Düsseldorf. . Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat im abgelaufenen Geschäftsjahr schwarze Zahlen geschrieben. Rund eine Million Euro Gewinn stehen zum 30. Juni unter dem Bilanzstrich. Der Zuwachs ist nicht selbstverständlich, bedenkt man, dass in diesem Zeitraum mit Meier, Büskens und Köstner drei Trainer abgefunden wurden.
Von der Hemdfarbe Paul Jägers auf den nachrichtlichen Inhalt seiner Bilanz zu schließen, hätte sich gestern nur auf den ersten Blick als textiler Trugschluss erwiesen. Zur Trauer gab es schließlich keinen Grund. Denn die Zahlen, die Fortunas emsiger Finanzvorstand an der Seite von Vorstandschef Dirk Kall vorzutragen hatte, waren durchweg positiv. Vielleicht wollte Jäger auch optisch nur unterstreichen, dass der Fußball-Zweitligist im abgelaufenen Geschäftsjahr schwarze Zahlen schrieb. Rund eine Million Euro Gewinn stehen zum 30. Juni unter dem Bilanzstrich.
Dieses Ergebnis werden Fortunas Verantwortliche am 30. Oktober auch ihren Mitgliedern im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Rather Dome präsentieren, bei der zudem eine Handvoll neue Aufsichtsräte gewählt werden.
Drei Trainer abgefunden
Der monetäre Zuwachs in Fortunas Zahlenwerk ist nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass in diesem Zeitraum mit Norbert Meier sowie seinen Nachfolgern Mike Büskens und Lorenz-Günther Köstner drei Trainer abgefunden wurden. Dass die Fortuna auch mit Mike Büskens einen Auflösungsvertrag erzielte, der nach nur 169 Tagen im Amt freigestellt wurde, verrieten die Verantwortlichen erst gestern.
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Dirk Kall lobte ausdrücklich die Arbeit seines Vorgängers Peter Frymuth und die seiner Kollegen. Schließlich konnte die Fortuna im Vergleich zur Aufstiegssaison 2011/12 in allen relevanten Bereichen Steigerungen erzielen, wie Kall betonte. Der Gewinn stieg um 25 Prozent, der Umsatz um 21 Prozent, und das Eigenkapital stieg sogar um 147 Prozentpunkte an, so Kall. Auch die Sponsoringerlöse konnten im Vergleichszeitraum einen Zuwachs von 26 Prozent verzeichnen.
Geld für neues Personal vorhanden
Vom rund 28 Millionen Euro schweren Bilanzposten der Lizenzabteilung entfallen rund 11,5 Millionen Euro auf die Zweitliga-Mannschaft. Neben den Zuschauereinnahmen in Höhe von 9,4 Millionen Euro generierte die Fortuna 8,5 Millionen Euro durch TV-Gelder. Hinzu kommen Sponsorenerlöse in Höhe von 9,3 Millionen Euro sowie 2 Millionen Euro durch Merchandising. Weitere Einnahmen ergeben sich aus den Transfererlösen von Robbie Kruse, der für eine vertraglich festgeschriebene Ablösesumme von 1,5 Millionen die Fortuna vorzeitig in Richtung Bayer Leverkusen verließ, und Stürmer Dani Schahin, der für dieselbe Summe nach Mainz ging.
„Wir wollen uns keinen sportlichen Erfolg erkaufen“, stellte Fortuna-Boss Dirk Kall gestern klar, „Aufstiege sind unsere Währung. Wir wollen uns Schritt für Schritt ein stabiles Fundament für die erste Liga anlegen.“ Auch Cheftrainer Oliver Reck und Sportvorstand Helmut Schulte dürfte der Blick in die Bilanz freuen. „Wenn der Wunsch nach einer personellen Verstärkung besteht“, so Finanzvorstand Paul Jäger, „ist Geld dafür auf jeden Fall vorhanden!“