Düsseldorf. . Es war eine turbulente Mitgliederversammlung von Fortuna Düsseldorf und sie endete mit einer faustdicken Überraschung: Der erste und der zweite Aufsichtsratsvorsitzende, Burchard von Arnim und Günter Karen-Jungen, wurden abgewählt - Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger zeigte sich verwundert.
Am Morgen danach musste Burchard von Arnim erst einmal seine Gedanken und Emotionen sammeln. Für den (ehemaligen) Aufsichtsratschef der Fortuna wurde es eine lange Nacht, ehe die Mitgliederversammlung um Mitternacht schließlich mit einem Paukenschlag endete. Neben von Arnim als Aufsichtsratsvorsitzenden wurde auch sein Stellvertreter Günter Karen-Jungen nicht wiedergewählt.
Während Grünen-Politiker Karen-Jungen, der wie von Arnim seit fünf Jahren dem Kontrollgremium der Flingerner angehört, bereits in der ersten Wahlrunde nicht die erforderliche Stimmenanzahl erhielt, kam es zwischen von Arnim und Herausforderer Ignacio Ordejón Zuckermaier zu einer Stichwahl um den letzten der insgesamt fünf vakanten Aufsichtsratsposten. Beide Kandidaten konnten in der ersten Wahlrunde jeweils 353 Stimmen der 947 Mitglieder, von denen 919 stimmberechtigt waren, auf sich vereinigen.
Zuckermaier siegte in Stichwahl
In der Stichwahl setzte sich schließlich Zuckermaier mit 192 zu 103 Stimmen durch, nachdem angesichts der späten Stunde bereits zahlreiche Mitglieder vorzeitig den Heimweg angetreten hatten.
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Burchard von Arnim ließ es sichtlich enttäuscht offen, ob er die Position des Nachrückers auf der Ersatzbank einnehmen möchte und bat um Bedenkzeit für seine Entscheidung. „Es ist natürlich schon überraschend, wenn sowohl der erste, als auch der zweite Aufsichtsratsvorsitzende nicht wiedergewählt werden“, zeigte sich Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger verwundert, nachdem er die fünfstündige Versammlung neun Minuten nach Mitternacht beendet hatte.
„Man kann ja nicht sagen, dass der Aufsichtsrat schlecht gearbeitet hat. Das ist aber nun einmal eine demokratische Veranstaltung. Wenn es die Meinung der Mitgliederversammlung ist, dass in den Aufsichtsrat frischer Wind rein soll, muss man das akzeptieren. Wir sind im Vorstand und Aufsichtsrat genug alte Hasen, da passen auch mal ein paar neue Gesichter rein. Alle neuen Mitglieder werden an ihren Worten gemessen!“
Björn Borgerding erhielt die meisten Stimmen
Der große Gewinner des Abends ist Björn Borgerding, der mit 601 Mitgliederstimmen das deutlichste Votum aller Kandidaten erhielt. Dabei hätte der 32-jährige Sportökonom seinen deutlichen Sieg fast verpasst. „Bei der Verkündung der Ergebnisse war ich kurz draußen, die Aufregung hat mir einen kleinen Streich gespielt. Zunächst war ich etwas sprachlos, letztendlich bin ich aber froh und glücklich. Ich bin überzeugt, dass ich mit frischem Wind im Aufsichtsrat etwas bewegen kann. Ich bin mir darüber bewusst, dass dieses Amt mit sehr viel Verantwortung verbunden ist!“