Essen/Monte Carlo. Borussia Mönchengladbach trifft in der Europa League auf Olympique Marseille, Fenerbahce Istanbul und AEL Limassol. Besonders die Teams aus Frankreich und der Türkei sind richtige Brocken. Sportdirektor Max Eberl will im Hexenkessel von Istanbul bestehen.

Südfrankreich, Türkei und Zypern - das klingt nach potenziellen Reisezielen für den Sommerurlaub. Doch die Fußballer von Borussia Mönchengladbach denken bei dieser Auflistung nicht an Sonne, Strand und Meer. Sie denken an die Auswärtsfahrten, die ihnen die Auslosung zur Europa League beschert hat. Olympique Marseille, Fenerbahce Istanbul und AEL Limassol sind neben den Gladbachern in der Vorrundengruppe C.

Von den vier Bundesligisten, die in der Europa League an den Start gehen, haben die Gladbacher die schwerste Aufgabe erwischt. Sportdirektor Max Eberl, der in Monte Carlo weilte, lobte in seinem ersten Kommentar die Konkurrenz: „Olympique Marseille ist ein Traditionsverein aus Frankreich mit internationalem Renommee. Das wird eine große Aufgabe für uns. Ich denke aber, dass wir sportlich dagegen halten können. Bei Fenerbahce Istanbul wird uns ein Hexenkessel erwarten."

Gladbachs Sportdirektor Eberl warnt vor Limassol

Der 38-Jährige warnte auch davor, den Gegner aus Zypern zu unterschätzen. "Limassol ist die Unbekannte der Gruppe. Gerade diese vermeintlich kleinen Gegner können aber sehr gefährlich sein“, erklärte Eberl.

Dirk Kuyt spielt seit dieser Spielzeit für Fenerbahce Istanbul.
Dirk Kuyt spielt seit dieser Spielzeit für Fenerbahce Istanbul. © imago

Den von den Namen her stärksten Kader der drei Gegner hat Fenerbahce Istanbul: Bei den Türken zieht seit Jahren der erfahrene Brasilianer Alex die Fäden im Mittelfeld. Vor dieser Saison holten die Kanarienvögel mit Milos Krasic von Juventus Turin und Dirk Kuyt vom FC Liverpool international erfahrenes Personal. Krasic hatte seinen großen Auftritt bei der WM 2010, als er im Spiel Serbien gegen Deutschland (1:0) Linksverteidiger Holger Badstuber schwindelig spielte. Dirk Kuyt gehört seit fast einem Jahrzehnt zum Kader der niederländischen Nationalmannschaft. Trotz der erfahrenen Zugängen scheiterte der türkische Vize-Meister in den Play-offs zur Champions League. Spartak Moskau war für Fenerbahce eine Nummer zu groß.

Abdullah Kigili setzt bei den Auswärtsspielen besonders auf die Unterstützung seiner Landsleute "In Deutschland und Frankreich gibt es viele türkische Fans, die uns unterstützen werden. Vor allem im Spiel gegen Mönchengladbach werden wir kein Auswärtsspiel haben", sagt der Fenerbahce-Vizepräsident.

Marseille setzt auf André und Jordan Ayew 

Olympique Marseille führt aktuell die Tabelle in Frankreich an - aus drei Partien holte der Champions-League-Sieger von 1993 die Optimalausbeute von neun Punkten. Ein Gegentor hat Torwart Steve Mandana bislang noch nicht kassiert. Das ghanaische Brüderpaar Jordan und André Ayew sorgt für Akzente in der Offensive. Im Zentrum lauert der französische Nationalspieler Andre-Pierre Gignac. Marseille schaffte es in der Vorsaison bis ins Viertelfinale der Champions League, scheiterte aber am FC Bayern München.

Bei Marseille hat Elie Baup im Sommer das Traineramt von Didier Deschamps übernommen. Er redet die Konkurrenz stark: "Mönchengladbach und Fenerbahce sind zwei qualitativ starke Teams, die fast die Gruppenphase der Champions League erreicht hätten. Unsere Gegner in der Europa League wissen, wie anspruchsvoll der europäische Fußball ist."

AEL Limassol holte Meisterschaft auf Zypern

Bleibt die große Unbekannte aus Zypern. Der AEL Limassol hat 2012 immerhin die Landesmeisterschaft geholt. Klingt eigentlich nicht so spektakulär, gilt die Liga auf der Mittelmeerinsel als zweitklassig. Allerdings sorgte ein Verein aus Zypern zuletzt für Furore in der Champions League: APOEL Nikosia schaffte es in der Spielzeit 2011/12 ins Viertelfinale der Königsklasse. In der Meisterschaft langte es aber nur zu Platz zwei, da Gladbachs Gruppengegner stärker war.

Die Termine der Gladbacher im Überblick 

Die Gladbacher beginnen ihre Europareise am 20. September mit dem Gastspiel auf Zypern.

Die Termine der Gladbacher im Überblick:

20. September (19 Uhr) in Limassol

4. Oktober (21.05 Uhr) gegen Istanbul

25. Oktober (21.05 Uhr) gegen Marseille

8. November (19 Uhr) in Marseille

22. November (21.05 Uhr) gegen Limassol

6. Dezember (19 Uhr) in Istanbul (mit dapd)