Düsseldorf. 14 Spieler haben in ihrer Karriere im Rahmen der Fußball-Bundesliga sowohl Fortuna Düsseldorf, als auch für Borussia Mönchengladbach gespielt. Aktuell sind noch sieben Fortuna-Borussen für den Bundesliga-Rückkehrer aktiv.
Fortuna gegen Borussia Mönchengladbach gab’s in einem Pflichtspiel schon lange nicht mehr. Am 28. September 1996 stand noch das alte Rheinstadion. Carlo Werner „Fußballgott“ verwandelte zum 1:0-Sieg über grün-schwarz gestreifte Gäste einen Elfmeter. Beim Rückspiel am 29. März 1997 liefen die Fortunen gegen Effenberg, Pflipsen, Kampf und Co. nicht nur im grünen Auswärtsdress von Hauptsponsor Diebels Alt auf. Sondern auch schon schwer Gefahr, die Bundesliga zu verlassen. Der Rumäne Ioan Lupescu per Strafstoß und Jörgen Pettersson, neben Torjäger Martin Dahlin und Abwehrrecke Patrik Andersson damals zum Schweden-Trio der Borussen zählend, schossen das 2:0 heraus. Fortuna stieg zwei Monate später ab. Am Samstag (18.30 Uhr, Arena) treffen sich die Rivalen wieder – nach 15 Jahren.
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Dann wird eine Menge Borussia in der Fortuna stecken. Sieben Protagonisten haben schließlich schon mehr oder weniger lang die Raute im Herzen getragen. Frischester Ex-Gladbacher ist Außenverteidiger Tobias Levels. 83 Erstliga-Einsätze stehen zubuche. Dann kam Cheftrainer Lucien Favre. Sortierte Levels aus. Und hatte Erfolg.
Der Blondschopf wechselte im August 2011 zur Fortuna, brauchte einige Spiele, um sich auf seiner rechten Schokoladenseite zu etablieren. In der Rückrunde und auch in der jüngsten Vorbereitung zählte Levels zu jenen Kickern, die auf ihrer Position gesetzt schienen.
Die Wehmut lässt Levels trotz seiner zwölfjährigen Borussia-Zeit links liegen. Sagt er jedenfalls: „In der Vergangenheit krame ich nicht herum. Ich muss auch niemandem etwas beweisen. Es kam halt jemand, der einen anderen sportlichen Weg gesucht hat. Das musste ich akzeptieren, fertig!“
Sein alter Freund Johannes van den Bergh, der wie Levels nahe des ehemaligen Bökelberg-Stadions wohnt, hat insgesamt zehn Jahre bei den Borussen verbracht, geht aber mittlerweile in seine vierte Fortuna-Saison. Und dies als Dauerbrenner auf der linken Verteidiger-Seite. Unter Cheftrainer Norbert Meier hat „Jojo“ in drei Saisons genau elf von 103 Pflichtspielen verpasst.
„Wir sind nicht der Favorit. Vielleicht ist es aber ein Vorteil für uns, dass Borussia das Champions-League-Spiel in Kiew in den Beinen haben wird“, hofft van den Bergh. Weniger interessiert den 25-jährigen Verteidiger, dass die Fortuna mit einem Sieg am Samstagabend an der Tabellenspitze liegen würde. „Das steht bei uns nicht im Fokus. Aber jeder Fortuna-Fan darf sich gern die Tabelle ausschneiden und einem Borussia-Anhänger nächste Woche im Büro an den Computer-Bildschirm kleben.“
Acht Erstliga-Einsätze hat van den Bergh, der in jungen Jahren sogar einen Netzer-Scheitel trug, für die Borussia bestritten. Seit dem 1:2 in Dortmund im Dezember 2008 hat „Jojo“ kein Pflichtspieltor geschafft.
Rafael konnte sich in Gladbach nicht durchsetzen
Das ist bei Nando Rafael natürlich anders. Der gebürtige Angolaner wohnte zu seiner Gladbacher Zeit von Januar 2006 bis Sommer 2008 sogar in Düsseldorf. Durchsetzen konnte sich der Angreifer bei Borussia dauerhaft aber nicht nicht.
