Dieter Steffen, zehn Monate Andreas Rüttgers – Kontinuität sieht anders aus. Kirmse hofft, dass er es als erster MSV-Chef nach dem Rücktritt von Walter Hellmich vor gut zwei Jahren schafft, das Amt langfristig auszuüben.
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Kirmses Amtszeit läuft zunächst bis zum 31. Dezember 2014 – dann wäre die Amtsperiode seines Vorgängers Andreas Rüttgers abgelaufen. „Ich habe schon vor, längerfristig das Amt auszuüben“, erklärte Kirmse gestern.
Neue Satzung auf der Agenda
Am Samstag wählte der Aufsichtsrat Kirmse zum neuen Vorsitzenden. Laut Pressemitteilung fiel das Votum einstimmig aus. Zuvor musste er von seinem Posten als Aufsichtsratsvorsitzender zurücktreten. Diesen Job übt nun Markus J. Räuber aus. Qua Amt rückt Räuber damit auch in den Aufsichtsrat der KGaA.
Im November war Andreas Rüttgers zurückgetreten – im Kampf gegen die Insolvenz stand die Frage der Nachfolge lange Zeit hinten an. Jetzt sah der Aufsichtsrat allerdings Handlungsbedarf. „Wir haben in der Vakanz auf der zentralen Schlüsselfunktion im Verein eine Schwächung gesehen“, sagte Markus Räuber gestern. Derzeit arbeiten die Gremien an einer neuen Satzung. Ein Vorstand ohne einen Vorsitzenden – das wollte der Aufsichtsrat nicht mehr länger laufen lassen.
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Wie Räuber darlegte, schauten sich die Funktionäre auch nach externen Kandidaten um. Am Ende wurde es eine interne Lösung. Auch Vorstandsmitglied Robert Philipps hatte Ambitionen auf das Amt, er zog dann aber seine Kandidatur zurück und machte den Weg für eine einstimme Wahl frei. An der Zusammensetzung des Vorstandsteams soll sich zumindest kurzfristig nichts ändern. Kirmse: „Es gibt Überlegungen, aber zunächst bleibt es so wie es ist.“
Die Schaffung der neuen Satzung ist die Hauptaufgabe des Vorstandes. „Wir werden bei der Mitgliederversammlung 75 Prozent der Stimmen benötigen. Deshalb ist es meine Aufgabe, alle Seiten an diesem Prozess zu beteiligen. Störfeuer schaden uns nur“, so Kirmse.
Sein Verhältnis zu Geschäftsführer Roland Kentsch beschrieb er am Sonntag übrigens als „positiv, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind.“