Gladbach-Kapitän Jantschke plädiert für Video-Schiedsrichter
•
Lesezeit: 3 Minuten
Mönchengladbach. . Nach dem Sieg der Gladbacher gegen Hertha war Tony Jantschke erst nicht nach Lachen zumute. Wegen einer Elfmeter-Entscheidung wurde es noch mal knapp.
„Das war kein Elfer“ ruft Granit Xhaka vorlaut aus dem Hintergrund, während Tony Jantschke den Journalisten in der Mixedzone Rede und Antwort steht. In den Katakomben des Borussia-Parks ist die Erleichterung greifbar; auch der Schweiß des hart erkämpften 3:2-Sieg gegen Hertha BSC liegt noch in der Luft.
Nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge war der Sieg der Gladbacher Pflicht, um die tolle Hinrunde mit dem zwischenzeitlichen Ruf des „Bayern-Verfolger Nummer eins“ kurz vor der Winterpause nicht komplett vor die Wand zu fahren. Dabei hätte es in der Schlussphase noch mal knapp werden können.
Jantschke verschwindet wortkarg in die Kabine
In der Nachspielzeit rutschte Jantschke in Herthas Stürmerstar Salomon Kalou, holte ihn von den Beinen und ließ Schiedsrichter Marco Fritz keine andere Wahl, als auf den Strafstoßpunkt zu zeigen. Oder etwa doch? Sei's drum. Kalou nahm den Ball und ballerte ihn zum 3:2 in die Maschen. 30 Sekunden musste die Borussia noch zittern, ehe die Fohlen über den Dreier jubeln durften. Gladbachs Kapitän feierte mit den Fans, sein Ärger über die Elfmeter-Entscheidung war ihm deutlich anzusehen. „Heute sage ich nichts“, ging der Kapitän wortkarg direkt in die Kabine.
Eine halbe Stunde später hatte Jantschke den Ärger unter der Dusche abgespült; sein Klub hatte vor dem wichtigen Europa-League-Spiel gegen Zürich (Donnerstag, 21.05 Uhr/live in unserem Ticker) die Trendwende in der Liga geschafft. Zusammen mit dem Unparteiischen sei sei er die Szene noch mal durchgegangen und Sportsmann, wie Jantschke nun mal ist, gab er zu, „dass der Schiedsrichter aus seiner Perspektive die Szene so bewerten kann.“ Dass Kalou einfädelte und Jantschke sogar an der Wade blutig trat, sei für Fritz nicht sichtbar gewesen.
Plädoyer für weitere technische Hilfsmittel in der Bundesliga
„Ich hoffe, es gibt bald den Videobeweis oder den kompletten Video-Schiri, wie er jetzt auch jüngst diskutiert wurde“, sagte der Verteidiger auf Nachfrage dieser Redaktion zu Hilfsmittel für den Referee. Er sei großer Fan von amerikanischem Sport und da sei der Videobeweis und andere technische Hilfsmittel eben gang und gäbe – so wie beim American Football oder auch beim Basektball in der NBA. „Ich weiß, dass viele Angst haben, dass der Fußball generell dann kaputt geht, aber das ist nur meine persönliche Meinung – auch wenn die nicht gerne gehört wird in Deutschland.“
Was Jantschke nicht wusste ist, dass DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig beim Fernsehsender Sky am Samstagnachmittag Folgendes zum Thema Videobeweis sagte: „Das ist keine Frage der Technik, sondern, ob so etwas in Zukunft überhaupt erlaubt wird. Bisher ist dies von den Statuten untersagt. Das Regelboard IFAB wird Anfang des Jahres entscheiden, ob der Pilotversuch in den Niederlanden weitergeführt wird. Dann spricht auch nichts dagegen, dass wir in Deutschland einen Piloten starten, wenn die Weichen gestellt sind.“
Für den Moment muss sich Jantschke allerdings mit dem Pfiff abfinden. „Ich bin nur froh, dass es keine Bewandtnis mehr hatte“, fand der Profi sein Lachen wieder. Borussia Mönchengladbach schlug die „Alte Dame“ aus Berlin mit 3:2 und feiert damit den ersten Erfolg gegen die Winterdepression.
Gladbach schlägt Hertha BSC
1/38
Die Statistiken zum Spiel zwischen Glabach und Hertha
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.