Duisburg. . Vor der Abfahrt nach Paderborn gesellten sich die MSV-Spieler am Freitag in der Arena zu den Fans, um um Michael Tönnies zu trauern.

  • Auch die MSV-Profis stellten am Freitag in der Arena Kerzen für den verstorbenen Michael Tönnies auf
  • Beim Rückrundenauftakt am Samstag in Paderborn müssen die Zebras den Schalter umlegen
  • Beim Gastgeber SC Paderborn 07 sitzt mit Trainer Stefan Emmerling ein ehemaliger MSV-Spieler auf der Bank

Der Rückrundenauftakt sollte für den Fußball-Drittligisten MSV Duisburg ursprünglich nur das eine Signal haben. Die Zebras wollten mit der Partie beim SC Paderborn 07 (Samstag, 14 Uhr, Benteler-Arena, live in der Konferenzschaltung im WDR-Fernsehen) durchstarten. Doch stattdessen scheint nun die Zeit still zu stehen. Der Tod von MSV-Legende Michael Tönnies traf auch die Mannschaft ins Mark.

Gruev muss den Hebel umlegen

Am Freitag-Nachmittag machte das komplette Team vor der Abfahrt nach Paderborn seine Aufwartung auf der Nordtribüne der Arena. Die Spieler trauerten mit den Fans, die auch am Freitag in großer Zahl ins Stadion kamen. Blumen, Kerzen, Fahnen – Zeichen gegen die Sprach- und Fassungslosigkeit. Beim Rückrundenstart in Paderborn – 2000 Anhänger begleiten die Zebras – wird Tönnies allgegenwärtig sein. Der MSV spielt mit Trauerflor, der SC Paderborn will vor dem Spiel mit einer Durchsage des verstorbenen Ex-Profis gedenken.

Die MSV-Fans  legten in der Arena Blumen und Kerzen nieder.
Die MSV-Fans legten in der Arena Blumen und Kerzen nieder. © Jörg Schimmel

Trotzdem wird MSV-Trainer Ilia Gruev am Samstag den Hebel umlegen müssen. Normalität wird es nicht geben können – aber der MSV hat einen Job zu erledigen. Und das auch im Sinne von Michael Tönnies, der sich die Rückkehr in die 2. Bundesliga so sehr gewünscht hatte.

Nach einer „perfekten Vorbereitung“ – so Gruev – gilt es für den MSV nun, auch im Wettkampf abzuliefern. „Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, zählt die Vorbereitung nicht mehr“, weiß Sportdirektor Ivica Grlic. Trotzdem ist Trainer Gruev guter Dinge, dass sich eine Vorbereitung, die im Zeichen des akribischen Arbeitens stand, schon in Paderborn auszahlen wird.

Wiedersehen mit Emmerling

Die Besetzungen in den Bereichen Tor, Abwehr und Mittelfeld dürften schon seit längerem feststehen. Spannend wird es aber in der Offensive. In der Rückrunde wollen die Meidericher nicht mehr als Minimalisten, die kaum Tore schießen, gelten. Gruev verweist darauf, dass sein Team in den vier Wintertestspielen 21 Treffer erzielte, dabei gingen 16 Tore auf das Konto der Stürmer. Allerdings: 13 Tore erzielten die Zebras gegen die überforderten Landesliga-Kicker von Viktoria Buchholz. Das 0:0 im Spiel gegen Zweitligist VfB Stuttgart in Portugal war zwar aller Ehren wert – aber der MSV vergab trotzdem den ein oder anderen Hochkaräter.

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Beim SC Paderborn sitzt seit Anfang Dezember mit Stefan Emmerling ein Mann mit MSV-Blut in den Adern auf der Trainerbank. „Emma“ absolvierte von 1996 bis 2000 133 Ligaspiele für den MSV. Der 50-Jährige macht sich im Vorfeld der Partie ebenfalls über die Offensive Gedanken – und über die Abwehr des MSV, die aktuell als stärkste Defensive der Liga gilt. „Diesen Riegel muss man erstmal knacken. Aber wir wollen den Gegner überraschen und werden auch die nötige Geduld aufbringen“, will Emmerling das richtige Rezept finden. Seine persönliche Bilanz beim SCP ist mit zwei Siegen aus zwei Spielen derzeit perfekt.

Das hat natürlich auch Ilia Gruev registriert. Nicht nur deshalb warnt der 47-Jährige davor, den SC Paderborn nur anhand des Tabellenplatzes (aktuell Rang 14) zu bewerten. Gruev: „Das jetzige Team ist nicht mit der Mannschaft aus der Hinrunde zu vergleichen. Paderborn hat ein sehr gutes Team und einen Trainer, der neue Ideen reinbringt.“