Gladbach müht sich zum 3:2-Arbeitssieg gegen Hertha BSC
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Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach hat zurück in die Erfolgsspur gefunden. Nach drei Niederlagen in Folge schlug die Mannschaft von Lucien Favre Hertha BSC mit 3:2.
Alle Jahre wieder kommt Berlin zur rechten Zeit. So ähnlich hätten die 50.190 Fans von Borussia Mönchengladbach am Nikolaustag den Sieg über Hertha BSC feiern können. Für die Mannschaft von Trainer Lucien Favre war es das Ende einer Pleitenserie nach drei Niederlagen in Folge.
Warum Gladbach auch in dieser Saison in eine Herbst-Winterdepression gefallen war, weiß auch der Fußballlehrer Favre nicht. Zwar ist das Team vom Niederrhein in der Europa League noch ungeschlagen, in der Fußball-Bundesliga aber rutschte die Borussia vom Champions-League-Rang zwei auf Platz fünf ab. Mit dem Hauptstadtklub kam am 14. Spieltag der rechte Gegner zur rechten Zeit. Schon in der vergangenen Saison war die "Alte Dame" der Wegbegleiter für eine gute zweite Halbserie, als Gladbach beim 3:0-Sieg im Februar dieses Jahres den erster Heimdreier in der Rückrunde feierte.
Gäste-Trainer Jos Luhukay verpasste seinem Star-Stürmer Salomon Kalou den nächsten Denkzettel und ließ ihn erneut auf der Bank. Johannes van den Bergh und Peter Pekarik spielten für Marcel Ndjeng und den verletzten Valentin Stocker, auch Ronny blieb vorerst draußen. Favre stellte seine Mannschaft nach der 0:1-Niederlage beim VfL Wolfsburg auch auf zwei Positionen um. Granit Xhaka rückte nach seiner Gel-Rot-Sperre für Havard Nordtveit auf die Doppelsechs und Thorgan Hazard ersetzte André Hahn auf dem Flügel.
Glücklicher Zug des Schweizer Trainers. Hazard brachte in der neunten Minute einen Freistoß scharf vor das Berliner Tor, wo Tony Jantschke knapp über der Grasnarbe zum Flugkopfball ansetze und Gladbach in Führung brachte. Herthas Nico Schulz passte nicht auf und ließ den Kapitän der Gastgeber gewähren.
Nach dem 1:0 war die Borussia bemüht, den zweiten Treffer nachzulegen, gute Möglichkeiten blieben aber Mangelware. Über weite Strecken der ersten Halbzeit neutralisierten sich die Teams im Niemandsland des Rasenrechtecks. Nur Raffael und Max Kruse kamen bei ihrer Doppelchance aussichtsreich vor den Kasten von Hertha-Schlussmann Thomas Kraft (23.). Sein Gegenüber, Yann Sommer, hatte bis dahin einen ruhigen und frostigen Samstagnachmittag; Berlin kam nur selten zum Abschluss. Luhukay reagierte und brachte Ronny für den indisponierten Schulz in die Partie - zum Bruderduell mit Gladbachs Raffael.
Als sich im Borussia-Park schon alle auf ein Heißgetränk in der Pause freuten, tauchte plötzlich Julian Schieber frei vor Sommer auf. Alvaro Dominguez störte Änis Ben-Hatira nicht beim Flanken und Roel Brouwers verlor den ehemaligen Dortmunder aus den Augen. Schieber nickte mit dem Pausenpfiff zum 1:1-Ausgleich ein - ein Tor aus dem Nichts.
Nach dem Seitenwechsel brauchten die Hausherren nur acht Minuten, um wieder auf die Siegerstraße zu gelangen.Erneut ein Blitzstart. Xhaka schickte Dominguez über die linke Seite in Strafraumnähe und der Spanier fand in der Spitze Raffael, der keine Mühe hatte, den Ball zum 2:1 einzuschieben (53.).
Nach der erneuten Führung spielte die Borussia etwas konsequenter auf das nächste Tor - auch, weil die Gäste nun wesentlich höher standen. Patrick Herrmann, der viel unterwegs und so bemüht wie glücklos war (58.), und auch Kruse scheiterten bei Tempogegenstößen allerdings kläglich. So blieb die Begegnung weiter offen. Favre brachte Ibrahima Traoré für den Torschützen Raffael (65.) und auch Berlins Trainer wechselte mit Kalou (für Ben-Hatira) und Peter Niemeyer (für Hosogai) zwei neue Kräfte ein. Die Chancen hatte aber weiterhin die Borussia. Erst scheiterten Hazard und Traoré (77.), dann hielt Kraft den Hammer von Jantschke (78.).
Kurz vor dem Abpfiff der Partie dann die Entscheidung: Kruse leitete den Konter ein, Hazard spielte Traoré frei, der an Kraft scheiterte; den Nachschuss aber stolperte dann der Belgier selbst rein. Da machte auch der 2:3-Anschlusstreffer von Kalou nichts mehr - Der Hertha-Stürmer war von Jantschke elfmeterreif gefoult worden und verwandelte den folgenden Strafstoß sicher.
Mit dem Sieg im Rücken kann Borussia Mönchengladbach nun den Fokus auf das "Endspiel" in der Europa League legen, wenn am kommenden Donnerstag der FC Zürich zum entscheidenden Gruppenspiel an den Niederrhein kommt.
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