Kiew. Borussia Mönchengladbach verpasst im Champions-League-Playoffspiel das Wunder von Kiew. Der 2:1-Sieg bei Dynamo reichte in der Endabrechnung nicht, um die Königklasse zu erreichen. Trotzdem war die Partie eine Begegnung auf Augenhöhe und vor allem Juan Arango und Gladbachs Defensive wussten zu gefallen. Die Gladbacher in der Einzelkritik.
Noten von "1,5" bis "5" - diskutieren Sie mit uns über die Leistung der Gladbacher Spieler.
Die Einzelkritik von Gladbachs Spielern in Kiew in Textform
Marc-André ter Stegen: Gladbachs Nummer eins war über 90 Minuten immer dort, wo er gebraucht wurde. Antizipierte immer wieder bei den gefährlichen Kontern der Gastgeber (20., 31.) und ließ sich auch nicht von Veloso natzen (17.). In der zweiten Halbzeit kaum noch gefordert, doch beim Gegentor chancenlos (88.). Note: 2,5
Tony Jantschke: Der U21-Nationalspieler musste in der Anfangsphase der Partie auf der rechten Seite einige schwierige Pässe verarbeiten. Schaltete sich mit Wucht in die Offensive ein und setzte immer wieder Mitspieler in Szene. Führte einige harte Zweikämpfe und zog sich eine Platzwunde über der linken Augenbraue zu. Note: 3
Martin Stranzl: Der Österreicher bügelte gleich zwei Mal seine eigenen Fehler spektakulär aus (5., 18.). Mit starken Tacklings, die nur mit perfekten Timing funktionieren. Stand mit seinem Nebenmann Brouwers relativ hoch auf einer Linie und ging so ein kalkuliertes Risiko ein, das in der 88. Minute bestraft wurde. Note: 2,5
Roel Brouwers: Für Neuzugang Alvaro Dominguez kam der Einsatz in Kiew nach seiner Magen-Darm-Grippe noch zu früh, deshalb übernahm wie gegen Hoffenheim Roel Brouwers den Job. Stand sicher und eroberte hier und da den Ball. Tolle (gemeinsame) Defensivleistung. Note: 2,5
Filip Daems: Borussias Kapitän ging mit viel Leidenschaft und hohem Einsatzwillen voran. Hatte gute Momente (4. gegen Gusyev) und nicht so gute Aktionen (19. gegen Danilo Silva). Insgesamt aber eine unaufgeregte, ordentliche Leistung des Belgiers. Note: 3
Havard Nordtveit: Die Doppelsechs bekleideten wieder der Norweger und Granit Xhaka, wobei Nordtveit in Kiew wieder häufig den etwas offensiveren Xhaka absicherte. Konnte seine Stärke aus der Distanz gar nicht auf den Platz bringen. Note: 3,5
Granit Xhaka: Der Schweizer Nationalspieler im Trikot der Borussia war in Kiew einer der Spieler mit den meisten Ballkontakten. Versuchte das Spiel zu verlagern und den Ball nach vorne zu tragen, war bissig und wollte das Wunder schaffen. Aber auch eher nur mit einem Schuss aus der Distanz. Note: 3
Patrick Herrmann (bis 63.): Es wirkt so, als wechselten sich Alexander Ring und Herrmann auf der rechten Außenbahn ab. Dabei erzielte Ring das einzige Tor der Borussen gegen Kiew. Und fast wäre das auch dem „Neuen“ geglückt, als ihm in der zweiten Minute nur Zentimeter fehlten. Mit wenig Ballkontakten, weil seine rechte Seite seltener frequentiert war. Trotzdem hatte Herrmann die größten Gladbacher Chancen (2., 22. und 53.). Musste verletzt vom Platz. Läuft immer noch seiner Form aus dem vergangenen Jahr hinterher. Note: 3
Juan Arango: Auch im Playoff-Rückspiel in Kiew war Arango der Aktivposten im Gladbachs Offensive. Traumpass in der zweiten Minute auf Herrmann und tolles Solo in den gegnerischen Strafraum (27.). Gerade als seine Körpersprache nichts Gutes mehr verheißen ließ, bereitete er die Führung vor (70.) und erzielte das 2:0 mit dem Kopf (78.). Note: 1,5
Mike Hanke (bis 59.): Erneut durfte „Spielmacherstürmer“ Mike Hanke neben Top-Stürmer Luuk de Jong ran und predigte vor dem Spiel, man müsse „volle Pulle gehen und kämpfen bis zum Umfallen.“ Der Blondschopf ging mit bestem Beispiel voran. Immer unterwegs, vor allem auf den Flügeln, um Raum für Arango und de Jong zu schaffen. Mit zwei Direktabnahmen in Halbzeit eins. Nach dem Seitenwechsel kaum noch mit Szenen auf dem Platz. Note: 3,5
Luuk De Jong (bis 72.): Der Niederländer zeigte sich stark verbessert in der Balleroberung. War fleißig und auf dem kompletten Feld unterwegs. Aber wieder hatte de Jong kaum Szenen im Strafraum und offenbarte große Schwächen im Zusammenspiel mit seinen Mannschaftskollegen. Auf den Zwölf-Millionen-Mann wartet noch viel Arbeit. Note: 5
Branimir Hrogta (ab 59.): Der Youngster aus der zweiten schwedischen Liga musste sich auf der großen europäischen Bühne erst mal zu Recht finden. Das gelang dem Offensivspieler aber ganz gut. Irritierte seinen Gegenspieler Khacheridi, der zum 1:0 für Gladbach ins eigene Netz köpfte. Note: 3
Alexander Ring (ab 63.): Seine Einwechslung machte sich bezahlt. Sorgte für neuen Schwung und bereitete per Ecke das 2:0 für seine Mannschaft vor und hatte das 3:1 auf dem Schlappen - da fehlten nur Zentimeter. Ohne Note
Igor de Camargo (ab 72.): Kam für den Holländer de Jong in die Partie und führte sich mit einem Fehlpass ein. Ohne Note