Stuttgart. Paukenschlag im Schwabenländle: Schalke 04 schlägt den VfB Stuttgart unter der Leitung von Ex-Coach Huub Stevens deutlich mit 4:0.
Dank einer großartigen Show des überragenden Eric Maxim Choupo-Moting hat Schalke beim VfB Stuttgart einen fulminanten 4:0-Auswärtssieg gefeiert und liegt in der Bundesliga wieder voll auf Kurs. Choupo-Moting erzielte jeweils nach Flanken von Tranquillo Barnetta drei Tore in der 2., 21. und 62. Minute und bereitete das vierte Tor von Max Meyer (10.) vor. Der Kameruner ist für Schalke ein absoluter Volltreffer: Nach 14 Bundesliga-Spielen hat “Choupo” sagenhafte 15 Scorer-Punkte auf seinem Konto.
Choupo-Moting ragte heraus aus einer geschlossenen Schalker Mannschaft, die ihre beste Saisonleistung zeigte und den Eindruck erweckte, als habe sie die Vorstellungen von Trainer Roberto Di Matteo nun richtig verstanden. Es war ein perfekter Vorlauf für das entscheidende Champions-League-Spiel am Mittwoch bei NK Maribor. Und es war eine Vorführung für die Stuttgarter. Nur deren Trainer Huub Stevens wurde von den Schalker Fans gefeiert.
Die beste Halbzeit unter Di Matteo
Kurz vor der Halbzeitpause packte Schalkes Videoanalyst Tobias Hellwig auf der Tribüne seine Ausrüstung zusammen und eilte in die Kabine: Diesmal konnten er und Roberto Di Matteo beim Pausentee nur gute Szenen zeigen. Denn Schalke hatte in der ersten Halbzeit die besten 45 Minuten unter dem neuen Trainer abgeliefert und die Stuttgarter in deren Stadion gnadenlos vorgeführt. 3:0 stand es zur Pause für die Gäste aus Gelsenkirchen, und die Führung hätte sogar noch um ein, zwei Tore höher ausfallen können.
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Bereits mit dem allerersten Angriff gingen die Schalker in Führung: Max Meyer holte einen Freistoß heraus, Tranquillo Barnetta flankte die Kugel vors Tor, wo Eric Maxim Choupo-Moting elegant mit der Hacke zum 1:0 für Schalke vollendete (2.). Die Stuttgarter hatten bis dahin noch nicht einmal den Ball berührt.
Dieses Tor gab Schalke, das zuvor in der Bundesliga in sechs Auswärtsspielen fünf Niederlagen kassiert hatte, frühzeitig die nötige Sicherheit. Lange hat man die Blauen nicht mehr so flüssig kombinieren sehen, und das 2:0 in der zehnten Minute war ein Paradebeispiel dafür. Choupo-Moting leitete den Ball direkt in den Lauf von Max Meyer weiter, der frei vor VfB-Torwart Sven Ulreich stand und den zunächst noch abgewehrten Ball im zweiten Versuch mit dem Kopf ins Tor lenkte. Stuttgart stand völlig neben sich - der VfB wirkte so konsterniert wie Schalke vor zwei Wochen gegen Chelsea. Und Schalke nutzte das nach Herzenslust aus. In der 21. Minute köpfte erneut Choupo-Moting eine Barnetta-Ecke zum 3:0 für Schalke ein. Drei Chancen, drei Tore: Schalke war gnadenlos effektiv.
Horrorfilm für Stevens
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Für Stuttgart war diese Anfangsphase wie ein Horrorfilm. Trainer Huub Stevens, der vor einer Woche noch mit einem 4:1-Sieg in Freiburg eine erfolgreiche Rückkehr gefeiert hatte, sortierte seine Reihen nach einer halben Stunde von Grund auf neu und Stelle in der Abwehr auf eine Dreierkette um - das gleiche System, das Roberto Di Matteo mit Erfolg auf Schalke eingeführt hat. Stuttgart half es wenig: Vor der Pause hatte Schalke noch drei Chancen zum vierten Tor, doch hatte Klaas-Jan Huntelaar diesmal nicht das Schussglück seines Sturmpartners Choupo-Moting.
Nach dem Wechsel nahm Schalke zunächst für zehn Minuten etwas das Tempo heraus und ließ die Stuttgarter gewähren, doch dann drehten die Gäste wieder auf. Der richtig stark spielende Tranquillo Barnetta hatte nach einem Konter über Fuchs in der 60. Minute das vierte Tor auf dem Fuß, scheiterte aber an Ulreich. Doch zwei Minuten später machten die Blauen endgültig alles klar, und wieder war Choupo-Moting der Torschütze: Flanke Barnetta, Kopfball Choupo - 4:0 für Schalke. Es war der Höhepunkt der Choupo-Show.