Spielmacher Andrey Voronin kam als 16-Jähriger an den Bökelberg. Im Frühjahr 1995 warf auch der heutige Fortuna-Cheftrainer Norbert Meier als damaliger A-Juniorencoach ein Auge auf den talentierten Ukrainer, der unter dem einstigen Nationalspieler später auch seinen ersten Bundesliga-Einsatz bekam.
Seinem einstigen deutschen Sprungbrett drückte Voronin gestern Abend nicht die Daumen: „Ich halte für Kiew. Und auch wenn die Zeit in Gladbach schön war: Am Samstag will ich drei Punkte für Düsseldorf gewinnen.“
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Ähnlich dürfte Coach Meier denken. Der hat bei Borussia „schon jede Funktion“ ausgeübt, wie er im Rückblick auf seine Zeit von Juli 1992 bis Juni 2001 augenzwinkernd erklärt. Die A-Junioren, die Amateure und auch die Bundesliga-Mannschaft (Dezember 1997 bis März 1998) hat Meier sportlich betreut.
Sein heutiger Chef, Fortuna-Sportvorstand Wolf Werner, hatte die Borussen gerade verlassen, als Meier vom SV Werder Bremen aus als Mittelfeld-Spieler und Freistoß-Experte am 1. Juli 1989 in Mönchengladbach angeheuert hatte.
„Für mich war die Borussia der Einstieg in den Profifußball“, erinnert sich Werner. Und dies mit einem guten Gefühl. Ab 1979 war er sieben Jahre Co-Trainer, dann zweieinhalb Jahre Chef als Nachfolger von Jupp Heynckes. Werner stand damals in einer Linie mit den „Fohlen“-Meistermachern: Hennes Weisweiler und Udo Lattek. Wurde aber auch als erster Borussia-Bundesliga-Trainer vorzeitig aus seinem Vertrag entlassen. Sein damaliger Co-Trainer beerbte ihn. Zu Gerd vom Bruch, heute als Spielerberater unterwegs, besitzt Wolf Werner immer noch einen exzellenten, auch freundschaftlichen Draht.
Lambertz kickte in Gladbachs Jugend
Übrigens: Es gibt noch einen Fortunen, von dem man eine Mönchengladbacher Vergangenheit gar nicht glauben mag. Kapitän Andreas Lambertz kickte einst vor seinem Wechsel zum VfR Neuss in der Jugend für die Borussia. Fortunas Dauerbrenner wird am Samstag nur Zuschauer sein. Die Bengalo-Sperre und ein Außenbandriss im rechten Fußknöchel aus dem Burghausen-Spiel sind gleich ein doppelter Grund. Möglich scheint aber, dass der Mittelfeld-Rackerer bis zum dritten Spieltag in Stuttgart am 15. September wieder fit werden wird.
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Vor Tobias Levels und Johannes van den Bergh haben zwölf Profifußballer sowohl das Dress der Fortuna, als auch jenes der Gladbacher getragen. Neunmal ging es von Borussia an den Rhein, nur dreimal umgekehrt. Hans-Günter Bruns verließ Fortuna 1980 nach nur einer Saison, um bei den „Fohlen“ in neun Jahren 331 Spiele und 61 Tore zu markieren. Torjäger Peter Meyer ging nach Fortunas erster Bundesliga-Saison 1966-67 (25 Spiele, 8 Tore) zur Borussia, brachte es bis 1970 in 19 Einsätzen auf 19 Tore. Holger Fach machte für Fortuna von 1981 bis 1987 immerhin 171 Spiele, schaffte bei Borussia (1991-95) dann 102 Einsätze.
Von Gladbach zur Fortuna wechselten diese Spieler:
Jürgen Fleer (Borussia Mönchengladbach: 1979-84; Fortuna: 1984-85), Rudi Gores (BMG: 1978-80; F95: 1982-83), Calle del’Haye (BMG: 1974-80; F95: 1985-87), Wolfgang Kleff (BMG: 1968-82; F95: 1982-84), Frank Mill (BMG: 1981-86; F95: 1995-96), Uwe Rahn (BMG: 1980-89; F95: 1991-92), André Winkhold (BMG: 1985-90; F95: 1995-97), Maccambes Younga-Mouhani (BMG: 1995-96; F95: 1996-97) und Gerd Zimmermann (BMG: 1968-70; F95: 1974-80).