Frankfurt/Main. Drei Mal schon konnten die Kickerinnen des FFC Frankfurt die Champions League gewinnen. Am Donnerstag müssen sie Endspiel gegen Paris St. Germain ran.
Die Fußball-Ladies des 1. FFC Frankfurt sind heiß auf den Königsklassen-Pokal. Bereits 48 Stunden vor dem Anpfiff machten sich die Hessinnen mit dem Bus auf den Weg nach Berlin, wo sie sich an diesem Donnerstag (18 Uhr/ZDF und Eurosport live) gegen Paris St. Germain den Traum vom vierten Triumph auf Europas Fußball-Bühne erfüllen wollen. "Ein Champions-League-Finale zu spielen ist das Größte, was man im Vereinsfrauenfußball erreichen kann. Wir wollen diesen Pott holen", verkündete FFC-Trainer Colin Bell vor der Abreise.
Celia Sasic wird Frankfurt wohl verlassen
Das Endspiel um Europas Fußball-Krone wird für Celia Sasic zum letzten Hurra beim 1. FFC Frankfurt. Die Toptorjägerin hat ihren Vertrag beim hessischen Frauen-Bundesligisten nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" gekündigt und wird an diesem Donnerstag im Champions-League-Finale gegen Paris St. Germain wohl ihr letztes Spiel im Trikot der Frankfurterinnen bestreiten. Die 26-Jährige habe die Option auf eine Verlängerung ihres am Saisonende auslaufenden Kontraktes nicht wahrgenommen.
Den bevorstehenden Abgang von Torjägerin Celia Sasic blendet der FFC-Coach Bell genauso aus wie die Gefahr, bei einer Niederlage in der kommenden Saison international nur Zaungast zu sein. Denn als Bundesliga-Dritter hat Frankfurt die Qualifikation zur Champions League verpasst. Egal, für Bell zählen jetzt nur die 90 oder 120 Minuten von Berlin. "Ich denke, wir haben noch etwas im Tank und werden alles rausholen", versprach der Engländer.
Nicht ganz so entspannt sieht Manager Siegfried Dietrich die Lage. "Das Highlight in Berlin ist für uns zum wichtigsten Spiel der Saison avanciert. Wir wollen zum vierten Mal den Titel in der Königsklasse gewinnen und die Champions-League-Qualifikation für die kommende Saison realisieren", formulierte er das klare Ziel.
Kaum eine Spielerin im Frankfurter Team hat in ihrer Karriere nicht schon einmal eine Trophäe in die Höhe gehoben. Doch der 2009 in femininem Stil designte, 40 Zentimeter hohe und 8,5 Kilogramm schwere Pokal gehörte nicht dazu. Seine drei europäischen Titel (2002, 2006, 2008) landete der FFC allesamt im Vorläuferwettbewerb, dem Women's UEFA-Cup. Der erste Finalauftritt in der Champions League ging 2012 vor rund 50 000 Fans in München gegen Olympique Lyon 0:2 verloren.
Nun wartet mit Paris wieder ein französisches Spitzenteam, vor dem Bell durchaus Respekt hat. "Das ist eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die guten Fußball spielen, aber auch sehr aggressiv und körperbetont agieren kann. Sie verfallen auch unter Druck nicht in Panik", warnte der FFC-Trainer.
Fünf deutsche Spielerinnen im Kader von Paris
In dem millionenschweren Team von Gönner und Präsident Nasser Al Khelaifi stehen gleich fünf deutsche Spielerinnen, von denen ein Trio zum erweiterten WM-Kader von Bundestrainerin Silvia Neid gehört. Die drückt den Frankfurterinnen am Donnerstag genauso die Daumen wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihr Kommen angekündigt hat.
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Für Bell sind das alles nur Nebengeräusche. "Es gibt keine Garantie, dass wir jemals wieder ein europäisches Endspiel erreichen. Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, damit wir möglichst mit dem Pokal im Gepäck zurück nach Frankfurt fahren", sagte der 53-Jährige. Davon träumt auch Top-Torjägerin Sasic in ihrem wohl letzten Spiel für den Rekordsieger: "Es wartet etwas ganz Großes." (dpa)